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Berliner Zeitung 15.10.2019

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 239 · D ienstag, 15. Oktober 2019 13 *<br />

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Berlin<br />

Zweite Chance für den <strong>Berliner</strong> Broadway<br />

DasTheater am Potsdamer Platz hat einen neuen Betreiber –und nimmt2020 mit einer Show des legendären Cirque du Soleil den Spielbetrieb auf<br />

VonFlorian Thalmann<br />

Es ist die Show-Sensation<br />

des Jahres: Der Cirque du<br />

Soleil, die bekannteste Zirkus-Company<br />

derWelt, will<br />

ab 2020 Berlin erobern –und mit einer<br />

eigens für die Hauptstadt geschaffenen<br />

Show über einen längeren<br />

Zeitraum das Theater am Potsdamer<br />

Platz bespielen. Das verkündete<br />

derVeranstalter LiveNation, der<br />

zugleich neuer Betreiber des Musical-Hauses<br />

am Marlene-Dietrich-<br />

Platz wird. Berlin werde damit der<br />

Standort der ersten „europäischen<br />

Residenz“ des Cirque du Soleil, heißt<br />

es in einer Erklärung. „Jährlich können<br />

rund 400 000 Besucher einzigartige<br />

Aufführungen erleben, die speziell<br />

für das Theater am Potsdamer<br />

Platz konzipiertwurden.“<br />

Modernste Musicalbühne<br />

DasTheater wurde für lange Zeit von<br />

der Stage Entertainment GmbH betrieben,<br />

dem holländischen Unterhaltungskonzern,<br />

der auch das Theater<br />

des Westens und das Bluemax-<br />

Theater bespielt. Auf der Bühne am<br />

Potsdamer Platz war zuletzt das Stück<br />

„Hinterm Horizont“ mit der Musik<br />

vonUdo Lindenbergzusehen –doch<br />

als sich zum letzten Mal der Vorhang<br />

geschlossen hatte, zog Stage aus finanziellen<br />

Gründen die Reißleine.Zu<br />

teuer wäreesgewesen, den laufenden<br />

Betrieb zu finanzieren; lieber zahlte<br />

man die Miete für ein leeres Theater,<br />

als eine neue Produktion auf die<br />

Beine zu stellen. Eigentlich eine<br />

Pompös und bildgewaltig: Bei den Shows des Cirque du Soleil geht es nicht nur um Artistik. Die Berlin-Show soll sich an der Stadt und ihrer Kultur orientieren.<br />

Schande: Das Theater ist die modernste<br />

Musicalbühne der Stadt,<br />

wurde 1999 mit dem Stück „Der<br />

Glöckner von Notre Dame“ eröffnet.<br />

Nach der Schließung verloren 140<br />

Mitarbeiter ihre Jobs. Stattdessen<br />

wurde das Haus zur Mehrzweckhalle<br />

–hier gastierten immer wieder Musical-,<br />

Show- und Tanzproduktionen.<br />

Nun wird Stage die Last abgenommen<br />

–von LiveNation und Cirque du<br />

Soleil. „Im Winter 2020 erlebt die<br />

brandneue und exklusiveProduktion<br />

im Theater am Potsdamer Platz ihre<br />

Weltpremiere“, heißt es.„Dortsoll sie<br />

langfristig das Publikum der Hauptstadt<br />

und ihrer Umgebung sowie<br />

deutsche und internationale Touristen<br />

begeistern.“ Mit einer speziell<br />

konzipierten Show strebe man eine<br />

längere Spielzeit an, abhängig vom<br />

Erfolg der Show, hieß es auf Nachfrage.<br />

Der Kartenverkauf soll bereits<br />

Ende 2019 beginnen.<br />

Die Initiatoren wollen sich, heißt<br />

es,von Berlin inspirieren lassen. „Für<br />

Cirque du Soleil ist dies eine wundervolle<br />

Weise,die 25-jährige Beziehung<br />

mit der Stadt zu feiern“, sagt Daniel<br />

Lamarre, Präsident der Cirque du Soleil<br />

EntertainmentGroup.Der Cirque<br />

du Soleil ist weltweit für besondere<br />

Showproduktionen bekannt. DasUnternehmen<br />

aus Kanada wurde 1984<br />

gegründet und beschäftigt etwa 5000<br />

Mitarbeiter, darunter über 1000 Artisten.<br />

Für die <strong>Berliner</strong> Entertainment-<br />

Szene ist die Ankündigung in jedem<br />

Fall ein gutes Signal. Denn lange<br />

fürchteten Insider, dass sich große<br />

Produzenten eher aus der Hauptstadt<br />

zurückziehen. Im Musical-Bereich<br />

hat HamburgBerlinlängst den<br />

Rang abgelaufen: Während in der<br />

MARIE-ANDREE LEMIRE<br />

Hansestadt ständig neue Produktionen<br />

auf die Bühne kommen, mit<br />

dem Artistik-Musical „Paramour“<br />

und der Bühnen-Adaption des Filmklassikers„PrettyWoman“<br />

zuletzt sogar<br />

Europapremieren gefeiert wurden,<br />

setzt das Theater des Westens<br />

viel auf tourende Klassiker. Derzeit<br />

ist zum wiederholten Mal „Mamma<br />

Mia“ zu sehen.<br />

Der Admiralspalast hat sich dank<br />

hervorragender Gastspiele zur ersten<br />

Anlaufstelle für Musical-Fans gemausert<br />

– doch auch die Mehr-BB-<br />

Gruppe, zuder das Haus gehört, investiert<br />

lieber in Hamburg: Hier wird<br />

bis Anfang 2020 das Theater am<br />

Großmarkt umgebaut, um der Produktion<br />

„Harry Potter und das verwunschene<br />

Kind“ das erste deutschsprachige<br />

Zuhause zu verschaffen.<br />

DieMacher schauten sich dafür auch<br />

in Berlin um, warfen einen Blick in<br />

das Theater am Potsdamer Platz, entschieden<br />

sich dagegen.<br />

Chance für den Tourismus<br />

Das einzige Haus der gleichen Größenordnung<br />

mit lange laufenden Ensuite-Produktionen<br />

ist der Friedrichstadt-Palast.<br />

Hier herrscht Freude<br />

über den neuen Konkurrenten. „Wir<br />

freuen uns sehr, solche hochkarätigen<br />

Nachbarn inder Hauptstadt begrüßen<br />

zu können“, sagt Intendant<br />

Berndt Schmidt. Die <strong>Berliner</strong> Theaterszene<br />

könne davon profitieren.<br />

„Denn gutes Entertainment zieht<br />

Menschen an, die danach mehr gutes<br />

Entertainment wollen. Entzückt ist<br />

manauchbei visitBerlin. „Der Cirque<br />

du Soleil ist eine der bekanntesten<br />

Zirkus-Gruppen, wobei es mit Zirkus<br />

eigentlich nicht viel zu tun hat –das<br />

ist Unterhaltung auf höchstem Niveau“,<br />

sagt Sprecher Christian Tänzler.<br />

„Es ist großartig, dass sie den<br />

Standort Berlin für eine dauerhafte<br />

Bespielung ausgewählt haben, das ist<br />

eine Auszeichnung für die Stadt.“<br />

Florian Thalmann ist froh,<br />

dass endlich frischer Wind<br />

in die Show-Szene kommt<br />

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©Marianne Rosenstiehl<br />

50x2 Karten für »Le Concert d‘Astrée« mit Emmanuelle Haïm<br />

Erleben Sie die grenzenlose Begeisterung die Emmanuelle Haïm als leidenschafliche Dirigentin ausstrahlt,<br />

wenn Sie die Bühne betritt und lassen Sie sich von Ihrer Hingabe anstecken. Zusammen mit<br />

»ihrem« feurig-flexiblen Instrumental- und Vokalensemble Le Concert d’Astrée feiert die französische<br />

Dirigentin einen Erfolg nach dem nächsten. Mit »Le Concert d’Astrée« laden wir Sie zu einem unvergesslichen<br />

Abend ein, den Sie nicht soschnell wieder vergessen werden.<br />

Mittwoch, 27.11.19 |Einführung: 19.15 Uhr |Beginn: 20Uhr<br />

Kammermusiksaal |Herbert-von-Karajan-Straße 1|10785 Berlin<br />

Unser<br />

Dankeschön<br />

für Ihre Treue!<br />

Morgen von 15–16 Uhr!<br />

©Alessandro Cappone<br />

50x2 Karten für Concerto Melante<br />

Den »silbernen Klang« seiner Instrumente schätzte man in ganz Europa. Jakob Stainer war neben<br />

Antonio Stradivari und der Familie Amati einer der wichtigsten Geigenbauer des 17.Jahrhunderts. In<br />

diesem Konzertder SerieOriginalklang erinnertConcertoMelante an den400.Geburtstagdes Tiroler<br />

Geigenbauers. Dasauf originalen Stainer-Instrumenten musizierende Concerto Melantehat fürSie ein<br />

Programm mit Werken von Komponisten des 17.und 18. Jahrhunderts zusammengestellt. Genießen<br />

Sie an diesem Tagdie lebendigen Musizierweise im Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin.<br />

Sonntag, 27.10.19 |Einführung: 10.15 Uhr |Beginn: 11Uhr<br />

Kammermusiksaal |Herbert-von-Karajan-Straße 1|10785 Berlin<br />

Morgen von 16–17Uhr!<br />

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