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Die Wirtschaft Köln Ausgabe 06 / 2019

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe sechs Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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| Leben & Wissen<br />

GUTES KÖLNER<br />

GRUNDWASSER<br />

Umweltamt untersuchte Grundwasser auf Glyphosat,<br />

AMPA und Atrazin<br />

An solch einer Messstelle wird regelmäßig die Grundwasserqualität getestet.<br />

Für das jährliche Grundwasser-Monitoring hat das Umweltamt der Stadt <strong>Köln</strong> an insgesamt<br />

203 Grundwasser-Messstellen Proben entnommen und diese unter anderem<br />

auf das Pflanzenschutzmittel Glyphosat sowie sein Abbauprodukt AMPA und den<br />

verbotenen PSM-Wirkstoff Atrazin chemisch untersucht. Nur an sechs Messstellen<br />

wurden Geringfügigkeitsschwellenwerte überschritten. Eine Gefahr für die Gesundheit<br />

besteht aber nicht.<br />

Das Grundwasser auf dem <strong>Köln</strong>er Stadtgebiet<br />

wird regelmäßig untersucht. An sechs<br />

der 203 Messstellen gab es auffällige Werte,<br />

doch liegen die Messstellen weitab von<br />

Zonen, die für die Trinkwassergewinnung<br />

relevant sind. Etwaige Rückstände von Glyphosat,<br />

sein Abbauprodukt AMPA und Atrazin,<br />

werden in den Aktivkohlefiltern der<br />

Wasserwerke zuverlässig zurückgehalten.<br />

Sechs Messstellen<br />

auffällig<br />

<strong>Die</strong> im Rahmen des Grundwasser-Monitorings<br />

ermittelten chemischen Befunde<br />

der aktuellen Grundwasseranalyse zeigen,<br />

dass glyphosathaltige und auch atrazinhaltige<br />

Pflanzenschutzmittel auf <strong>Köln</strong>er<br />

Stadtgebiet in der Vergangenheit eingesetzt<br />

wurden. Da allerdings nur hyperlokal<br />

an einigen Messstellen geringfügig erhöhte<br />

Konzentrationen der untersuchten Pflanzenschutzmittelwirkstoffe<br />

und deren Abbauprodukte<br />

im Grundwasser nachweisbar<br />

waren und die Fundstellen weit auseinanderliegen,<br />

„sind die daraus stofflich resultierenden<br />

Grundwasserschäden jeweils als<br />

lokal und eher kleinräumig anzusehen“, so<br />

das Fazit des Umweltamtes der Stadt <strong>Köln</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Belastung des Grundwassers mit den<br />

Pflanzenschutzmittelwirkstoffen an den<br />

Messstellen auf <strong>Köln</strong>er Stadtgebiet sei<br />

überschaubar und als tolerierbar anzusehen,<br />

besagt das Ergebnis des Berichts.<br />

Der Umweltausschuss der Stadt <strong>Köln</strong> wird<br />

sich am 10. Oktober mit diesem befassen.<br />

An einigen der sechs auffälligen Messstellen<br />

sollen weitere Untersuchungen durchgeführt<br />

werden, beispielsweise an einer<br />

Grundwasser-Messstelle im Stadtteil Weidenpesch.<br />

Dort wurde die einzige glypho-<br />

Foto: © brudertack69– stock.adobe.com<br />

sathaltige Grundwasserprobe gewonnen.<br />

Es sollen weitere Messorte beprobt werden<br />

und auf Glyphosat und AMPA chemisch untersucht<br />

werden. Dadurch soll das Gebiet<br />

der Glyphosat-Belastung im Grundwasser<br />

genauer abgegrenzt werden und gegebenenfalls<br />

erste Hinweise auf die Eintragsquelle<br />

liefern.<br />

Weitere Proben sollen<br />

genommen werden<br />

An der Grundwasser-Messstelle im Stadtteil<br />

Porz-Grengel soll zwecks Verifizierung<br />

der vergleichsweisen hohen AMPA-Konzentration<br />

im Grundwasser mindestens<br />

eine weitere Probe entnommen werden.<br />

Im direkten Umfeld der Messstelle sollen<br />

weitere Grundwasser-Messstellen beprobt<br />

werden. Auch hier wird gezielt auf Glyphosat<br />

und AMPA getestet. Das Umweltamt der<br />

Stadt will damit herausfinden, ob prinzipiell<br />

von einer erhöhten AMPA-Konzentration<br />

an dieser Grundwasser-Messstelle auszugehen<br />

ist und wie sich diese Stoffe im<br />

Grundwasserkörper räumlich und zeitlich<br />

entwickeln. Weitere auffällige Messwerte<br />

gab es in Weiden, in Zollstock, in Immendorf<br />

und im Stadtteil Brück.<br />

Gartenbrunnen oder sonstige Entnahmestellen<br />

befinden sich nicht im direkten Umfeld<br />

der Messstellen des Umweltamtes in<br />

den betroffenen Stadtteilen. Entsprechend<br />

besteht kein direkter Kontakt zum Grundwasser<br />

und somit kann auch eine Gefährdung<br />

möglicher Gartenbesitzer durch das<br />

Umweltamt ausgeschlossen werden. Das<br />

Amt betont ausdrücklich, dass dies auch<br />

für die Grundwasser-Messstelle in der Nähe<br />

des Kinderheims am Brücker Mauspfad<br />

gilt. Das Umweltamt hat die Anwohnerinnen<br />

und Anwohner der betroffenen Messstellen<br />

informiert.<br />

<strong>Die</strong> Stadt <strong>Köln</strong> lehnt den Einsatz von Glyphosat<br />

auf Nichtkulturböden grundsätzlich<br />

ab und entspricht damit den vom<br />

Umweltministerium NRW gegebenen<br />

Empfehlungen. Eine bereits im Jahr 2015<br />

durchgeführte Befragung der städtischen<br />

<strong>Die</strong>nststellen bezüglich des Einsatzes von<br />

Herbiziden mit dem Wirkstoff Glyphosat<br />

und weiterer Pestizide ergab, dass diese<br />

Stoffe bei der Stadt nicht bzw. nicht mehr<br />

verwendet worden sind. Ein Beschluss des<br />

Ausschusses für Umwelt und Grün des<br />

Stadtrates aus seiner Sitzung im Juni besagt,<br />

dass bei zukünftigen Verpachtungen<br />

Pächter bevorzugt werden, die sich verpflichten,<br />

auf Glyphosat zu verzichten. W<br />

Christian Esser<br />

52 www.diewirtschaft-koeln.de

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