17.09.2019 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln Ausgabe 06 / 2019

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe sechs Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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| Macher & Märkte<br />

AUGMENTED REALITY<br />

Zukunftsmusik oder greifbare Realität? <strong>Köln</strong>er AR-Startup getbaff erschafft erlebbaren Alltag<br />

in allen REAL-Märkten deutschlandweit<br />

auf jedes Ariel-Produkt eingelöst werden<br />

kann.<br />

Das getbaff-Team Michael Baßler, Jan Owiesniak und Hendrik Gottschalk (v. l. n. r.)<br />

Um das Bild „erlebbar“ zu machen, bitte die Anweisungen im Kasten unter dem Text befolgen.<br />

Wie wäre es, wenn analoge Bilder eine lebendige Geschichte erzählen könnten? Postkarten,<br />

die intime Einblicke in ein Reiseland gewährten, Visitenkarten, die sich von<br />

der Ansammlung generischer Kontaktdaten in personalisierte Persönlichkeitsprofile<br />

verwandelten? Dank getbaff, eines <strong>Köln</strong>er AR-Startups, scheint diese Vision in greifbare<br />

Nähe gerückt zu sein. <strong>Die</strong> Augmented-Reality-Video-Plattform transformiert<br />

analoge Bilder in lebendige Videos auf dem Smartphone, um Inhalte schnell, einfach<br />

und dynamisch zu visualisieren – egal ob in der Industrie, im Marketing oder in der<br />

Gastronomie. Wie die hochauflösende Realität wohl bei Konsumenten ankommt?<br />

<strong>Die</strong> <strong>Köln</strong>er Innenstadt strotzt vor riesigen<br />

Plakaten, bunten Litfaßsäulen und<br />

großflächigen Fassaden, die als kreative<br />

Leinwand für Werbetreibende dienen. Als<br />

Hendrik Gottschalk durch die pulsierende<br />

Domstadt schlendert, blickt er einer Werbetafel<br />

entgegen, die auf den ersten Blick so<br />

gewöhnlich erscheint wie der Rest der Außenwerbung,<br />

die das Stadtbild prägt. Bei<br />

genauerem Hinsehen springt jedoch ein signifikantes<br />

Detail ins Auge: Als Gottschalk<br />

sein Smartphone auf das großflächige Plakat<br />

richtet, erscheint ganz plötzlich ein<br />

Das obige Teambild wurde „erlebbar"<br />

gemacht. Um zu sehen, was dahintersteckt,<br />

bitte den Anweisungen folgen:<br />

→ getbaff – Augmented Reality App<br />

kostenlos downloaden<br />

→ Bild anvisieren<br />

Video auf dem Display, das in satten, lebendigen<br />

und hochauflösenden Farben beginnt,<br />

einen Werbespot abzuspielen.<br />

<strong>Die</strong> außergewöhnliche Werbekampagne,<br />

die als deutschlandweites Large-Scale-Projekt<br />

von Gottschalk und dem restlichen<br />

getbaff-Team am 1. Juli <strong>2019</strong> mit Ariel als<br />

einer der meistverkauften Waschmittelmarken<br />

initiiert wurde, ließ nicht nur in<br />

der <strong>Köln</strong>er Fußgängerzone baffe Gesichter<br />

zurück. In sechs weiteren Städten, darunter<br />

Dortmund, Berlin, München, Stuttgart,<br />

Frankfurt und Essen, blieben regelmäßig<br />

verblüffte Passanten beim Anblick der zum<br />

Leben erwachten Werbeplakate abrupt stehen.<br />

Oma Doris und Opa Alfons sind ebenfalls<br />

hellauf begeistert und lassen es sich<br />

nicht nehmen, in einem YouTube-Video die<br />

Funktionsweise der App ihres Enkels zu<br />

erklären. Denn eigentlich ist es denkbar<br />

einfach: In dem Moment, in dem der Baffer<br />

mit der App das Plakat visiert, bekommt<br />

er den neuen Ariel-Spot „All-in-1 Pods“ zu<br />

sehen und erhält über einen Call-to-Action<br />

am Ende des Videos einen Rabatt-Code, der<br />

Foto: Michael Baßler<br />

Wie alles begann<br />

Obwohl Hendrik Gottschalk sein Studium<br />

in Sportwissenschaften mit dem Schwerpunkt<br />

Management an der Ruhr-Universität<br />

Bochum abschließt und sich 2016 als<br />

erster Grundschullehrer über den Quereinstieg<br />

in NRW qualifiziert, zwingt ihn sein<br />

unternehmerischer Drang letztendlich dazu,<br />

den Schuldienst niederzulegen. Als die<br />

Idee für getbaff 2016 in einem Duisburger<br />

Café Gestalt annimmt, weiß der 29-Jährige,<br />

was zu tun ist: Deutschland AR-ready<br />

zu machen.<br />

„Als mich mein guter Freund und heute<br />

Co-Founder Jan Owiesniak auf die steigende<br />

Relevanz von Augmented Reality aufmerksam<br />

machte und mir gleichzeitig die<br />

Idee hinter getbaff näherbrachte, wurde<br />

mir klar: Wir müssen alles, was wir bisher<br />

gemacht haben, stehen und liegen lassen.<br />

Augmented Reality wird künftig in jeglichen<br />

Branchen Anwendung finden und<br />

unsere Zukunft nachhaltig verändern. <strong>Die</strong><br />

Frage ist nicht, wann, sondern von wem.<br />

<strong>Die</strong> Vision von getbaff ist es daher, alltäglichen<br />

Dingen Leben einzuhauchen und die<br />

Welt AR-ready zu machen”, so Gottschalk.<br />

Vom MVP zum<br />

ersten Use Case<br />

Acht Monate nach dem schicksalhaften<br />

Treffen im Café, im September 2018, stand<br />

die erste Version der App, die den Markt erobern<br />

sollte, bevor drei Monate lang mehrere<br />

MVP’s (Minimum Viable Product) getestet<br />

und diverse Use Cases gesammelt<br />

wurden. Unter den ersten Testpersonen<br />

und Kunden waren etwa Restaurantbetreiber,<br />

die ihre Speisekarten von getbaff digitalisieren<br />

ließen, um noch mehr Gäste zu<br />

erreichen und durch die hinterlegten Video-Demonstrationen<br />

Vertrauen beim Kunden<br />

zu wecken. Der initiale Prototyp fand<br />

ferner Anwendung in mittelständischen<br />

Industrieunternehmen, die mithilfe von<br />

getbaff Anleitungen in Form von Videos<br />

zu jeweiligen Maschinen implementierten.<br />

Doch damit nicht genug: getbaff verwan-<br />

12 www.diewirtschaft-koeln.de

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