ZETT No. 3
900 Jahre Stadtjubiläum Freiburg Kulturförderung. Wer bekommt was? Angst in der Kunst ...
900 Jahre Stadtjubiläum Freiburg
Kulturförderung. Wer bekommt was?
Angst in der Kunst
...
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Kunst
Die Akte Scherer
Foto: Axel Killian
Hermann Scherer – Männerporträt, um 1925.
Akte in freier Natur, zerklüftete Bergwelten,
Porträts von Freundinnen und
Freunden oder literarische Gestalten
wie Dostojewskis berühmter Raskolnikow:
In seinem kurzen Leben hat
Hermann Scherer ein eindrucksvolles
Werk geschaffen. Mit der Ausstellung
„Expressionist Scherer – direkter, roher,
emotionaler“ zeigt das Museum
für Neue Kunst in Freiburg bis Sonntag,
15. März 2020, über hundert seiner
Gemälde, Grafiken und Skulpturen aus
den Jahren 1923 bis 1926.
Der 1893 in Rümmingen bei Lörrach
geborene Künstler absolvierte eine
Steinmetzlehre in Lörrach und zog
dann nach Basel, wo er begann in Gips
zu modellieren und Assistent des renommierten
Künstlers Carl Burkhardt
wurde. Die Beschäftigung mit Bildern
von Edvard Munch, der 1922 eine große
Ausstellung in der Schweiz hatte, verstärkte
Scherers Impuls selbst zu malen.
Ein Jahr später begegnete er Ernst
Ludwig Kirchner, der ihn zu sich nach
Davos einlud.
Inspiriert durch den Künstlerkollegen
entwickelte Scherer eine expressive
Formensprache und malte in starken,
leuchtenden Farben. Es geht um
Sehnsüchte und innere Konflikte, um
Liebe und Leidenschaft, Angst und Einsamkeit.
In den Jahren bis zu seinem
frühen Tod 1927 war Scherer äußerst
produktiv.
Diese Zeit steht im Fokus der Freiburger
Ausstellung, die Werke aus dem
Museumsbestand und zahlreiche Leihgaben
zeigt: Holzskulpturen, Arbeiten
auf Papier und Gemälde, die teils doppelseitig
bemalt sind und so auch präsentiert
werden. Das Museum für
Neue Kunst lädt ein, Hermann Scherer
neu zu entdecken.
Agnes (Deborah Müller)
und Albrecht Dürer (Jakob
Tögel) waren erfolgreiche
Unternehmer.
Foto: ZDF / Iris Kreidel
Dürers Kraft
Die ZDF-TV-Dokumentation „Albrecht Dürer – Superstar“
zeigt die Welt, aus der Dürer kam: das aufstrebende Nürnberg
um 1500. Eine deutsche Weltstadt, aber eng und von Seuchen
geplagt. Dürer zog los und schulte sein Auge in Venedig an
Gemälden der italienischen Meister. Mit 29 Jahren malte er
sich als Jesus Christus – ein überragendes Selbstbildnis, das
der Welt zeigte, was er konnte. Mit modernster Animationstechnik
wird die feine Machart von Dürers Werken erforscht:
das silbrige Fell des „Feldhasen“ etwa oder die vielen Details
im Horrorszenario der „Apokalyptischen Reiter“. Gleichzeitig
wird Dürers Monogramm „AD“ als erstes Logo der Geschichte
identifiziert.
Dürer schuf das erste Akt-Selbstbildnis, das erste weibliche
Aktporträt und arbeitete als Erster für das große Publikum.
Mit seinen Meisterwerken ist er noch heute allgegenwärtig.
Mediatheken
Bilder allein zuhaus
Die ARTE-Kurzfilmserie „Bilder allein zuhaus“ nimmt mit
humorvollen Nachstellungen Meisterwerke der Malerei unter
die Lupe. Die Bilder werden durch Schauspieler, die aufgrund
ihrer Ähnlichkeit zu den gemalten Figuren ausgewählt wurden,
zum Leben erweckt – ein großartiger Spaß! Zu sehen sind u.a.
Johannes Vermeers „Mädchen mit dem Perlenohrgehänge“,
Andy Warhols „Marilyn“, Francis Barrauds „His Master‘s Voice“,
Albrecht Dürer „Sebstbildnis im Pelzrock“, Edouard Manets
„Frühstück im Grünen“, Grant Woods „Töchter der Revolution“,
Edward Hoppers „Sommerabend“, Caravaggios „Narziss“ oder
Renoirs „Die Lesung“ - so macht klassische Kunst richtig Spaß.
Screenshot: arte.de
"Das Frühstück
im Grünen" von
Edouard Manet
entwickelt bei
ARTE ein krasses
Eigenleben.
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zett. November 2019