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Berliner Zeitung 11.12.2019

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6 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 288 · M ittwoch, 1 1. Dezember 2019<br />

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Wirtschaft<br />

MÄRKTE<br />

NACHRICHTEN<br />

DAX-30 in Punkten<br />

11.9.19<br />

11.9.19<br />

▼ 13061,36 (–0,34 %)<br />

Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />

Euro in US-Dollar<br />

11.9.19<br />

Stand der Daten: 10.12.2019 (16:45 Uhr)<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

Gewinner<br />

10.12.19<br />

▲ 64,36 (+0,50 %)<br />

10.12.19<br />

▲ 1,1077 (+0,02 %)<br />

Quelle<br />

10.12.19<br />

aus DAXund MDAX vom10.12.zum Vortag<br />

K+SNA 10,80 +4,10 WWWWWWWWWW<br />

Dialog Semic.NA 44,87 +1,31 WWWW<br />

Fresenius M. C. St. 65,88<br />

+1,26 WWWW<br />

Fuchs Petrolub Vz. 40,34 +1,26 WWWW<br />

MorphoSys 123,80 +1,14 WWWW<br />

Grand City Prop. 20,94 +1,06 WWW<br />

Verlierer<br />

ausDAX und MDAXvom 10.12. zumVortag<br />

Wirecard 108,85 WWWWWWWWWWW –4,56<br />

Hella 47,32 WWWWWWWWW –3,55<br />

Lufthansa vNA 16,40 WWWWWWW –2,67<br />

Telefonica Deutschl. 2,70 WWWWWWW –2,63<br />

United Internet NA 29,41 WWWWWW –2,32<br />

1&1 Drillisch 22,28 WWWWWW –2,11<br />

Leitbörsen im Überblick<br />

52-Wochen Hoch/Tief 10.12. ±% z. 09.12.<br />

Euro Stoxx 50(EU) –0,06<br />

3733/2909 3669,88<br />

CAC 40(FR) +0,12<br />

5967/4556 5844,29<br />

S&P UK(UK) –0,21<br />

1562/1323 1456,29<br />

RTS (RU) – 0,17<br />

1488/1033 1454,28<br />

IBEX (ES) –0,32<br />

9588/8286 9324,20<br />

Dow Jones (US) +0,03<br />

28175/21713 27918,62<br />

Bovespa (BR) –0,67<br />

111453/83892110553,30<br />

Nikkei (JP) – 0,09<br />

23608/18949 23410,19<br />

Hang Seng (HK) –0,14<br />

30280/24897 26471,53<br />

Stx Singap. 20 (SG) –0,54<br />

1657/1395 1602,87<br />

Ratenkredite 10.000 Euro<br />

Kreditzinsen, bonitätsunabhängig bzw.2/3 Zins<br />

Kundenkontakt 36 Mon. 48 Mon. 60 Mon.<br />

Deutsche Skatbank<br />

skatbank.de 2,89 2,89 2,89<br />

EthikBank<br />

ethikbank.de 2,95 2,95 2,95<br />

DKB Deutsche Kreditbank<br />

dkb.de 3,49 3,49 3,49<br />

SWK Bank<br />

couchkredit.de 3,49 3,49 3,49<br />

netbank<br />

netbank.de 3,59 3,59 3,59<br />

Commerzbank<br />

commerzbank.de 3,25 3,25 3,25<br />

Targobank<br />

targobank.de 3,75 3,75 3,75<br />

Postbank<br />

postbank.de 3,79 3,79 3,79<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de 3,89 3,89 3,89<br />

ING<br />

ing.de 3,99 3,99 3,99<br />

PSD Berlin-Brandenburg<br />

psd-bb.de 3,49 3,49 3,69<br />

Pax-Bank<br />

pax-bank.de 3,99 3,99 3,99<br />

ABK Allgemeine Beamten Bank *<br />

030/28535200 4,29 4,29 3,19<br />

BBBank<br />

030 202480 5,82 5,61 5,40<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 8,99 8,99 8,99<br />

Mittelwert von 70 Banken 3,85 3,91 4,00<br />

ERLÄUTERUNGEN Wechselnde Darstellung: Tagesgeld (Dienstag), Ratenkredit<br />

(Mittwoch), Sparbriefe (Donnerstag), Edel- &NE-Metalle (Freitag),<br />

Baudarlehen (Samstag).<br />

Quelle: FMH-Finanzberatung<br />

Im Frankfurter Bankenviertel sind vieleAktienfonds beheimatet.<br />

Von Jan Mies<br />

Das US-Unternehmen Amazon<br />

überträgt ab der Saison 2021/22<br />

Spiele der Fußball-Champions-<br />

League.DerStreamingdienstAmazon<br />

Prime Video erhielt den Zuschlag für<br />

das Rechtepaket A1, welches die Ausstrahlung<br />

der Toppartien am Dienstagabend<br />

beinhaltet. „Wir freuen uns<br />

auf die UEFA Champions League,<br />

einen der prestigeträchtigsten Club-<br />

Wettbewerbe der Welt“, sagte Alex<br />

Green, der Geschäftsführer vonPrime<br />

Video SportEuropa.<br />

Aktuell und seit der Spielzeit<br />

2018/19 ist die Champions League in<br />

Deutschland ausschließlich bei Sky<br />

und beim Streamingdienst DAZN zu<br />

sehen, für beide Anbieter müssen die<br />

Nutzer bezahlen. Die Frist der Ausschreibung<br />

durch die Europäische<br />

Fußball-Union für die kommende<br />

Staatliche Geldbeschaffung<br />

Durch die Finanztransaktionssteuer dürften Spekulationen kaum unterbunden werden<br />

Von Tim Szent-Ivanyi<br />

Seit Jahren wird inDeutschland<br />

über eine Finanztransaktionssteuer<br />

debattiert.<br />

Nun will Bundesfinanzminister<br />

Olaf Scholz (SPD) Nägel mit<br />

Köpfenmachen.ErhateinenkonkretenGesetzesvorschlagfürdieEinführung<br />

im Jahr 2021 vorgelegt. Die<br />

wichtigsten Details der geplanten<br />

Steuer:<br />

Waswird besteuert?<br />

Die Steuer wird fällig beim Kauf<br />

von Aktien börsennotierter Unternehmen,<br />

die ihren Hauptsitz im Inland<br />

haben und eine Marktkapitalisierung<br />

von mehr als einer Milliarde<br />

Euro aufweisen. Die Marktkapitalisierung<br />

berechnet sich aus der Anzahl<br />

der gehandelten Aktien mal dem<br />

aktuellen Kurswert. In derBundesrepublik<br />

Deutschland sind damit<br />

145 Unternehmen erfasst, beispielsweise<br />

die im Deutschen Aktienindex<br />

(DAX) gelisteten Konzerne SAP,<br />

Daimler oder Lufthansa.<br />

Wie hoch ist die Steuer?<br />

Der Satz beträgt 0,2 Prozent. Ein<br />

Beispiel:WenneinAnlegerAktienzum<br />

Kurswertvon 1000 Euro kauft, muss er<br />

eine Steuer in Höhe von2,00 Euro zahlen.<br />

ZumVergleich:InGroßbritannien<br />

beträgt die Aktiensteuer („Stamp Duty<br />

Reserve Tax“) sogar 0,5 Prozent des<br />

Kurswertes der gekauften Aktien.<br />

Zusammenarbeit: Vereinbartist,dass<br />

die Finanztransaktionsteuer<br />

im Rahmen<br />

der „verstärkten Zusammenarbeit“<br />

nicht nur in<br />

Deutschland, sondernauch<br />

in Österreich, Belgien, Griechenland,<br />

Portugal, der Slowakei,<br />

Slowenien und Spanien<br />

eingeführtwird. In Italien<br />

und Frankreich gibt es<br />

bereits derartigeAbgaben,<br />

die angepasst werden.<br />

Wer muss die Transaktionsteuer zahlen?<br />

Steuerschuldner ist der Käufer der<br />

Aktien. Betroffen sind also nicht nur<br />

Banken oder Versicherungen, sondern<br />

auch Kleinanleger, wenn sie<br />

selbst Aktien erwerben. Sie werden<br />

aber auch dann belastet, wenn sie<br />

zum Beispiel in Aktienfonds investierten.<br />

Denn die Fondsgesellschaften<br />

werden die Steuer aller Voraussicht<br />

nach auf die Anleger abwälzen.<br />

Wird es Ausnahmen geben?<br />

Vorgesehen ist zum Beispiel, dass<br />

die Erstausgabe von Aktien beim<br />

WIEGEHT ES JETZT WEITER?<br />

Richtlinie: Andere Staaten<br />

der Europäischen Union<br />

können, müssen aber nicht<br />

mitmachen. Im Auftrag der<br />

beteiligten Länder hat Bundesfinanzminister<br />

Olaf<br />

Scholz (SPD) nun einen Vorschlag<br />

für eine europäische<br />

Richtlinie vorgelegt. Stimmen<br />

die Staaten zu, kann<br />

die Steuer jeweils durch nationale<br />

Gesetze eingeführt<br />

werden.<br />

Börsengang steuerfrei bleibt. Damit<br />

soll die Kapitalbeschaffung deutscher<br />

Unternehmen sichergestellt<br />

werden.<br />

Wie viel Geld soll mit der Transaktionsteuer<br />

eingenommen werden?<br />

Die Einnahmen werden auf<br />

1,5 Milliarden Euro geschätzt. Vereinbart<br />

ist in der großen Koalition,<br />

dassmitdenErlösendieneueGrundrente<br />

für bis zu 1,5 Millionen Rentner<br />

finanziertwird.<br />

Der Vorwurf lautet, die Steuer belaste<br />

die private Altersvorsorge.<br />

Amazon am Ball<br />

Start: Offen ist aber weiterhin,<br />

ob die Steuer in<br />

Deutschland tatsächlich<br />

rechtzeitig zum geplanten<br />

Startder Grundrente im Jahr<br />

2021 erhoben werden kann.<br />

Denn in der Union gibt es<br />

nach wie vorVorbehalte. Allerdings<br />

ist die Einführung<br />

der Steuer „im europäischen<br />

Kontext“ im Koalitionsvertrag<br />

vonUnion und SPD verankert.<br />

Internetkonzern zeigt in der kommenden Saison einige Topspiele derChampionsLeague<br />

Juve-StarCristianoRonaldo ist bald auch bei Amazonzusehen. FOTO: MARCO ALPOZZI/IMAGO IMAGES<br />

Rechteperiode (2021/22 bis 2023/24)<br />

war Anfang Dezember abgelaufen.<br />

Einzige Ausnahme bei den laufenden<br />

Verträgen wäre ein Endspiel mit<br />

deutscher Beteiligung, das laut Rundfunkstaatsvertrag<br />

zwingend im frei<br />

empfangbaren Fernsehen zu sehen<br />

sein muss. Das ZDF hatte bis 2018<br />

sechs Jahrelang Champions-League-<br />

Spiele gezeigt, ehe die Partien durch<br />

FOTO: DANIEL REINHARDT/DPA<br />

Bei Anlageprodukten beispielsweise<br />

für die Riester-Rente handelt es<br />

sich oft um Aktienfonds.Die betreuenden<br />

Gesellschaften schichten die<br />

Aktien immer wieder um. Da künftig<br />

beijeder Transaktion die neue Steuer<br />

fällig wird, sinkt die Rendite entsprechend.Im<br />

Vergleichmitdenüblichen<br />

Verwaltungsgebühren der Fondsgesellschaften<br />

ist die Steuerbelastung<br />

allerdings eher gering.<br />

Anhänger einer Finanztransaktionssteuer<br />

kritisieren, bei dem Scholz-Modell<br />

handele es sich lediglich um eine<br />

wirkungslose Ministeuer. Was ist damit<br />

gemeint?<br />

Die Idee einer Finanztransaktionssteuer<br />

war ursprünglich, Spekulationen<br />

an den Finanzmärkten einzudämmen,<br />

indem sie unrentabel<br />

gemacht werden. Dasgrundsätzliche<br />

Konzept geht auf den US-amerikanischen<br />

Wirtschaftswissenschaftler<br />

James Tobin („Tobin-Tax“) zurück.<br />

Um dasZiel zu erreichen, hätte man<br />

aber vorallem komplexe Finanzprodukte<br />

wie Derivate besteuern müssen.<br />

Denn gerade mit ihnen wird<br />

massiv spekuliert, weil die Gewinnspannen<br />

hier durch eine HebelwirkungvielhöhersindalsbeireinenAktiengeschäften.<br />

Durch die Beschränkung auf Aktien<br />

dürften Spekulationen kaum<br />

unterbunden werden. Die Steuer<br />

dient damit im Wesentlichen zur<br />

Geldbeschaffung des Staates.<br />

den derzeit laufenden Vertrag hinter<br />

der Bezahlschranke verschwanden.<br />

Besonders groß war die Verärgerung<br />

vieler Fußballanhänger im Mai 2019,<br />

weil nicht einmal der Sieg vonJürgen<br />

Klopps FC Liverpool im Finale gegen<br />

Tottenham Hotspur im Free-TVzusehen<br />

war.Das ZDF scheiterte mit dem<br />

Versuch, zumindest für das Finale<br />

eine Sub-Lizenz zu kaufen, am Veto<br />

vonDAZN.<br />

Im Gegensatz zur Champions<br />

League gibt es derzeit bewegte Bilder<br />

ausderEuropaLeagueimfreizuempfangendenFernsehen.DieRTL-Gruppe<br />

überträgt jeden Spieltag eine Partie<br />

–meistens bei Nitro. Der Streamingdienst<br />

DAZN zeigt für seine Abonnenten<br />

alle Partien des kleinen Europapokals.<br />

Ab2021 kommt die erstmals<br />

ausgespielte Europa Conference<br />

League hinzu, für die ebenfalls die TV-<br />

Rechte ausgeschrieben waren. (dpa)<br />

5G erhöht deutlich<br />

den Stromverbrauch<br />

Dersuperschnelle Mobilfunkstandard5Gwirdden<br />

Stromverbrauch<br />

vonRechenzentren kräftig nach<br />

oben treiben. Nach einer Studie für<br />

den Stromversorger Eonwirdder<br />

Energiebedarfder Rechenzentren<br />

durch 5G um 3,8 Milliarden Kilowattstunden<br />

steigen. Daswäregenug<br />

Strom, um alle 2,5 Millionen<br />

Einwohner der Städte Köln, Düsseldorfund<br />

Dortmund ein Jahr lang zu<br />

versorgen. Rechenzentren gehören<br />

zu den großen Stromverbrauchern.<br />

Derzeit werden dortvon mehr als<br />

zwei Millionen Servernrund13Milliarden<br />

Kilowattstunden Stromin<br />

Wärme umgewandelt und weitgehend<br />

ungenutzt in die Umwelt abgegeben,<br />

heißt es in der Studie. (dpa)<br />

Tarifgehälter steigen<br />

schneller als Preise<br />

Nach Tarifbezahlte Arbeitnehmer<br />

haben im fast abgelaufenen Jahr<br />

2019 höhereEinkommen erhalten<br />

als im Jahr zuvor.Das Plus um<br />

durchschnittlich 3Prozent liege erneut<br />

deutlich über der allgemeinen<br />

Preissteigerung, teilte das WSI-Tarifarchiv<br />

der gewerkschaftlichen Böckler-Stiftung<br />

in Düsseldorfmit. Im<br />

gleichen Zeitraum seien die Verbraucherpreise<br />

um voraussichtlich<br />

1,4 Prozent gestiegen, sodass sich<br />

ein Reallohnzuwachs von1,6 Prozent<br />

ergebe.Dieser stärke den privaten<br />

Konsum und sei damit ein wichtiger<br />

Stabilitätsanker für die gesamtwirtschaftliche<br />

Entwicklung. (dpa)<br />

Schweinepest belastet<br />

Chinas Konjunktur<br />

China kauftjetzt viel Schweinefleisch in<br />

Europa.<br />

FOTO: JENS BÜTTNER/DPA<br />

DieSchweinepest treibt die Inflation<br />

in China in die Höhe.Die Verbraucherpreise<br />

stiegen im November um<br />

4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat,<br />

wie das Statistikamt in<br />

Peking berichtete.Allein die Nahrungsmittelpreise<br />

kletterten um<br />

19,1 Prozent –angetrieben durch<br />

den drastischen Anstieg der Schweinefleischpreise<br />

um 110,2 Prozent.<br />

Seit mehr als einem Jahr grassiertdie<br />

Schweinepest in China, dem weltweit<br />

größten Produzenten und Verbraucher<br />

vonSchweinefleisch. Die<br />

Hälfte des chinesischen Schweinebestandes<br />

vonschätzungsweise<br />

mehr als 300 Millionen Tieren vor<br />

einem Jahr ist der Krankheit bereits<br />

zum Opfer gefallen. (dpa)<br />

Weniger tödliche<br />

Arbeitsunfälle<br />

DieZahl tödlicher Unfälle am<br />

Arbeitsplatz in Deutschland ist im<br />

vergangenen Jahr um 48 auf 453<br />

gesunken. Insgesamt gab es<br />

949 309 meldepflichtige Arbeitsunfälle,0,6<br />

Prozent weniger als im<br />

Vorjahr,wie aus einem Bericht der<br />

Bundesregierung über den Stand<br />

vonSicherheit undGesundheit bei<br />

der Arbeit hervorgeht. Zu Berufskrankheitenwurden<br />

82 622 Verdachtsanzeigen<br />

gestellt, 2848 mehr<br />

als im Vorjahr.Den größten Anstieg<br />

gab es bei der 2015 eingeführten<br />

Berufskrankheit Hautkrebs<br />

durch UV-Strahlung und bei<br />

Schwerhörigkeit wegen Lärm.<br />

21 794 Berufskrankheiten wurden<br />

anerkannt. (dpa)

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