17.09.2019 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln Ausgabe 06 / 2019

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe sechs Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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| Macher & Märkte<br />

STARTUP-ERFOLG<br />

IST VORHERSEHBAR<br />

4T-Score-Modell als Bewertungssystem für Erfolg junger Unternehmen<br />

4T Scoring Modell<br />

Wer macht es?<br />

Wie wird es umgesetzt?<br />

Was wurde erreicht?<br />

Warum gerade jetzt?<br />

Quelle: © Prof. Dr. Kai Buehler, <strong>2019</strong><br />

<strong>Die</strong> Erfolgswahrscheinlichkeit eines Startups<br />

ermittelten und bewerteten die Wissenschaftler<br />

im Rahmen der Studie anhand harter Variablen,<br />

wie Finanzkennzahlen, Patente oder<br />

Trademarks, wie auch weicher Kennzahlen,<br />

wie die Gründereinstellung oder die Teamstruktur.<br />

Der 4T-Score setzt sich aus den vier<br />

gleich gewichteten Bewertungskategorien mit<br />

jeweils fünf Antwortkategorien zusammen.<br />

Der Bereich „Team“ untersucht Kriterien wie<br />

„Team-Diversität“, „Alter“, „Branchenkenntnis“<br />

und „Gründererfahrung“. Beim Punkt<br />

„Traction“ wird untersucht, in welchem Maß<br />

junge Unternehmen die geringen Ressourcen<br />

kreativ nutzen, um Unternehmensziele<br />

zu erreichen und ob sich für das Produkt<br />

ein Nischenmarkt auftun könnte (mögliche<br />

Marktführerschaft, „Scrappiness“). „Tech &<br />

Product“ ist der dritte Bereich und betrachtet<br />

die Unternehmensstrategie, die Eindeutigkeit<br />

des Geschäftsmodells und die Befriedigung<br />

von Kundenwünschen. „Timing“, der vierte<br />

Bereich, beleuchtet das Marktwachstum, einsetzende<br />

Viralität durch Weiterempfehlungen<br />

sowie die Analyse der Mitbewerber.<br />

Deutlich wurde: Je höher der 4T-Score ist, desto<br />

größer ist die Erfolgswahrscheinlichkeit eines<br />

Startups. Bei einem 4T-Score von über 70 verzeichneten<br />

die Unternehmen ein etwa 20 Prozent<br />

stärkeres Wachstum als der Durchschnitt.<br />

Besonders die Punkte „Timing“ und „Traction“<br />

korrelieren am stärksten mit dem in der Unternehmensbewertung<br />

erzielten Wert. Für Investoren<br />

dient das 4T-Score-Modell als Bewertungstool<br />

für mögliche Investments. Startups<br />

selbst können über die Bewertung bisherige<br />

Schwachpunkte aufdecken.<br />

Scoring-Modell ist<br />

Unterstützung für<br />

Beratung<br />

Bedauerlicherweise scheitert immer noch die Mehrheit aller Startups früher oder<br />

später im Verlauf der ersten Geschäftsjahre. Ein neues 4T-Scoring-Modell, das an der<br />

Rheinischen Fachhochschule <strong>Köln</strong> im Rahmen einer Studie entwickelt wurde, bemisst<br />

nachweislich die Erfolgswahrscheinlichkeiten eines Startups. Beauftragt und<br />

unterstützt wurde die Studie von der Stadt <strong>Köln</strong> und der IHK <strong>Köln</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Rheinische Fachhochschule <strong>Köln</strong> untersuchte,<br />

was erfolgreiche Startups auszeichnet<br />

und ob man einen Startup-Erfolg<br />

voraussagen kann. Mithilfe des von Studienautor<br />

Professor Kai Buehler entwickelten<br />

4T-Scoring-Modells zur Bewertung von<br />

Startups wurde analysiert, welche Faktoren<br />

für deren Entwicklung erfolgskritisch sind<br />

und ob dabei ein Zusammenhang zwischen<br />

der Höhe des 4T-Scores und des Wachstums<br />

des Unternehmenswertes existiert.<br />

Das 4T-Scoring-Modell ist ein Selbstbewertungssystem<br />

für Startups, unterteilt in<br />

die vier Hauptkriterien „Timing“, „Tech &<br />

Product“, „Team“ und „Traction“ und 20<br />

Unterkategorien. Aus den Antworten der<br />

Startups auf die Fragestellungen im 4T-Scoring-Modell<br />

lässt sich für jeden Teilnehmer<br />

ein individueller 4T-Score ableiten. <strong>Die</strong>ser<br />

bemisst die Erfolgswahrscheinlichkeit des<br />

Startups. Bei der aktuellen Studie haben<br />

die Forscher über 130 Tech-Startups aus<br />

Deutschland befragt, deren Gründung zum<br />

Erhebungszeitpunkt mindestens ein Jahr<br />

zurücklag. Außerdem kamen 25 persönliche<br />

Gespräche mit „Venture Capitalists“ hinzu.<br />

<strong>Die</strong> vier<br />

Bewertungskriterien<br />

„<strong>Die</strong> Studie der RFH unterstützt unsere Mission,<br />

starke Startups in einem gründerzentrierten<br />

Ökosystem aufzubauen“, sagt Alexander<br />

Hoeckle, Geschäftsführer International<br />

und Unternehmensförderung der IHK <strong>Köln</strong>.<br />

„Mithilfe des wissenschaftlich fundierten<br />

4T-Scores können wir die Gründerinnen und<br />

Gründer in unserer Beratung noch gezielter<br />

auf Finanzierungsgespräche vorbereiten. Der<br />

Score objektiviert die Stärken und Schwächen<br />

von Gründungsvorhaben und unterstützt<br />

unsere Gründungsberaterinnen und –berater<br />

dabei, die <strong>Köln</strong>er Startups noch erfolgreicher<br />

zu machen.“ <strong>Die</strong>ser Meinung ist auch<br />

Dr. Manfred Janssen, Geschäftsführer der<br />

<strong>Köln</strong>Business <strong>Wirtschaft</strong>sförderungs-GmbH.<br />

Er ergänzt: „Mit der Startup-Unit wollen wir<br />

Gründerinnen und Gründer gezielt unterstützen.<br />

Das bedeutet auch, dass wir ihnen beratend<br />

zur Seite stehen, wenn es darum geht,<br />

ein erfolgreiches Geschäftsmodell zu entwickeln.<br />

Das 4T-Scoring-Modell stellt dabei ein<br />

wichtiges Instrument dar. Es zeigt frühzeitig,<br />

wo Probleme liegen, die eine positive Unternehmensentwicklung<br />

behindern können. Damit<br />

gibt das Modell Startups die Möglichkeit,<br />

Prozesse anzupassen und rechtzeitig wirksame<br />

Gegenmaßnahmen zu entwickeln.“ W<br />

Weitere Infos:<br />

www.rfh-koeln.de/studie_4T-Score<br />

Christian Esser<br />

18 www.diewirtschaft-koeln.de

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