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Berliner Kurier 02.06.2019

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REPORT 19<br />

Picasso und Jacqueline Roque. Keine Frau porträtierte der Maler häufiger,wie zum Beispiel auf dem Bild rechts, das zur Zeit im Barberini zu sehen ist.<br />

“Lavie“ (o.),<br />

Picassos<br />

großartiges und<br />

rätselhaftes<br />

Werk,das den<br />

Lebenszyklus<br />

abbilden soll.<br />

Der Mann trägt<br />

das Antlitz<br />

seines toten<br />

Freundes<br />

Casagemas.<br />

per „an der Grenze der Zerlegung<br />

der menschlichen Formen“,<br />

sagt Bouvier. Schafft man<br />

es nun, seinen Blick von dem<br />

1906 geschaffenen Gemälde zu<br />

heben, sieht man auf das im<br />

rechts angrenzenden Raum<br />

hängende, 1901 entstandene<br />

Porträt „Yo, Picasso“ und spürt<br />

die Intensität dieses doch vergleichsweise<br />

kurzen Zeitraums.<br />

Aber die Fondation Beyeler,<br />

die zwar 35 Werke Picassos besitzt,<br />

aber nicht eines aus der<br />

Blauen und Rosa Periode, hat<br />

noch einen besonderen<br />

Schlusspunkt gesetzt, der den<br />

weiteren Lebensweg dieses so<br />

außergewöhnlichen Künstlers<br />

eröffnet: „Femme“ ist dieses<br />

Werk von 1907 betitelt. Es<br />

stammt aus der Epoche der<br />

„Demoiselle d’Avignon“, das<br />

fantastische Werk des Kubismus<br />

schlechthin.<br />

So beginnt man zu ahnen, wie<br />

die permanente Suche Picassos<br />

nach Erneuerung ihn antrieb.<br />

Dass dieser Erneuerung sich alle<br />

und alles unterordnen zu hatten.<br />

Vor allem die Frauen an<br />

seiner Seite. Denn so unstet er<br />

in seinen Liebesbeziehungen<br />

war, umso konstanter pflegte er<br />

seine Freundschaften zum Beispiel<br />

mit Schriftstellern wie<br />

Max Jacob, Guillaume Apollinaire,<br />

Gertrude Stein oder seinem<br />

Galeristen Ambroise Vollard.<br />

Die stärkste Inspiration für<br />

sein Schaffen war die Liebe, das<br />

intensivste Gefühl, das er in seinem<br />

Schaffen umzusetzen<br />

suchte. „Ich selbst denke nuran<br />

die Liebe und im Grund habe<br />

ich immer nur eines getan: lieben.<br />

Und wenn es niemanden<br />

mehr auf der Welt geben sollte,<br />

dann werde ich eben eine Pflanze<br />

oder einen Türgriff lieben,<br />

egal was“, resümierte Picasso<br />

sein Leben. Jan Schmidt<br />

Hier ist Picassozuerleben<br />

Empfehlenswerte Picasso-<br />

Ausstellungen<br />

Der junge Picasso –Blaue<br />

und Rosa Periode (bis 16. Juni),<br />

Fondation Beyeler, Baselstrasse<br />

101, 4125 Riehen/Basel.<br />

Kunstmuseum Basel, Kosmos<br />

Kubismus (bis 4. August),<br />

St. Alban-Graben 8, 4010 Basel<br />

Museum Barberini, Picasso<br />

„Femme en chemise“<br />

ist das Werk von1904<br />

betitelt (l.o.). Es zeigt<br />

Picassos Geliebte<br />

Madeleine.<br />

Links: Picassos Gemälde<br />

„DoraMaar mit grünen<br />

Fingernägeln“ (1936).<br />

Oben: „Mutter und Kind“<br />

entstand in der Zeit,<br />

als Picasso mit Olga<br />

verheiratet war. Auch sie<br />

spielte eine große Rolle<br />

in seiner Malerei.<br />

-Das späte Werk (bis 16.<br />

Juni), Humboldtstr. 5–6, Alter<br />

Markt, 14467 Potsdam.<br />

Musée Picasso,<br />

Château Grimaldi, Place<br />

Mariejol, 06600 Antibes,<br />

Frankreich<br />

Musée Picasso Paris, 5rue<br />

de Thorigny 75003 Paris.<br />

Frankreich

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