STAHL + TECHNIK 04/2019
- STAHLINDUSTRIE: Salzgitter optimiert die Steuerung der Kontibeize mit Lasermesssystem - STAHLVERARBEITUNG: Lösungen für Industrie 4.0 – die smarte Zukunft der Metallverarbeitung - STAHLHANDEL: Klöckner & Co steigert den Anteil des digitalen Umsatzes auf 25 Prozent - METEC-VORSCHAU: Etablierte Unternehmen und Startups zeigen Beispiele erfolgreicher digitaler Transformation
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KARRIERE | 81<br />
zweiten und dritten Preis in der Kategorie<br />
Arbeitswelt, unter anderem mit einem<br />
Projekt zur Sauberkeit und Sicherheit am<br />
Arbeitsplatz.<br />
„Jedes Jahr aufs Neue zeigt ‚Jugend<br />
forscht‘, wie junge Menschen aus anfangs<br />
kleinen Ideen tolle und praktikable<br />
Lösungen entwickeln. Für unsere<br />
Auszubildenden ist dies eine wertvolle<br />
Erfahrung, eine Idee bis zum Prototypen<br />
eigenständig zu entwickeln und umzusetzen.<br />
Wenn Schülerinnen und Schüler<br />
ihre Freizeit mit diesem Herzblut in ihre<br />
Forschungen investieren, merke ich, wie<br />
großartig unsere Zukunft werden kann“,<br />
sagt Volker Grigo, Leiter der Ausbildung<br />
von thyssenkrupp Steel.<br />
thyssenkrupp als Gastgeber des<br />
Regionalwettbewerbs „Jugend<br />
forscht“<br />
Neben vielen anderen Förderprogrammen,<br />
Kooperationen mit Partner- und Hochschulen<br />
sowie Projekten für Schülerinnen und<br />
Schüler engagiert sich thyssenkrupp seit<br />
37 Jahren im Rahmen des Wettbewerbs<br />
„Jugend forscht“ bzw. „Schüler experimentieren“<br />
für junge Menschen. Am<br />
diesjährigen Regionalwettbewerb im Bildungszentrum<br />
Duisburg nahmen 86 Kinder,<br />
Jugendliche und junge Erwachsene<br />
aus Alpen, Bochum, Dinslaken, Dortmund,<br />
Duisburg, Essen, Gladbeck, Heiligenhaus,<br />
Herne, Hünxe, Lünen, Meerbusch, Moers,<br />
Mülheim an der Ruhr, Oberhausen, Ratingen<br />
und Xanten teil. Die Siegerteams<br />
der regionalen Runde treten Anfang April<br />
beim Landeswettbewerb in Leverkusen<br />
an. Abschließend geht es ins Finale auf<br />
Bundesebene, deren Preisträger im Mai<br />
<strong>2019</strong> gekürt werden.<br />
• thyssenkrupp Steel Europe<br />
„Bitte nennen Sie Ihre Gehaltsvorstellung“<br />
Wenn Stellensucher ihre Gehaltsvorstellung<br />
nennen sollen, geraten sie ins<br />
Schwitzen. Meist unbegründet. Denn mit<br />
dieser Frage wollen Unternehmen in der<br />
Regel nur checken: Schätzt ein Bewerber<br />
seinen Marktwert realistisch ein?<br />
„Bitte senden Sie Ihre Bewerbung mit Angabe<br />
Ihrer Gehaltsvorstellung an: ...“ Dieser Satz<br />
steht am Ende vieler Stellenanzeigen. Und<br />
regelmäßig bringt er Bewerber ins Schwitzen,<br />
weiß Klaus Scholbeck, Vergütungsexperte<br />
bei der Personalberatung Conciliat,<br />
Stuttgart. Denn kaum haben sie den Satz<br />
gelesen, beginnt in ihrem Kopf ein Karussell<br />
zu kreisen: „Soll ich ein eher hohes Gehalt<br />
nennen, um Selbstbewusstsein zu zeigen?<br />
Oder katapultiere ich mich damit aus dem<br />
Bewerbungsrennen?“ Und weil sie auf diese<br />
Frage keine befriedigende Antwort finden,<br />
gehen Bewerber auf die in der Stellenanzeige<br />
formulierte Bitte oft überhaupt nicht ein.<br />
Das ist laut Scholbeck die „falscheste<br />
Reaktion“. Denn dann sind die Bewerbungsunterlagen<br />
unvollständig. Also beginnt<br />
nun bei den Personalverantwortlichen das<br />
Kopfkarussell zu kreisen: „Warum nennt<br />
der Bewerber keine Zahl? Kann er seinen<br />
Marktwert nicht einschätzen?“ Und: „Wie<br />
reagiert er sonst auf Wünsche? Negiert er<br />
diese ebenfalls?“<br />
Scholbeck rät im Anschreiben zumindest<br />
zu signalisieren: Ich habe Ihren Wunsch registriert.<br />
Zum Beispiel mit einer Formulierung<br />
wie: „Mein aktuelles Jahresgehalt beträgt<br />
40.000 €.“ Besser ist es aber, sich im Vorfeld<br />
– zum Beispiel bei einer Person mit einer<br />
vergleichbaren Position – darüber zu informieren,<br />
was eine angemessene Forderung ist.<br />
Firmen erwarten eine Antwort:<br />
früher oder später<br />
Das tun die meisten qualifizierten Bewerber,<br />
berichtet Maike Unger, Personalreferentin<br />
beim Versicherungskonzern Allianz Deutschland.<br />
Dort bittet man zum Beispiel die Hochschulabsolventen,<br />
die sich für ein Trainee- oder<br />
Vorstandsassistenten-Programm bewerben,<br />
stets, auch ihre Gehaltsvorstellung zu nennen.<br />
„Denn wir wollen, dass die Bewerber sich<br />
mit der Frage befassen, welches Gehalt bei<br />
vergleichbaren Positionen üblich ist und sich<br />
eine eigene Meinung bilden“, erklärt Unger.<br />
Fast alle Bewerber gehen auf den Allianz-Wunsch<br />
ein. Und wenn ein Bewerber<br />
dies nicht tut? Dann wird er in dem Telefoninterview,<br />
das sich meist an das erste Sichten<br />
der Bewerbungsunterlagen anschließt, nach<br />
seiner Gehaltsvorstellung gefragt.<br />
Ähnlich agieren die meisten Unternehmen.<br />
Nennt ein interessanter Bewerber<br />
seinen Gehaltswunsch nicht, dann muss<br />
er spätestens im Bewerbungsgespräch eine<br />
Zahl nennen. „Warum diese also nicht gleich<br />
ins Bewerbungsschreiben schreiben und<br />
so verhindern, dass man beim Sichten der<br />
Unterlagen einen Minuspunkt erhält?“, fragt<br />
Scholbeck. Zumal die Angst, bei einem zu<br />
hohen Betrag aus dem Rennen zu fliegen,<br />
meist unbegründet ist.<br />
Das Gesamtpaket entscheidet<br />
Maike Unger von der Allianz berichtet zum<br />
Beispiel: „Die Bewerber für unser Traineeund<br />
Vorstandsassistenten-Programm nennen<br />
tendenziell eher ein zu hohes Gehalt.“<br />
Eine Absage erhalten sie deshalb nicht. Denn<br />
Unger weiß: Gerade Topbewerber pokern oft<br />
bewusst etwas hoch, um Selbstbewusstsein<br />
zu signalisieren und Verhandlungsspielraum<br />
zu schaffen. Und: Ob sich ein<br />
Bewerber für die Allianz entscheidet, hängt<br />
nicht davon ab, ob das Unternehmen ihm<br />
im Monat 200 € mehr oder weniger bezahlt.<br />
„Entscheidend ist das Gesamtpaket, das die<br />
Allianz dem Bewerber bietet; außerdem die<br />
Entwicklungsperspektive, die er in unserem<br />
Unternehmen sieht.“<br />
Ähnlich äußern sich Vertreter kleinerer<br />
Unternehmen – zum Beispiel Rudolph<br />
Welcker, Geschäftsführer der Weseler<br />
Teppich GmbH, die Teppichböden produziert<br />
und vertreibt. Welcker fragt in Stellenanzeigen<br />
nie nach der Gehaltsvorstellung der<br />
Bewerber. Doch beim ersten Treffen stellt er<br />
diese Frage. Und dann erwartet er eine Antwort,<br />
die zeigt, dass der Bewerber seinen<br />
Marktwert realistisch einschätzt. Das heißt:<br />
Die Gehaltsvorstellung muss der Qualifikation<br />
und vakanten Stelle „angemessen“ sein.<br />
Ist dies nicht der Fall, fliegt der Bewerber<br />
in der Regel aus dem Rennen. Ist die Vorstellung<br />
hingegen einigermaßen realistisch,<br />
dann notiert sich Welcker diese zunächst –<br />
ohne Kommentar. Dann wird das Auswahlverfahren<br />
fortgesetzt. Und nach dem ersten<br />
Bewerbungsgespräch folgt meist noch ein<br />
zweites und drittes, bis das Unternehmen<br />
sicher ist: Das ist die richtige Person. Erst<br />
dann unterbreitet Welcker dem Bewerber<br />
ein Gehaltsangebot – „und dieses ist zuweilen<br />
höher als der Gehaltswunsch, den<br />
der Bewerber formulierte“.<br />
• Bernhard Kuntz, Darmstadt<br />
<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (<strong>2019</strong>) Nr. 4