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JB_2018

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Zugangs und die Finanzierbarkeit des Angebotes für<br />

die „Kunden“. Wenn die Zuwendungsgeber (Land und<br />

Kommunen) weiterhin dieses wichtige Angebot vorhalten<br />

wollen, wird hier eine Nachbesserung unumgänglich<br />

werden!<br />

Der von uns (mit-) initiierten Präventions-Vernetzung<br />

in Duisburg kommt ebenfalls besondere Bedeutung<br />

zu. Dabei geht es uns vor allem darum, über Multiplikator*innen<br />

eine kontinuierliche Präsenz der Präventionsthemen<br />

in den Institutionen zu schaffen und von<br />

`nur´ punktuellen Veranstaltungen wegzukommen.<br />

Durch die Vernetzung und die damit verbesserte Kooperation<br />

und Koordinierung werden Synergieeffekte<br />

erzielt. Durch begleitende Öffentlichkeitsarbeit wird für<br />

die potentiellen Kunden mehr Transparenz zu den Präventionsangeboten<br />

geschaffen und den Schülerinnen<br />

und Schülern die Beratungseinrichtungen und ihre Mitarbeiter*<br />

innen bekannt gemacht.<br />

„Lernvoraussetzungsanalyse – und didaktische Konsequenzen“<br />

Wir konstatieren bei der Zielgruppe der Jugendlichen<br />

weiterhin insbesondere Defizite im Bereich von sprachlichen<br />

und kommunikativen Kompetenzen im Feld von<br />

Liebe, Sexualität und Partnerschaft. Ein Erklärungsansatz<br />

mag in der intensiven Nutzung von virtuellen<br />

Medien und den damit verbundenen spezifischen Kommunikationsmustern<br />

zu finden sein (die „Explosion“ im<br />

Bereich der sog. Sozialen Netzwerke, …). Ein anderer<br />

Ansatz ist uralt, nämlich dass auch heute der Eintritt<br />

in das Abenteuer „Liebe, Sex und Partnerschaft“ immer<br />

noch mit ganz viel Aufregung, Nervosität und auch<br />

Ängsten und Sorgen verbunden ist, trotz oder gerade<br />

wegen der vermeintlichen Banalisierung der Thematik<br />

durch vielfältige einschlägige Medien, die den Jugendlichen<br />

vermeintliche Realitäten und / oder Normalitäten<br />

vorspiegeln. Hier ist einfühlsame Sexualpädagogik gefordert.<br />

In den Jahrgangsstufen bis zur 10. Klasse erscheint uns<br />

zudem eine – zumindest phasenweise und themenabhängige<br />

– geschlechtergetrennte Bearbeitung sinnvoll.<br />

Hier müssen einfach die nicht selten durchaus großen<br />

Unterschiede im Reife- und Erfahrungsgrad zwischen<br />

Mädchen und Jungen einer Jahrgangsstufe Berücksichtigung<br />

finden. In Anwesenheit des anderen Geschlechtes<br />

fällt es manchmal schwerer, in offene und ehrliche<br />

Kommunikationsprozesse hineinzufinden.<br />

Erst recht, wenn die eigene Identitätsfindung (Wer<br />

bin ich? Was mag ich? Was mag ich nicht? …) noch in<br />

vollem Gange ist. Dennoch sind angesichts der mehrheitlich<br />

heterosexuellen Orientierungen Erfahrungen<br />

gelingender Kommunikation zwischen den Geschlechtern<br />

unentbehrlich und nicht zuletzt besonders wichtig<br />

für die Verabredung von Verhütungsmethoden, für<br />

die Durchsetzung individueller Schutzbedürfnisse. Aufgrund<br />

unserer schmalen personellen Besetzung (in der<br />

Regel sind wir „Einzelkämpfer*innen“, weil es für die<br />

gesamte Region nur eine Youthworker-Stelle gibt, können<br />

wir diese Trennungsphasen allerdings in aller Regel<br />

leider auch nicht bedienen und sind an dieser Stelle auf<br />

die Mitwirkung der Lehrenden in den Projekten angewiesen.<br />

Dies ist aber eine suboptimale Situation, da die<br />

Lehrenden nicht selten in einen Rollenkonflikt geraten<br />

können, da sie in ihrer „Hauptrolle“ am nächsten Tag<br />

wieder zensieren müssen und so eine professionelle<br />

Distanz wahren müssen.<br />

Nach unserer Auffassung sind hierzu die Informations-<br />

und Vermittlungsmethoden und der Zeitpunkt der<br />

thematischen Auseinandersetzung von entscheidender<br />

Bedeutung. Die Erkenntnis ist nicht neu, dass HIV/<br />

AIDS-Prävention mit Jugendlichen im Kontext von Sexualpädagogik<br />

anzusiedeln ist, dass personalkommunikative<br />

Methoden, d.h. „Veranstaltungen von Mensch zu<br />

Mensch“, die an der Lebenswelt der Schüler*innen orientiert<br />

und hinsichtlich der ersten Erfahrungen zeitnah<br />

zu platzieren sind, massenmedialen oder eindimensionalen<br />

Vermittlungsformen vorzuziehen sind, bzw. diese<br />

unbedingt ergänzen sollten (vgl. Landespräventionskonzept<br />

o.).<br />

Verstärkt wird der Trend zu problematischer bzw. nicht<br />

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