17.09.2019 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln Ausgabe 06 / 2019

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe sechs Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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Geld & Geschäft |<br />

Wie schon angesprochen kann man auch<br />

über das Verfassen von Fachartikeln interessierte<br />

Personen für ein Unternehmen<br />

begeistern. <strong>Die</strong> Experten sprechen in diesem<br />

Zusammenhang vom Inbound-Recruiting,<br />

das eigentlich aus dem Marketing<br />

kommt. Das bedeutet, Sie machen mit interessanten<br />

und thematisch sehr speziellen<br />

Artikeln auf Ihr Unternehmen aufmerksam.<br />

Experten aus anderen Firmen lernen<br />

Sie dadurch als möglichen Arbeitgeber<br />

kennen. Und kommen auf Sie zurück,<br />

sollte einmal eine berufliche Veränderung<br />

anstehen. Bei dieser Art des Personalmanagements<br />

muss ein Unternehmen allerdings<br />

über fachlich exzellentes Personal<br />

verfügen. <strong>Die</strong> Artikel müssen interessant<br />

und lesenswert sein. Außerdem müssen<br />

sie regelmäßig erscheinen. Wer hier amateurhaft<br />

agiert, für den geht der berühmte<br />

Schuss nach hinten los.<br />

Active Sourcing –<br />

die individuelle<br />

Bewerberansprache<br />

Eine weitere Möglichkeit, für vakante<br />

Stellen geeignete Bewerber zu finden, ist<br />

die Direktansprache. Nehmen wir einmal<br />

an, als Personaler haben Sie auf einer<br />

Plattform wie XING einen geeigneten<br />

Kandidaten ausgemacht. Dann gilt es, diesen<br />

ganz individuell anzusprechen. Active<br />

Sourcing nennen es die Personalexperten.<br />

Genau diese individuelle Ansprache<br />

macht jedoch den Unterschied zwischen<br />

einer erfolgreichen Kandidatenansprache<br />

oder einer Nachricht unter vielen. Gute<br />

Kandidaten erhalten nahezu täglich neue<br />

Jobofferten. <strong>Die</strong> sich in den meisten Fällen<br />

ähneln werden. Hier ist es wichtig, zum<br />

Beispiel auf den hinterlegten Lebenslauf<br />

einzugehen. <strong>Die</strong>s untermauert, dass sich<br />

ein Mitarbeiter der Personalabteilung bereits<br />

intensiv mit dem Profil beschäftigt<br />

hat. Im Folgenden müssen Sie diese individuelle<br />

Ansprache fortsetzen, indem Sie<br />

persönlichen E-Mail-Kontakt aufnehmen.<br />

Wenn Sie den möglichen neuen Mitarbeiter<br />

jetzt auf einen Onlinelink verweisen,<br />

ist das absolut nicht zielführend.<br />

Ein weiterer, sehr aktueller Trend, sein<br />

Unternehmen in Szene zu setzen und als<br />

Arbeitgeber sympathisch rüberkommen<br />

zu lassen, ist das Recruitainment. Ein<br />

Fantasiewort aus den beiden Namensteilen<br />

Recruiting und Entertainment. Beim<br />

Recruitainment geht es in erster Linie darum,<br />

Wissenswertes über Ihr Unternehmen<br />

auf eine ansprechende Art und Weise<br />

zu vermitteln. Eingebaute Trailer und<br />

Animationen, eigens programmierte Spiele,<br />

Grafiken und Audios sorgen für eine<br />

Präsentation Ihres Unternehmens auf die<br />

leichte Art. Aber: All diese Gimmicks müssen<br />

authentisch sein und zur Firmenkultur<br />

passen. Aber mit Einsatz dieser Mittel<br />

lassen sich bereits im Vorfeld mögliche<br />

Fragen beantworten. Mit dem unterhaltenden<br />

Faktor haben Sie die Möglichkeit,<br />

das Team und den Arbeitsplatz ganz unkompliziert<br />

vorzustellen.<br />

Recruitainment als<br />

moderne Form der<br />

Eignungsdiagnostik<br />

Auch wenn die Produktion solcher Recruitainment-Elemente<br />

zunächst einmal Kosten<br />

verursacht – langfristig profitieren<br />

sowohl der Bewerber wie auch die Kan-<br />

Oftmals finden Personalexperten passende Bewerber durch gezielte Direktansprache.<br />

Foto: © memyjo – stock.adobe.com<br />

didaten suchenden Firmen. Ersterer sieht<br />

ein Unternehmen, das sich offen präsentiert<br />

und so als möglicher neuer Arbeitgeber<br />

punktet. Stellt der Bewerber fest,<br />

dass sich die empfangenen Informationen<br />

mit seinen Anforderungen decken, ist er<br />

auf alle Fälle geneigt, sich um eine Stelle<br />

zu bewerben. Aber auch wenn es kein<br />

Match zwischen beiden Seiten gibt, hat<br />

dies den Vorteil, dass das frühzeitig erkannt<br />

wird. Dem Kandidaten bleibt die<br />

folgende Bewerbungsphase erspart. <strong>Die</strong><br />

suchende Firma hat im Vorfeld schon Unklarheiten<br />

beseitigen können, eingehende<br />

Bewerbungen liegen in der Qualität deutlich<br />

über dem Durchschnitt. Als Unternehmen<br />

profitieren Sie durch die Steigerung<br />

der Qualität der Bewerbungen und<br />

die Verringerung häufig auftretender Fragen.<br />

Recruitainment ist somit eine moderne<br />

Form der Eignungsdiagnostik und eine<br />

Win-win-Situation.<br />

Ein Trend, der in den vergangenen Monaten<br />

gerade die Welt der Recruiter aus den<br />

Fugen hob, war die im vergangenen Jahr<br />

aufgekommene Genderdebatte. Stellenanzeigen<br />

müssen ab sofort geschlechtsneutral<br />

aufgesetzt werden. Das bedeutet,<br />

neben der männlichen und weiblichen<br />

Anredeform muss auch dem so genannten<br />

dritten Geschlecht die Hochachtung erwiesen<br />

werden. Das bedeutet: Hinter die<br />

bekannte Ansprache m/w für männlich/<br />

weiblich muss ein „d“ für divers gesetzt<br />

werden. In seltenen Fällen wird auch ein<br />

„g“ für gender oder der Buchstabe „i“ für<br />

inter hinten angestellt. <strong>Die</strong> Verwirrung<br />

bei Bewerbungsempfängern sowie bei Bewerbern<br />

war groß. Da auch noch das Kürzel<br />

gn oder der Begriff all gender mehr<br />

oder weniger salonfähig wurden, überraschen<br />

aktuelle Stellenanzeigen mit allen<br />

möglichen Kombinationen.<br />

Stellensuche via Smartphone<br />

immer populärer<br />

Auch Mobile Recruiting spielt eine immer<br />

wichtigere Rolle. <strong>Die</strong>se Art der Personalgewinnung<br />

ist längst in den großen<br />

Unternehmen angekommen. Ein Drittel<br />

der Top-100-Unternehmen nutzen Mobile<br />

Recruiting. Auch seitens der Kandidaten<br />

spielt das Smartphone eine immer größere<br />

Rolle. Inzwischen nutzen mehr als die<br />

Hälfte der Bewerber zwischendurch das<br />

mobile Gerät, um sich über neue Stellenofferten<br />

zu informieren. W<br />

Heribert Eiden<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 43

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