Berliner Kurier 09.06.2019
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28 SPORT BERLINER KURIER, Sonntag, 9. Juni 2019<br />
Bjarki Mar Elisson<br />
holt weit aus, bläst<br />
die Wangen auf und<br />
legt gleich alles in<br />
seinen Wurf.<br />
Bjarki als Union-Fan<br />
Liverpool-Fan Bjarki mit<br />
Reds-Coach Jürgen Klopp.<br />
Der<br />
Berlin-Abschied<br />
tut weh<br />
Isländer schwörtnicht nur auf die Handball-Truppe. Auch die<br />
Stadt und die Fußballer vom 1. FC Union wird er vermissen<br />
Bjarki mit dem<br />
Klub-WM-Pokal<br />
und Kollegen.<br />
Foto: imago images /PanoramiC, zVg(3.)<br />
Berlin – Heute kommen bei<br />
Bjarki Mar Elisson die ganzen<br />
vier Jahre bei Füchsen<br />
hoch. Gegen Wetzlar (15 Uhr)<br />
spielt der Isländer zum letzten<br />
Mal für die Hauptstadt-<br />
Handballer, will noch einmal<br />
jubeln.<br />
Es war eine harte Woche für<br />
den 29-Jährigen. Neben der<br />
Vorbereitung auf das Saisonfinale<br />
stand der Umzug für Elisson<br />
in sein neues Quartier in<br />
Lemgo an, wo der Rechtsaußen<br />
ab der nächsten Saison auflaufen<br />
wird. Und das bei der Hitzewelle.<br />
„Diese Wärme ist immer<br />
noch richtig schwer für mich.<br />
Solche Temperaturen haben<br />
wir in Island nie. Am<br />
Schlimmsten ist das Einschlafen.<br />
Das ist eine Katastrophe“,<br />
klagt Elisson. Trotzdem weiß<br />
er: Da muss man eben durch.<br />
Ach ja, und dann war da ja<br />
Fußball. Während die Handball-Welt<br />
fast geschlossen nach<br />
Köln zum Champions-League-<br />
Finale schaute, hatte Elisson<br />
mehr Augen für eine andere<br />
Ballsportart. „Ich hatte kein frei.<br />
Ich musste den Champions-<br />
League-Sieg von Liverpool feiern.<br />
Das was schwer für mich.<br />
Ich habe quasi vor dem Fernseher<br />
mitgespielt“, scherzt er.<br />
Fußball ist neben Handball<br />
die zweite große Leidenschaft<br />
des Isländers. Dabei hat er sich<br />
auch in den 1.FC Union verliebt.<br />
„Ich mag den Verein und<br />
die Stimmung da. Die Atmosphäre<br />
im Stadion ist etwas<br />
richtig Besonderes. Das sieht<br />
man, glaube ich, nirgendwo anders<br />
in der Welt.“ Das Relegationsspiel<br />
und die anschließende<br />
Aufstiegsfeier hat er sich da natürlich<br />
nicht entgehen lassen.<br />
Eine letzte Party will er noch<br />
mit den Füchsen feiern. Ein<br />
Sieg über Wetzlar sichert den<br />
Füchsen Europa. Elisson siegessicher:<br />
„Da müssen wir alles<br />
geben. Wenn wir konzentriert<br />
bleiben kriegen das hin.“<br />
Etwas wehmütig ist er dennoch:<br />
„Das wird sehr emotional“.<br />
Der Weggang aus der<br />
Hauptstadt fällt ihm schwer:<br />
„Ich habe sehr schöne Erinnerungen.<br />
Ich habe hier nicht nur<br />
Titel gewonnen, sondern auch<br />
Freunde fürs Leben.“ CAP<br />
Albas Martin Hermannsson nimmt<br />
vorm Wurf genau Maß.<br />
Foto: City-Press<br />
Berlin –Matchball für die Albatrosse!<br />
Mit einem Sieg im<br />
dritten Halbfinalspiel der Playoffs<br />
kann Alba gegen Oldenburg<br />
das Meisterschaftsfinale<br />
buchen. Größter Trumpf dabei:<br />
Alba ist viel ausgeruhter.<br />
Die Oldenburger Stars Ricky<br />
Paulding und Will Cummings<br />
standen in den bisherigen zwei<br />
Duellen mit 37 Minuten Spielzeit<br />
fast über die komplette<br />
Matchdauer auf dem Feld und<br />
auch Leistungsträger Rasid<br />
Mahalbasic schrubbte satte<br />
33 Minuten runter. Albas<br />
Dauerbrenner Martin Hermannsson<br />
kommt gerade<br />
mal auf 26 Minuten.<br />
Dazu hat es der Altersunterschied<br />
der Schlüsselspieler<br />
in sich. Oldenburgs Paulding ist<br />
Alba: Ausgeruht zum Machtball fürs Finale<br />
36 Jahre alt. Ihm steht immer<br />
ein ausgeruhter, jüngerer Albatros<br />
auf dem Fuß − ob Aufbaustar<br />
Peyton Siva oder<br />
Youngster Franz Wagner,<br />
der mit seinen 17<br />
Jahren teilweise erst ab<br />
dritten Viertel ran darf.<br />
Deswegen weiß auch Alba-Geschäftsführer<br />
Marco Baldi:<br />
„Oldenburg wird wieder<br />
Schwierigkeiten mit unserer<br />
Intensität bekommen, weil wir<br />
stark verteidigen und immer<br />
wieder attackieren. Dann bekommen<br />
sie Probleme mit unserem<br />
Tempo und mit ihren<br />
Fouls.“<br />
Klingt, als hätten die Albatrosse<br />
ihr Erfolgsrezept für den<br />
Finaleinzug längst gefunden …<br />
KAT