Das Wirtschaftsmagazin der Zentralschweiz - akomag
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Die Inspektionsmolche werden in Pipelines eingeschleust. Die hoch sensiblen Sensoren und Messgeräte melden allfällige Beschädigungen auf den Punkt genau.<br />
Hightech aus Stans in über 100 Län<strong>der</strong>n<br />
Die riesigen, im Testraum an <strong>der</strong> Oberen Spichermatt<br />
in Stans aufgebauten Rohranlagen<br />
sind keine mo<strong>der</strong>nen Skulpturen. Sie dienen<br />
vielmehr den Technikern des hier ansässigen<br />
Privatunternehmens ROSEN als Testobjekt für<br />
neue Entwicklungen. Und die folgen Schlag<br />
auf Schlag.<br />
Weltweit über 1900 Mitarbeitende<br />
Seit 2003 ist ROSEN in Stans ansässig. Hermann<br />
Rosen, <strong>der</strong> Besitzer des Unternehmens,<br />
kennt die Innerschweiz seit seiner frühesten<br />
Jugend. Mit fünf Mitarbeitenden hat Hermann<br />
Rosen vor zehn Jahren im Kanton Nidwalden<br />
angefangen, technisch hochkomplexe Geräte<br />
zu entwickeln. Heute arbeiten in den Räumlichkeiten<br />
an <strong>der</strong> Oberen Spichermatt über<br />
50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in<br />
<strong>der</strong> Forschung, Fertigung und Verwaltung des<br />
Unternehmens tätig sind. Stans ist das eigentliche<br />
Nervenzentrum <strong>der</strong> ROSEN Gruppe. Hier<br />
laufen alle Fäden zusammen. Und von hier<br />
aus werden die Einsätze <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />
koordiniert. Weltweit sind dies über 1900 Mitarbeitende<br />
aus 40 verschiedenen Nationen.<br />
Pipeline-Inspektionen<br />
Die ROSEN Gruppe bietet in über 100 Län<strong>der</strong>n<br />
Hightech-Dienstleistungen für die Ölund<br />
Gasindustrie an. Nicht zuletzt dank des<br />
Know-hows aus Stans ist <strong>der</strong> Konzern heute<br />
in <strong>der</strong> Branche eine grosse Nummer. Mehr<br />
als eine Million Kilometer inspizierte Pipelines<br />
bürgen für den guten Ruf des Unternehmens<br />
und das Vertrauen <strong>der</strong> Kunden. Eingesetzt<br />
werden so genannte «Inspektionsmolche».<br />
Die Inspektionsmolche werden in die Pipeline<br />
eingeschleust und fliessen mit dem Öl o<strong>der</strong><br />
Gas mit. Versehen sind sie mit hochsensiblen<br />
Messgeräten. Die Sensoren sind so entwickelt<br />
worden, dass sie in einem Lauf gleich mehrere<br />
Messungen auf einmal vornehmen können.<br />
Allfällige Lecks, Roststellen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
Verän<strong>der</strong>ungen werden dabei aufgezeichnet.<br />
Die gesammelten Daten werden anschliessend<br />
von einer kundenspezifischen ROSEN-<br />
Software ausgewertet. Der Kunde ist nach<br />
Abschluss <strong>der</strong> Inspektion im Besitz eines detaillierten<br />
Berichts über das Untersuchungsergebnis.<br />
Fehler o<strong>der</strong> schadhafte Stellen lassen<br />
sich so genau festlegen. Die Technologie von<br />
ROSEN ist in <strong>der</strong> Zwischenzeit bereits in über<br />
100 Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Welt zum Einsatz gekommen,<br />
Tendenz stark steigend.<br />
Vordenker Hermann Rosen<br />
Sich auf den Lorbeeren auszuruhen, das ist<br />
nicht Hermann Rosens Sache. Er ist <strong>der</strong> Antreiber<br />
und vor allem auch Vordenker. Erfolgen<br />
die Einsätze <strong>der</strong> ROSEN-Mitarbeitenden heute<br />
noch zu 85 Prozent im Pipeline-Bereich, so<br />
könnte sich dies schon bald än<strong>der</strong>n. ROSEN<br />
hat nämlich auch die Inspektion von Wassersystemen<br />
entdeckt. Während die Inspektion<br />
von Hochspannungsmasten, Windmühlen und<br />
Handy-Antennenmasten in naher Zukunft zum<br />
Angebot <strong>der</strong> ROSEN Gruppe gehören wird,<br />
werden die Spezialisten mit den in Stans entwickelten<br />
Komponenten immer mehr auch für<br />
die Inspektion von Tankerschiffen gebucht.<br />
Dank des von ROSEN entwickelten Messsystems<br />
wird die Inspektionszeit massiv verkürzt.<br />
Weiteres Wachstumspotenzial<br />
Knapp ein Drittel <strong>der</strong> bei ROSEN angestellten<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weist<br />
einen Hochschulabschluss auf. Die Forschung<br />
nach neuen Technologien und Einsatzmitteln<br />
ist ihr tägliches Brot. Zu den neusten Forschungserfolgen<br />
gehören unter an<strong>der</strong>em die<br />
wissenschaftliche Anwendung <strong>der</strong> Magnettechnologie,<br />
<strong>der</strong> Einsatz hochmo<strong>der</strong>ner Miniaturelektronik<br />
sowie umfangreiche Hard- und<br />
Software-Entwicklungen. Stets ein Thema ist<br />
die Verbesserung <strong>der</strong> Robustheit <strong>der</strong> mechanischen<br />
Konstruktionen, aber auch die Erzielung<br />
von Fortschritten bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />
sehr verschleissfester Materialien. Dabei wird<br />
die Zusammenarbeit mit lokalen Zulieferern<br />
bei ROSEN gross geschrieben. Die bei Inspektionsrobotern<br />
eingesetzten Motoren werden<br />
beispielsweise von <strong>der</strong> Maxon Motor AG<br />
geliefert. www.roseninspection.net<br />
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