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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 213 · F reitag, 13. September 2019 23 *<br />
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Feuilleton<br />
Moderne<br />
zum<br />
Wohlfühlen<br />
Simon Rattle trat mit seinem<br />
neuen Orchester auf<br />
Ein<br />
exzentrischer<br />
Held<br />
Zum Toddes Musikers<br />
Daniel Johnston<br />
VonClemens Haustein<br />
Simon Rattle dirigierte das London SymphonyOrchestra.<br />
ADAM JANISCH<br />
Schön, noch einmal britische Orchester<br />
zu hören beim Musikfest,<br />
bevor der Brexit den kulturellen Austausch<br />
zwischen Insel und Festland<br />
zu einer komplizierten Sache machen<br />
könnte!<br />
Schön auch – und das denken<br />
sich offenbar viele <strong>Berliner</strong>,denn der<br />
Saal ist nahezu ausverkauft –einen<br />
alten Bekannten in der Philharmonie<br />
begrüßen zu dürfen. Simon Rattle,<br />
nun am Pult seines neuen Orchesters,<br />
dem London Symphony.<br />
Voller Saal. Und das, obwohl nur<br />
neueste Musik auf dem Programm<br />
steht, geschrieben während der vergangenen<br />
30 Jahre! Manmuss Simon<br />
Rattle zugute halten, dass er seine<br />
Popularität und Beliebtheit für Komponisten<br />
des 20. und 21. Jahrhunderts<br />
einsetzt. Dass es sich dabei um<br />
tendenziell gefühlige, dem Kitsch<br />
nicht völlig abgeneigte Musik handelt<br />
– man möchte fast schon ein<br />
Auge zudrücken.<br />
Bei„Let me tell you“ vonHans Abrahamsen,<br />
einst von den <strong>Berliner</strong><br />
PhilharmonikerninAuftrag gegeben<br />
und 2013 uraufgeführt, mag viel Problematisches<br />
mit dem Text zu tun<br />
haben, der dieser Komposition für<br />
Sopran und Orchester zugrunde<br />
liegt. Der englische Librettist und<br />
Musikkritiker Paul Griffith schrieb<br />
ihn als einen Monolog der Ophelia,<br />
er bewegt sich zwischen unglücklichen<br />
Sprachbildern („Dein Gesicht<br />
ist meine Musikstunde“) und wichtigtuerischen<br />
Sentenzen („Oh, aber<br />
die Erinnerung ist nicht eines, sondern<br />
vieles“) und legt dem Komponisten<br />
viele Elfmeter auf für den<br />
klangillustrativen Torschuss. Eule<br />
und Rotkehlchen werden erwähnt,<br />
Sonne, Licht, Glas und Schnee. Ein<br />
Libretto wie aus dem Lehrbuch. Abrahamsen<br />
kann der Versuchung<br />
nicht widerstehen und komponiert<br />
eine Musik von angenehmer Bildlichkeit,<br />
einsetzend mit Schneewittchen-Klängen<br />
aus Celesta und Piccoloflöten<br />
zu Beginn, später in einen<br />
behaglich kaminwarmen Erinnerungston<br />
wechselnd, der ganz zum<br />
Schluss in eine Apotheose in Hollywoodrosa<br />
mündet. Sanft säuseln die<br />
Streicher.Ambesten nimmt man das<br />
Stück als Liebeserklärung an die fabelhafte<br />
Sopranstin Barbara Hannigan,<br />
der es gewidmet ist und die ihren<br />
fantasiereich mäandernden Part<br />
auch am Mittwochabend singt, als<br />
ergebe er sich unmittelbarer aus ihremInneren.<br />
Simon Rattle dirigiert das mit<br />
mild lächelndem Genießertum, bei<br />
Olivier Messiaens „Éclairs sur l’Audelà“,<br />
den „Streiflichtern über das<br />
Jenseits“ bleckt er dann die Zähne.<br />
Mit eigentümlichem Ergebnis. „Erscheinung<br />
des verklärten Christus“<br />
ist der erste Abschnitt betitelt, doch<br />
der Bläserchoral klingt hart und<br />
stumpf und wie mit abgeschnürter<br />
Kehle gesungen. DieMessiaen’schen<br />
Vogelstimmen, die bald hinzutreten,<br />
brüllen und schnattern. Rattle sucht<br />
das Grandiose und Mächtige und<br />
verhindert den inneren Glanz, der<br />
sich nicht von außen her erzwingen<br />
lässt. EinMissverständnis.<br />
Auch der Istanbuler Rapper Server Uraz will nicht mehr schweigen und macht mit bei „Susamam“.<br />
Es bricht dein Herz<br />
Das türkische Rap-Video „Susamam“ bietet Bilder und Botschaften, die jeden berühren<br />
VonPetraKohse<br />
VonTorsten Wahl<br />
Schade,dass ich mich in der Branche<br />
nicht hochschlafen konnte“,<br />
bedauert die blonde exzentrische<br />
Frau auf dem Barhocker. „Ich bin<br />
einfach viel zu schnell erfolgreich geworden.“<br />
Für die Frauen-Quote hat<br />
sie nur kalte Verachtung übrig. „Früher<br />
mussten Frauen ihre Vagina<br />
noch benutzen, um aufzusteigen.<br />
Jetzt reicht es schon aus, eine zu besitzen.“<br />
Lisa Eckhartgilt tatsächlich als fulminanteste<br />
Aufsteigerin in der<br />
deutschsprachigen Kabarett-Szene,<br />
in der Frauen immer noch starkinder<br />
Minderheit sind. Die 27-Jährige, die<br />
unüberhörbar aus Steiern stammt,<br />
gewann diverse Preise, belebt immer<br />
wieder Dieter Nuhrs rechtschaffen<br />
langweilige ARD-Showund tritt mittlerweile<br />
überall in vollen Häusernauf.<br />
Auch in der Bar jeder Vernunft sind<br />
alle fünf Vorstellungen bis zum Sonntag<br />
ausverkauft.<br />
Ihre Auslassungen zur Frauen-<br />
Quote stehen bei ihr unter der Rubrik<br />
„Neid“. Sie feiert „Die Vorteile<br />
des Lasters“, arbeitet sich nacheinander<br />
an den sieben Todsünden ab,<br />
die zu ihrem Bedauernnicht mehr so<br />
Rauchende Fabrikanlagen,<br />
von einem Panzer aus besehen.<br />
Kraterlandschaften<br />
vertrockneter Erde. Mit<br />
Plastik verseuchte, trübe Meere.<br />
Menschen hinter Gittern oder mit<br />
Zombiemasken, Kinder barfuß und<br />
in Baracken, ein trinkender Obdachloser<br />
in einem gefliesten Gang, Gärten<br />
hinter Stacheldraht, Hochhäuser,<br />
die einem gegenüberstehen wie<br />
eine feindliche Armee,Polizisten, die<br />
auf Demonstranten prügeln, verstümmelte,<br />
elende Hunde auf der<br />
Straße, eine Frau, die die Überdosis<br />
Tabletten schon bereitgelegt hat, ein<br />
sich überschlagendes und explodierendes<br />
Auto auf der Autobahn und<br />
immer wieder schmelzendes Eis.<br />
Man könnte sagen: Das Eis ist zu<br />
viel. Aber nein, es ist nicht zu viel, es<br />
gehört dazu. Es ist pathetisch, es<br />
wurde bis zur Lächerlichkeit als Bild<br />
der Klimakatastrophe bemüht, aber<br />
die schlechte Nachricht ist: Es ist<br />
Realität. „Doesn’t it break your<br />
heart?“, bricht es nicht dein Herz,<br />
heißt es, natürlich auf Türkisch in<br />
dem 15-minütigen türkischen Rap-<br />
Video „Susamam“ (Ich kann nicht<br />
schweigen), das voreiner Wochevon<br />
dem türkischen MusikerSarp Palaur<br />
alias Sanisar auf YouTube veröffentlicht<br />
und inzwischen (Stand Donnerstag)<br />
über 20 Millionen Malangesehen<br />
wurde.<br />
Doch, das tut es. Man muss kein<br />
Türkisch verstehen, vielleicht noch<br />
nicht einmal die englischen Untertitel,<br />
die es mittlerweile gibt. Man<br />
muss auch die türkischen Verhältnisse<br />
nicht so genau kennen, die Bilder<br />
nicht alle dechiffrieren können,<br />
man muss nicht jung sein und die<br />
Zukunft noch vor sich haben, man<br />
darfauch ruhig weiß und privilegiert<br />
sein, damit einem dieses Video tatsächlich<br />
ans Herz geht.<br />
Dringlich und emotionalisierend<br />
Wasselbstredend vor allem an dem<br />
dringlichen, emotionalisierenden<br />
Rap-Sound liegt, an den rhythmisch<br />
klagenden Stimmen der 18 Beteiligten,<br />
darunter mit der Singer-Songwriterin<br />
Deniz Tekin auch eine nicht<br />
rappende Frau, die Palaur zu diesem<br />
Omnibus-Video eingeladen hat. Was<br />
aber auch daran liegt, dass archaische<br />
Bilder zu einem Themenspektrum<br />
gefunden wurden, in dem jeder<br />
seine oder ihre eigenen Ängste wiederfindet.<br />
Hier stehen junge Leute unter jagenden<br />
Wolken am Abgrund der<br />
Städte und geben uns noch einmal<br />
die Chance, mit ihnen zu sagen:<br />
Stopp! Es ist dasVideo für diejenigen,<br />
die sich trotz aller guten Argumente<br />
doch nicht vollständig mit Greta<br />
identifizieren können. Und denen<br />
das große Ganzefür den Anfang vielleicht<br />
auch zu viel oder zu allgemein<br />
ist und die lieber die Teile ihres unmittelbaren<br />
Umfelds summieren –<br />
und damit persönlich viel riskieren.<br />
Ein Risiko ist diese thematisch in<br />
15 Hashtag-Kapitel eingeteilte Tour<br />
de force für die Macher in der Tat,<br />
wie (dann natürlich doch vor allem)<br />
die Textspur zeigt. Die Regierung<br />
wird nur implizit angegriffen, wenn<br />
es etwa heißt: „Wenn sie dich eines<br />
Nachts zu Unrecht einsperren, wird<br />
darüber kein einziger Journalist berichten<br />
können, denn sie sitzen alle<br />
im Knast.“ Ganz wesentliche Spitzen<br />
aber gehen gegen die Gesellschaft.<br />
Zwei junge Männer sitzen unter<br />
der Überschrift „#hukuk“ (Gesetz) in<br />
einer Zelle. Einer im T-Shirt und einer<br />
im Anzug. Letzterer nennt sich<br />
einen „weißen Türken“, der im Ausland<br />
studierthat, sich für unpolitisch<br />
hält, aber inzwischen trotzdem nicht<br />
zu twittern traut. Genau solche<br />
Leute wie er seien an der Hoffnungslosigkeit<br />
schuld, wirft ihm da der andere<br />
vor. Die im Anzug, mit ihrem<br />
Kaffee in der Hand und nur dem eigenen<br />
Start-up im Sinn –das Gesetz,<br />
um das sie sich nicht gekümmert<br />
hätten, bringe sie jetzt mit zu Fall.<br />
Ein Paradies für alle wäre die Hölle<br />
Lisa Eckhart preist „Die Vorteile des Lasters“ in der Bar jeder Vernunft<br />
nisch dräuender Klassik, dunkelrotem<br />
Lichtspiel und der Ansage auf<br />
Latein. Zum Beispiel: Acedia –die<br />
Trägheit. Hier preist Lisa Eckhartdas<br />
Nichtstun als eigentliches Ziel jeder<br />
Gesellschaft und macht sich über<br />
den Sport lustig. „Früher arbeiteten<br />
Menschen am Fließband, um Geld<br />
zu verdienen. Heute geben sie viel<br />
Geld aus, umauf einem Fließband<br />
zu laufen.“ Biathlon wäre für sie nur<br />
interessant, wenn die Sportler nicht<br />
auf Klappscheiben, sondern aufeinander<br />
schießen würden. Und selbst<br />
AndereKapitel sind #Natur,#Türkei,<br />
#Bildung, #Faschismus oder<br />
#Frauenrechte. Deniz Tekin singt,<br />
mit ihrer Gitarre hinter Absperrgitternauf<br />
einer Bühne sitzend, davon,<br />
was ihr alles nicht passiert sei: keine<br />
Zwangsheirat, kein Missbrauch,<br />
keine Verschleppung, nicht ermordet<br />
–und dann werden die Namen<br />
all jener eingeblendet, für die sie hier<br />
nicht sprechen kann, allen vorander<br />
der vonihrem Ex-Mann erstochenen<br />
Emine Bulut.<br />
Wie befreiend und identitätsstiftend<br />
dieses Video in der Türkei<br />
selbst wirkt, kann man von außen<br />
nur ahnen. Aber in jeder Gesellschaftsspezifik<br />
(„Syrer waren unsere<br />
Nachbarn, jetzt sind sie unsere Einwohner“)<br />
liegt auch eine internationale<br />
Verstrickung und Verantwortung,<br />
die sich in der geschilderten<br />
Verpackungsform ganz unmittelbar<br />
transportiert. „Susamam“, ich kann<br />
nicht schweigen, ist eine Botschaft<br />
mit nicht nur musikalisch globalem<br />
Potenzial. „Ich kann nicht schweigen“,<br />
ist eine Warnung. Undein Versprechen.<br />
PetraKohse bedauert<br />
trotz der Untertitel, dass sie<br />
kein Türkisch spricht.<br />
streng geahndet werden wie einst<br />
unter Gott. Denn nur was bestraft<br />
wird oder verboten ist, bereite ja<br />
wahreLust. IhrProgramm ist ein Totalangriff<br />
auf eine Liberalität, die alles<br />
erlaube,aber dabei zu Gleichmacherei<br />
führe. „Die Welt ist eine Waldorfschule“<br />
höhnt sie und fragt das<br />
Publikum, ob es wirklich ein Paradies<br />
anstrebe, indem wir uns alle<br />
wiedersehen. Natürlich nicht –das<br />
wäredie wahreHölle!<br />
Jeder Sündenkomplex wird theatralisch<br />
eingeleitet mit wagneriadas<br />
Konzept der lebenslangen Partnerschaft<br />
ist für sie nur ein Wettlauf<br />
darum, wer später als erster zum<br />
Pflegefall werde.<br />
Sieselbst agierteher im Stile einer<br />
Domina als einer Diva,spartauch ihren<br />
eigenen spindeldürren Körper<br />
nicht aus: Wenn sie am Strand oben<br />
ohne gehe, gehe sie ohne oben. Dabei<br />
lobt sie die lasterhafte Völlerei.<br />
Gelten lässt sie nur die Halbierung<br />
des Butterkonsums unter den Nazis<br />
–Krieg sei die einzige Diät, die die<br />
Brigitte noch nicht propagierthabe.<br />
Diese Auseinandersetzung mit<br />
überzogener politischer Korrektheit<br />
ist thematisch ja seit jeher ein Dauerstoff<br />
in der Branche, aber mit welchem<br />
Furor Lisa Eckhart sie bestreitet,<br />
welche absurden, morbiden, oft<br />
geschmacklosen, dabei sprachlich<br />
immer geschliffenen Vergleiche sie<br />
findet, wie virtuos sie im Dreieck<br />
zwischen Christentum, Sexualität<br />
und Nationalsozialismus herumspringt,<br />
das macht ihr zurzeit keine<br />
und keiner nach. DieBarriereimSaal<br />
–Darfich darüber wirklich lachen? –<br />
fällt immer wieder schnell.<br />
Für Lisa Eckhartist die ganze Welt eine Waldorfschule. BAR JEDER VERNUNFT/BARBARA BRAUN<br />
TOP 10<br />
VIDEOSTTILL<br />
LisaEckhart: Die Vorteiledes Lasters<br />
Zusatzauftritt am 25. 11.inder Bar jederVernunft<br />
VonJohannes von Weizsäcker<br />
Der Teufel existiert, und er kennt<br />
meinen Namen“, wird der USamerikanische<br />
Musiker und Zeichner<br />
Daniel Johnston zu Beginn des<br />
Dokumentarfilms „The Devil and<br />
Daniel Johnston“ aus dem Jahr 2005<br />
zitiert. Der Film dokumentiert jenes<br />
Ringen mit dem Teufel, an den der<br />
seit jungen Jahren an bipolarer Störung<br />
und Schizophrenie leidende<br />
Johnston tatsächlich glaubte.<br />
Dabei war das Werk Johnstons die<br />
Zerbrechlichkeit selbst: auf Kassettenrekordernaufgenommen,begleiteten<br />
verstimmte Klampfen oder<br />
Spielzeug-Heimorgeln seine fistelige<br />
Stimme, mit der er auf schockierende,anrührende<br />
und oft komische<br />
Weise sein Innenleben dokumentierte.<br />
So emuliert diese Musik<br />
gleichzeitig ein Kleinkind bei einer<br />
Musiktherapiesitzung, den bittersüßen<br />
Primitivismus von The Velvet<br />
Underground sowie beachtliche, an<br />
den Beatles oder Bob Dylan geschulte<br />
Songwriting-Skills.<br />
Kein Wunder, dass Johnston, der<br />
1981 sein erstes Album „Songs of<br />
Pain“ aufnahm,<br />
zum Untergrundhelden<br />
sämtlicher Indie-Musiker<br />
wurde,die in den<br />
Neunziger- und<br />
Nuller-Jahren etwas<br />
auf sich hielten<br />
–sein Durchbruch<br />
kam, als<br />
Kurt Cobain in<br />
GETTY IMAGES<br />
Mittwoch, 11. September<br />
Daniel Johnston<br />
(1961–2019)<br />
einem Fernsehinterview Johnstons<br />
selbstgezeichnetes Cover des Albums<br />
„Hi, how are you?“ auf einem<br />
T-Shirttrug.<br />
Jenes putzig gezeichnete Alien<br />
gibt es als Mauergemälde in Austin,<br />
Texas, wohinDaniel Johnston zu Beginn<br />
der 80er-Jahre gezogen war,<br />
nachdem seine Eltern ihn aufgrund<br />
der psychischen Probleme aus dem<br />
College genommen und bei seinem<br />
Bruder untergebracht hatten. In<br />
Austin arbeitete er bei McDonald’s<br />
und verteilte Kassetten seiner Musik<br />
an Freunde und Passanten, was ihm<br />
lokalen Kultstatus einbrachte.<br />
In späteren Interviews zeigt<br />
Johnston, von Krankheit und Medikamenten<br />
gezeichnet, die auch seine<br />
Musik charakterisierende Mischung<br />
aus Geistesabwesenheit und künstlerischem<br />
Einfallsreichtum. Vielleicht<br />
tat ihm der späte Ruhm nicht<br />
nur gut. Doch vielleicht half ihm die<br />
Würdigung auch im Kampf gegen<br />
den Teufel: „Truelovewill find youin<br />
the end“, sang er bereits 1990 –allerdings<br />
stellte er kurz darauf in einer<br />
psychotischen Episode beim Flug<br />
mit einem von seinem Vater gesteuerten<br />
Privatflugzeug die Triebwerke<br />
aus und warf den Schlüssel aus dem<br />
Fenster, was beide dank der U.S.-Ai-<br />
Force-Erfahrung des Vaters überlebten.<br />
Einer der größten Indie-Exzentriker<br />
ist nun gegangen: Am Mittwoch<br />
ist Daniel Johnston zu Hause<br />
im Alter von 58 Jahren an einem<br />
Herzinfarkt gestorben.<br />
1 Tagesschau ARD 4,18 15 %<br />
2 heute-journal ZDF 3,90 15 %<br />
3 Dakommst du ... ZDF 3,67 13 %<br />
4 heute ZDF 3,56 17 %<br />
5 SokoWismar ZDF 3,10 18 %<br />
6 GZSZ RTL 2,75 11 %<br />
7 Gefragt –gejagt ARD 2,73 16 %<br />
8 RTL aktuell RTL 2,63 13 %<br />
9 Wilsberg ZDFneo 2,61 9%<br />
10 Die Spezialisten ZDF 2,57 10 %<br />
ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %