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ZETT No. 3

900 Jahre Stadtjubiläum Freiburg Kulturförderung. Wer bekommt was? Angst in der Kunst ...

900 Jahre Stadtjubiläum Freiburg
Kulturförderung. Wer bekommt was?
Angst in der Kunst
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Bücher

Können Ängste auch entgegengesetzte Pole haben

oder Antipoden – im Gegensatz zum heiligen Josef fiele

mir die Torschlusspanik ein bei älter werdenden Frauen

mit unerfülltem Kinderwunsch. Oder die Angst des Bauern,

es könne zu viel oder eben auch gar nicht regnen?

Die Angst impliziert natürlich immer, dass man eigentlich

wissen müsste, was richtig ist. Man muss wissen,

was das gute und was das schlechte Ergebnis ist und

müsste sich vor dem schlechten fürchten. Das ist aber,

wie Sie sagen, nicht immer so eindeutig. Dieser Aspekt

kommt auch als psychotherapeutische Technik zur Anwendung,

dass man eben alle Eventualitäten durchspricht

und nicht nur das vermeintlich Gefährliche. Das

erlaubt dann oftmals eine gewisse gedankliche Balance

und damit eine Reduktion der Angst.

Die AfD hat oder schürt Angst vor Flüchtlingen; viele

Menschen haben nun Angst vor der AfD – ist Angst vielleicht

auch eine Katze, die sich in den Schwanz beißt?

Das kann durchaus sein, aber da wage ich es als Psychiaterin

nicht, eine Aussage zu treffen.

Sie nennen in Ihrem Buch Humor, Selbstironie, Stressreduktion,

Sport und ein positiv-erfülltes Sozialverhalten

als natürliche Hilfen gegen allgemeine Ängste. Sollten

wir alle öfter ins Kabarett gehen oder uns mit Freunden

zum Kochen und Politisieren treffen?

Ja, das sind ganz wichtige Aspekte, um das seelische

Gleichgewicht zu erhalten. Ich glaube, dass gerade im

Zeitalter der Digitalisierung, die ja sehr viel Gutes hat,

die Psyche aber angestrengt ist. Digitalisierung kann Untersuchungen

zufolge psychischen Stress auslösen. Das

Gegenteil der Digitalisierung ist der persönliche Kontakt

und Austausch. Der ist zu pflegen. Man kann einiges

an Psychotherapie ersetzen durch funktionierende Familien

und Freundschaften; da können viele Probleme

besprochen und entaktualisiert werden. Das gleiche gilt

für Sport, ein belegtes Antidepressivum, für Achtsamkeitsübungen,

Meditation, Yoga und für Humor. Lachen

ist eine exzellente Therapie. Für klinisch relevante Angsterkrankungen

steht dann professionelle Hilfe in Form

von Psychotherapie und sehr gut verträglichen Medikamenten

zur Verfügung.

Sie selbst leben noch nicht lange in Freiburg – haben

Sie hier schon mal ein Kabarett besucht?

Ja, ich kann das Vorderhaus und Matthias Deutschmann

nur sehr empfehlen.

Welche umgangssprachliche Umschreibung der Angst

gefällt Ihnen am besten: Zum Beispiel Schiss haben oder

Muffensausen, der Arsch geht auf Grundeis oder mir geht

die Düse?

Naja, diese ganzen Volksmund-Begriffe weisen zunächst

darauf hin, dass die Symptome der Angst auch

körperliche sind. Angst findet nicht nur in der Psyche

oder der Seele statt, sondern äußert sich auch in Durchfall,

Schwitzen, Übelkeit, Schwindel, Ohnmachtsgefühlen,

Zittern und so weiter. Mir würde am nächsten liegen:

Das Herz rutscht mir in die Hose.

Ein weites Feld

Kultur ist ein enorm weites

Feld: Ob Kunst, Literatur und

Musik, Philosophie, Mythologie

und Religion - es gibt viel

zu entdecken. Die Journalistin

und Sachbuchautorin Christa

Pöppelmann zeigt, dass Kultur

keineswegs nur in Beutel

gehört und unternimmt in ihrem

Buch „Allgemeinbildung

LERNEN EINFACH GEMACHT

Allgemeinbildung

Kultur

Von der Höhlenmalerei

bis zur Digitalgesellschaft

Kunst und Literatur,

Musik und Schauspiel,

Philosophie und Religion

Neue Medien und moderne

Alltagskultur

Christa Pöppelmann

Verlag Wiley-VCH, 340 Seiten,

19,99 Euro

Kultur für Dummies“ einen

unterhaltsamen Ritt durch unsere

Kultur, von den Anfängen

bis heute und quer durch alle

Disziplinen.

Der geneigte Handbuchleser

kann sich also in dem

jüngst erschienenen Werk

durch die Kulturgeschichte

der Menschheit flanieren und

sich einen Überblick über die

schönen Künste, Literatur,

Musik, Schauspiel und Tanz

verschaffen. Auch die Welt

des Glaubens und Denkens

wird nicht ausgespart.

In einem „Top-Ten“-Kapitel

gibt es noch dazu ein Ranking

der Meisterwerke der Kunstgeschichte,

populärer Musikstücke,

interessanter Bücher

und Filme. Und für alle, die es

eilig haben, bieten „Schummelseiten“

einen gewieften,

schnellen Einblick. Und

schwupps – schon können Sie

mitreden.

Denkst Du?

Schreibst Du?

Interssieren Dich

die Stadt Freiburg,

Kunst und Kultur?

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46 zett. November 2019

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