09.07.2019 Aufrufe

STAHL + TECHNIK 04/2019

- STAHLINDUSTRIE: Salzgitter optimiert die Steuerung der Kontibeize mit Lasermesssystem - STAHLVERARBEITUNG: Lösungen für Industrie 4.0 – die smarte Zukunft der Metallverarbeitung - STAHLHANDEL: Klöckner & Co steigert den Anteil des digitalen Umsatzes auf 25 Prozent - METEC-VORSCHAU: Etablierte Unternehmen und Startups zeigen Beispiele erfolgreicher digitaler Transformation

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KARRIERE | 81<br />

zweiten und dritten Preis in der Kategorie<br />

Arbeitswelt, unter anderem mit einem<br />

Projekt zur Sauberkeit und Sicherheit am<br />

Arbeitsplatz.<br />

„Jedes Jahr aufs Neue zeigt ‚Jugend<br />

forscht‘, wie junge Menschen aus anfangs<br />

kleinen Ideen tolle und praktikable<br />

Lösungen entwickeln. Für unsere<br />

Auszubildenden ist dies eine wertvolle<br />

Erfahrung, eine Idee bis zum Prototypen<br />

eigenständig zu entwickeln und umzusetzen.<br />

Wenn Schülerinnen und Schüler<br />

ihre Freizeit mit diesem Herzblut in ihre<br />

Forschungen investieren, merke ich, wie<br />

großartig unsere Zukunft werden kann“,<br />

sagt Volker Grigo, Leiter der Ausbildung<br />

von thyssenkrupp Steel.<br />

thyssenkrupp als Gastgeber des<br />

Regionalwettbewerbs „Jugend<br />

forscht“<br />

Neben vielen anderen Förderprogrammen,<br />

Kooperationen mit Partner- und Hochschulen<br />

sowie Projekten für Schülerinnen und<br />

Schüler engagiert sich thyssenkrupp seit<br />

37 Jahren im Rahmen des Wettbewerbs<br />

„Jugend forscht“ bzw. „Schüler experimentieren“<br />

für junge Menschen. Am<br />

diesjährigen Regionalwettbewerb im Bildungszentrum<br />

Duisburg nahmen 86 Kinder,<br />

Jugendliche und junge Erwachsene<br />

aus Alpen, Bochum, Dinslaken, Dortmund,<br />

Duisburg, Essen, Gladbeck, Heiligenhaus,<br />

Herne, Hünxe, Lünen, Meerbusch, Moers,<br />

Mülheim an der Ruhr, Oberhausen, Ratingen<br />

und Xanten teil. Die Siegerteams<br />

der regionalen Runde treten Anfang April<br />

beim Landeswettbewerb in Leverkusen<br />

an. Abschließend geht es ins Finale auf<br />

Bundesebene, deren Preisträger im Mai<br />

<strong>2019</strong> gekürt werden.<br />

• thyssenkrupp Steel Europe<br />

„Bitte nennen Sie Ihre Gehaltsvorstellung“<br />

Wenn Stellensucher ihre Gehaltsvorstellung<br />

nennen sollen, geraten sie ins<br />

Schwitzen. Meist unbegründet. Denn mit<br />

dieser Frage wollen Unternehmen in der<br />

Regel nur checken: Schätzt ein Bewerber<br />

seinen Marktwert realistisch ein?<br />

„Bitte senden Sie Ihre Bewerbung mit Angabe<br />

Ihrer Gehaltsvorstellung an: ...“ Dieser Satz<br />

steht am Ende vieler Stellenanzeigen. Und<br />

regelmäßig bringt er Bewerber ins Schwitzen,<br />

weiß Klaus Scholbeck, Vergütungsexperte<br />

bei der Personalberatung Conciliat,<br />

Stuttgart. Denn kaum haben sie den Satz<br />

gelesen, beginnt in ihrem Kopf ein Karussell<br />

zu kreisen: „Soll ich ein eher hohes Gehalt<br />

nennen, um Selbstbewusstsein zu zeigen?<br />

Oder katapultiere ich mich damit aus dem<br />

Bewerbungsrennen?“ Und weil sie auf diese<br />

Frage keine befriedigende Antwort finden,<br />

gehen Bewerber auf die in der Stellenanzeige<br />

formulierte Bitte oft überhaupt nicht ein.<br />

Das ist laut Scholbeck die „falscheste<br />

Reaktion“. Denn dann sind die Bewerbungsunterlagen<br />

unvollständig. Also beginnt<br />

nun bei den Personalverantwortlichen das<br />

Kopfkarussell zu kreisen: „Warum nennt<br />

der Bewerber keine Zahl? Kann er seinen<br />

Marktwert nicht einschätzen?“ Und: „Wie<br />

reagiert er sonst auf Wünsche? Negiert er<br />

diese ebenfalls?“<br />

Scholbeck rät im Anschreiben zumindest<br />

zu signalisieren: Ich habe Ihren Wunsch registriert.<br />

Zum Beispiel mit einer Formulierung<br />

wie: „Mein aktuelles Jahresgehalt beträgt<br />

40.000 €.“ Besser ist es aber, sich im Vorfeld<br />

– zum Beispiel bei einer Person mit einer<br />

vergleichbaren Position – darüber zu informieren,<br />

was eine angemessene Forderung ist.<br />

Firmen erwarten eine Antwort:<br />

früher oder später<br />

Das tun die meisten qualifizierten Bewerber,<br />

berichtet Maike Unger, Personalreferentin<br />

beim Versicherungskonzern Allianz Deutschland.<br />

Dort bittet man zum Beispiel die Hochschulabsolventen,<br />

die sich für ein Trainee- oder<br />

Vorstandsassistenten-Programm bewerben,<br />

stets, auch ihre Gehaltsvorstellung zu nennen.<br />

„Denn wir wollen, dass die Bewerber sich<br />

mit der Frage befassen, welches Gehalt bei<br />

vergleichbaren Positionen üblich ist und sich<br />

eine eigene Meinung bilden“, erklärt Unger.<br />

Fast alle Bewerber gehen auf den Allianz-Wunsch<br />

ein. Und wenn ein Bewerber<br />

dies nicht tut? Dann wird er in dem Telefoninterview,<br />

das sich meist an das erste Sichten<br />

der Bewerbungsunterlagen anschließt, nach<br />

seiner Gehaltsvorstellung gefragt.<br />

Ähnlich agieren die meisten Unternehmen.<br />

Nennt ein interessanter Bewerber<br />

seinen Gehaltswunsch nicht, dann muss<br />

er spätestens im Bewerbungsgespräch eine<br />

Zahl nennen. „Warum diese also nicht gleich<br />

ins Bewerbungsschreiben schreiben und<br />

so verhindern, dass man beim Sichten der<br />

Unterlagen einen Minuspunkt erhält?“, fragt<br />

Scholbeck. Zumal die Angst, bei einem zu<br />

hohen Betrag aus dem Rennen zu fliegen,<br />

meist unbegründet ist.<br />

Das Gesamtpaket entscheidet<br />

Maike Unger von der Allianz berichtet zum<br />

Beispiel: „Die Bewerber für unser Traineeund<br />

Vorstandsassistenten-Programm nennen<br />

tendenziell eher ein zu hohes Gehalt.“<br />

Eine Absage erhalten sie deshalb nicht. Denn<br />

Unger weiß: Gerade Topbewerber pokern oft<br />

bewusst etwas hoch, um Selbstbewusstsein<br />

zu signalisieren und Verhandlungsspielraum<br />

zu schaffen. Und: Ob sich ein<br />

Bewerber für die Allianz entscheidet, hängt<br />

nicht davon ab, ob das Unternehmen ihm<br />

im Monat 200 € mehr oder weniger bezahlt.<br />

„Entscheidend ist das Gesamtpaket, das die<br />

Allianz dem Bewerber bietet; außerdem die<br />

Entwicklungsperspektive, die er in unserem<br />

Unternehmen sieht.“<br />

Ähnlich äußern sich Vertreter kleinerer<br />

Unternehmen – zum Beispiel Rudolph<br />

Welcker, Geschäftsführer der Weseler<br />

Teppich GmbH, die Teppichböden produziert<br />

und vertreibt. Welcker fragt in Stellenanzeigen<br />

nie nach der Gehaltsvorstellung der<br />

Bewerber. Doch beim ersten Treffen stellt er<br />

diese Frage. Und dann erwartet er eine Antwort,<br />

die zeigt, dass der Bewerber seinen<br />

Marktwert realistisch einschätzt. Das heißt:<br />

Die Gehaltsvorstellung muss der Qualifikation<br />

und vakanten Stelle „angemessen“ sein.<br />

Ist dies nicht der Fall, fliegt der Bewerber<br />

in der Regel aus dem Rennen. Ist die Vorstellung<br />

hingegen einigermaßen realistisch,<br />

dann notiert sich Welcker diese zunächst –<br />

ohne Kommentar. Dann wird das Auswahlverfahren<br />

fortgesetzt. Und nach dem ersten<br />

Bewerbungsgespräch folgt meist noch ein<br />

zweites und drittes, bis das Unternehmen<br />

sicher ist: Das ist die richtige Person. Erst<br />

dann unterbreitet Welcker dem Bewerber<br />

ein Gehaltsangebot – „und dieses ist zuweilen<br />

höher als der Gehaltswunsch, den<br />

der Bewerber formulierte“.<br />

• Bernhard Kuntz, Darmstadt<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (<strong>2019</strong>) Nr. 4

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