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22 SPORT BERLINER KURIER, Sonntag, 2. Juni 2019*<br />
Wettbieten um<br />
dieAufstiegsbrust<br />
Von<br />
MATHIASBUNKUS<br />
Berlin – Schon Ende Februar<br />
fragte der KURIER angesichts<br />
des nahenden Abschiedes<br />
von Hauptsponsor Harald<br />
Layenberger „Wer wird Unionär?“.<br />
Denn darum ging es<br />
Boss Dirk Zingler –die Eisernen<br />
wollten endlich die Millionen-Marke<br />
auf der Brust<br />
knacken. Die Verhandlungen<br />
mit dem wichtigsten Geldgeber<br />
nach dem Fernsehen befinden<br />
sich auf der Zielgraden.<br />
„Der wird zeitnah präsentiert“,<br />
verriet jüngst<br />
Unions Präsident.<br />
„Wir werden die Gespräche<br />
jetzt zum Abschluss bringen“,<br />
versprach Zingler weiter und<br />
ergänzte: „Es gab ja Kandidaten,<br />
die nur in der<br />
2. Liga auf die<br />
Brust wollten.“<br />
Oder eben umgekehrt<br />
welche, für<br />
die nur ein Erstligist<br />
interessant ist. Unions vorrangiges<br />
Handeln ist klar darauf<br />
ausgerichtet, einen Partner zu<br />
gewinnen, der die kommenden<br />
drei Jahre an der Seite der Eisernen<br />
steht. Um Nachhaltigkeit zu<br />
schaffen, unabhängig von der<br />
Ligenzugehörigkeit.<br />
Das Immobilienunternehmen<br />
Westminster von Marian Ziburske<br />
gehört als langjähriger<br />
Union-Partner zu denen, die für<br />
beiden Ligen parat gestanden<br />
hatten.Also auch im Falle eines<br />
Wiederabstieges sich nicht aus<br />
dem Staub zu machen gedenken.<br />
Längst ist in zähen Verhandlungen<br />
die gewünschte Millionen-Marke<br />
auch für Liga zwo<br />
um 20 Prozent übertroffen worden.<br />
Entspricht nahezu einer<br />
Verdopplung der bisherigen Bezüge.<br />
In der Eliteliga soll die<br />
Brust sogarzwei Millionen brin-<br />
gen. Plus Nebengeräusche im<br />
Erfolgsfalle versteht sich.<br />
Nicht aus dem Rennen ist nach<br />
wie vor ein namentlich unbekannterWettanbieter,der<br />
mehr<br />
als Westminster offeriert hat.<br />
Wobei da das Problem besteht,<br />
dass Union sich zunächst von<br />
seinem bisherigenPartner bwin<br />
trennen müsste, deren Sponsoring<br />
als Top-Partner der Eisernen<br />
künftig wegfallen würde.<br />
Nachdem schon einiges auf<br />
Westminster deutete, scheint<br />
ein neuer Bieter aufgetaucht,<br />
der auch der Immobilienbranche<br />
angehört. Der will dem Vernehmen<br />
nach auf alles Bisherige<br />
20 Prozent drauf packen. Die<br />
CG Gruppe von Christoph Gröner,<br />
die in Berlin am Steglitzer<br />
Kreisel ein Mammutprojekt<br />
stemmt und immer wieder mit<br />
dem Bezirk Friedrichshain-<br />
Kreuzberg bei anderen Objekten<br />
über Kreuz liegt, lechzt<br />
offenbar nach Bundesligapräsenz.<br />
Doch das Thema<br />
Bodenständigkeit<br />
scheint bei einem<br />
Luxusinvestor àlaGröner –geschätztes<br />
Privatvermögen 80<br />
Millionen Euro –nicht so ganz<br />
so zu Unions Werten zu passen.<br />
Will da einer auf einen fahrenden<br />
Zug aufspringen? Zuletzt<br />
platzte ein Deal des bekennenden<br />
Porsche-Sammlers mit dem<br />
Karlsruher SC. Hauptsponsor<br />
Klaiber wollte dort nicht gehen.<br />
So wurde es dann nur der Ärmel<br />
für die CG Gruppe. Gröner<br />
stammt ja aus Baden. Was kein<br />
Nachteil sein muss. Michael<br />
Kölmel, der eiserne Retter, tut<br />
das auch. Nur der geriert sich<br />
selten als Turbo-Kapitalist.<br />
Was anderes dürfte den<br />
Unionfans mehr Magendrücken<br />
verursachen: Die CG Gruppeist<br />
auch bei RB Leipzig auf dem Ärmel,<br />
ein Klub, den die Eisernen<br />
komplett ablehnen.<br />
Erliegt Union nun dem Lockruf<br />
des Geldes?<br />
Foto: Koch<br />
Union will sich in Kürze<br />
mit einem neuen<br />
Hauptsponsor über einen<br />
Millionen-Deal einig werden<br />
Unions<br />
BossDirk<br />
Zingler bei der<br />
Jubelfeier im<br />
Köpenicker Rathaus<br />
mit Sebastian<br />
Polter.<br />
Blau-Weißes Klassentreffen in Italien<br />
Neben dem Hertha-Quartett beim DFB dribbeln auch Grujic und Lazarobei der U21-EM auf<br />
Berlin – Da hätten sie eigentlich<br />
gleich im Westend bleiben können!<br />
Die U21-EM in Italien und SanMarino<br />
(16. bis 30.Juni) wird zu einem<br />
echten Klassentreffen in Blau-<br />
Weiß!<br />
Heute trommelt U21-Nationaltrainer<br />
Stefan Kuntz in Südtirol<br />
sein vorläufiges Aufgebot für das<br />
Turnier zusammen. Mit Maximilian<br />
Mittelstädt, Arne Maier, Jordan<br />
Torunarigha und Lukas Klünter ist<br />
dabei ein Quartett vonHertha BSC,<br />
das gerade erst am Freitag aus den<br />
USAzurückgekehrtist.<br />
Damit nicht genug, in der Vorrundengruppe<br />
Bkönnten noch weitere<br />
Blau-Weiße mitkicken. Bei den<br />
Ösis macht sich Valentino Lazaro<br />
Hoffnung, für die Serben wurde<br />
MarkoGrujic nominiert. Doch auch<br />
wie bei Kuntz sind das alles vorläufige<br />
Aufgebote.<br />
Die erste EM-Partie absolviert<br />
das DFB-Team am 17. Juni (21<br />
Uhr/ARD) in Udine gegen Dänemark,<br />
anschließend trifft die DFB-<br />
Auswahl in Triest auf Serbien (20.<br />
Juni, 21 Uhr) inUdine auf Österreich<br />
(23. Juni, 21 Uhr). MB/SES<br />
Herthas Lukas Klünter (l.) ist einer vonvier Herthanern<br />
im Kader vonU21-Trainer Stefan Kuntz.<br />
Foto: Imago images/pmk