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Berliner Zeitung 28.01.2020

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12 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 23 · D ienstag, 28. Januar 2020<br />

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Berlin<br />

POLIZEIREPORT<br />

Einbrecher erwischt.<br />

Polizisten haben in der Nacht zum<br />

Montag einen Mann in Lichterfelde<br />

festgenommen. Kurz vor1Uhr<br />

stellte ein 57-jähriger Bewohner eines<br />

Hauses im Ostpreußendamm<br />

beim Heimkommen Licht und Bewegungen<br />

im Gebäude fest und alarmierte<br />

die Polizei. DieBesatzung<br />

eines Funkwagens des Abschnittes<br />

46 nahm daraufhin in dem Haus einen<br />

47-jährigen Mann fest. Er war in<br />

eine Wohnung eingebrochen. Die<br />

Beamten stellten Diebesgut bei ihm<br />

sicher.<br />

Friseurgeschäft aufgebrochen.<br />

Ein47Jahrealter Mann ist am Montagmorgen<br />

in der Budapester Straße<br />

in Charlottenburginein Friseurgeschäft<br />

eingebrochen. EinZeuge<br />

hatte den Verdächtigen gegen 3.30<br />

Uhrvon einem gegenüberliegenden<br />

Hotel aus beobachtet, wie er in den<br />

Laden einstieg und ihn kurze Zeit<br />

später wieder verließ. DerZeuge<br />

alarmierte die Polizei, die den Mann<br />

kurzdanach festnahm. Er hatte zuvorvergeblich<br />

versucht, auf einem<br />

Fahrrad zu fliehen. DerTäter kam in<br />

Gewahrsam.<br />

Spätkauf überfallen.<br />

EinUnbekannter hat am Sonntagabend<br />

in Moabit einen Spätkauf<br />

überfallen. Dermit einem Schal<br />

maskierte Täter betrat gegen<br />

21.20 Uhrdas Geschäft in der<br />

Perleberger Straße und lief hinter<br />

den Tresen. Dortbedrohte er den 52-<br />

jährigen Angestellten mit einem<br />

Messer und zwang ihn, die Kasse zu<br />

öffnen. DerRäuber griff sich das<br />

Geld und flüchtete.Der Mitarbeiter<br />

des Spätkaufs blieb unverletzt.<br />

Feuer auf Friedhof.<br />

Aufdem Friedhof in der Buschkrugallee<br />

hat es in der Nacht zum Montag<br />

gebrannt. Gegen Mitternacht war<br />

das Feuer in einem Gebäude auf<br />

dem Gelände ausgebrochen.Verletzt<br />

wurde niemand. DieUrsache für das<br />

Feuer ist bisher noch ungeklärt. Die<br />

Polizei schließt fahrlässige Brandstiftung<br />

nicht aus.<br />

Feuerwehrleute beim Löschen des Friedhofbrandes.<br />

PUDWELL<br />

Bezirksamt beschmiert.<br />

Unbekannte haben in der Nacht<br />

zum Montag die Fassade des Bezirksamtes<br />

Friedrichshain-KreuzberginFriedrichshain<br />

beschädigt.<br />

Gegen 6.30 Uhrbemerkte der Hausmeister<br />

die Schäden im Hofder<br />

Frankfurter Allee.Die Besatzung eines<br />

Funkwagens stellte dann Beschädigungen<br />

an über zehn Fensternund<br />

Elementen der Glasfassade<br />

sowie einen etwa 2mal 2Meter<br />

großen farbigen Schriftzug mit politischem<br />

Inhalt fest. Darunter die Parole<br />

„L34 bleibt!“ und „BVV abschaffen!“<br />

Daneben hatten die Täter ein<br />

Symbol der Anarchisten gesprüht.<br />

DerPolizeiliche Staatsschutz des<br />

Landeskriminalamtes hat die weiterenErmittlungen<br />

übernommen.<br />

Kraftradfahrer verletzt.<br />

Am Montagmorgen ist in Neukölln<br />

ein Kraftradfahrer bei einem Unfall<br />

schwer verletzt worden. Er war auf<br />

der Kreuzung Wildenbruchstraße/Ecke<br />

Harzer Straße gegen einen<br />

Opel geprallt. Dabei stürzte der<br />

53 Jahrealte Fahrer vonseiner Piaggio<br />

auf die Straße und erlitt schwere<br />

Verletzungen am Rumpf. Notfallsanitäter<br />

brachten den Kraftradfahrer<br />

in ein Krankenhaus.Die 49-jährige<br />

Autofahrerin blieb unverletzt. Beide<br />

Beteiligte sagten aus,dass sie bei<br />

Grün gefahren seien. (ls.)<br />

Kommt der Koffer wirklich an? Flughafenchef EngelbertLütkeDaldrup testete am Montag schon mal das Einchecken am neuen Flughafen.<br />

Tausende wollen BER-Tester werden<br />

Der Flughafen sucht 20 000 Komparsen für den Probebetrieb –obwohl im Gebäude noch nicht alles fertig ist<br />

VonPeter Neumann<br />

Geld gibt es nicht. Unddafür,<br />

dass die Menschen<br />

einige Stunden ihrer Zeit<br />

gratis opfern sollen, wird<br />

ihnen einiges abverlangt –zum Beispiel<br />

vier bis fünf Kilometer laufen.<br />

Trotzdem scheint es eine Menge Interessenten<br />

zu geben, die scharf auf<br />

den ehrenamtlichen Job sind, den<br />

die Flughafengesellschaft FBB jetzt<br />

anbietet. Das könnte daran liegen,<br />

dass es sich um einen ganz besonderenArbeitsplatz<br />

handelt: den BER in<br />

Schönefeld. Die Website, auf der<br />

man sich seit Montagvormittag als<br />

Flughafentester melden kann, wird<br />

rege genutzt. „Aktuell liegen 9400<br />

Bewerbungen vor“, sagte Flughafensprecher<br />

Daniel Tolksdorf amMontagnachmittag<br />

gegen 15.15 Uhr.<br />

Noch immer sind am neuen Flughafen<br />

nicht alle Bauprobleme abgeräumt.<br />

Für die Sicherheitskabel und<br />

die Sicherheitsstromversorgung im<br />

Terminal, die langwierig überarbeitet<br />

werden mussten, sollen die Prüfungen<br />

nun im März 2020 abgeschlossen<br />

werden, sagte Flughafenchef<br />

Engelbert Lütke Daldrup. Auch<br />

bei den Dübeln, für die nach einer<br />

Rechtsänderung Bauartgenehmigungen<br />

erforderlich wurden, ist weiterhin<br />

nicht alles im grünen Bereich.<br />

Bloß kein Desaster wie in London<br />

EinmaligeChance: Einen<br />

Flughafen kennenlernen,<br />

bevorereröffnet wird –diese<br />

Gelegenheit bekommen interessierte<br />

Bürger am BER.<br />

Für 30 Probebetriebstage<br />

in den Terminals T1 und T2<br />

werden Freiwilligegesucht.<br />

Trotzdem wurde jetzt damit begonnen,<br />

den Probebetrieb vorzubereiten.<br />

Denn weiterhin peilt Lütke<br />

Daldrup den 31. Oktober 2020 als Eröffnungstermin<br />

an. Als Erstes wird<br />

nun Beschäftigten der Flughafengesellschaft<br />

und anderer Firmen der<br />

BER gezeigt. Los ging es am 16. Januar.Thema<br />

ist die „Topografie“ der<br />

Gebäude, erklärte Florian Steinhaus<br />

vomProbebetriebsteam. Schließlich<br />

müssen die Mitarbeiter wissen, wo<br />

sich welche Bereiche befinden –von<br />

den Sozialräumen, in denen sie sich<br />

umziehen, bis hin zu den Gates, an<br />

denen die Passagierewarten.<br />

Das Chaos bei der Eröffnung des<br />

Terminals 5inLondon-Heathrow ist<br />

den Experten noch in guter Erinnerung.<br />

Das Desaster 2008 wurde dadurch<br />

verschärft, dass viele Mitarbeiter<br />

Probleme hatten, auf die Personalparkplätze<br />

zu gelangen, weshalb<br />

im Terminal Personal fehlte.<br />

DieMitarbeiter der FBB,der Bundespolizei,<br />

des Zolls,der Luftfahrtgesellschaften<br />

und vieler weiterer Unternehmen,<br />

die derzeit den Flughafen<br />

erkunden, sollen zwischen dem<br />

30. April und 18. Juni wiederkommen<br />

–umVerfahren und Abläufe zu<br />

üben. Dann beginnt die erste Stufe<br />

TICKET UND LUNCHPAKET GRATIS<br />

Jetzt bewerben: Ab sofort<br />

werden auf der Internetseite<br />

www.ber-testen.de Anmeldungen<br />

entgegengenommen<br />

–für den 29. April und<br />

für die Zeit vom23. Juni bis<br />

15. Oktober.Nur Erwachsene<br />

dürfen teilnehmen.<br />

Ehrenamtlich: Lohn wird für<br />

die meist sechsstündigen<br />

Testläufe nicht gezahlt. Die<br />

Tester bekommen aber ein<br />

Nahverkehrsticket, oder sie<br />

dürfen gratis parken. Ein<br />

Lunchpaket und Getränke<br />

werden ebenfalls gestellt.<br />

des Probebetriebs,den die Fachleute<br />

mit ORATbezeichnen –„Operational<br />

Readiness and AirportTransfer“.<br />

Diezweite Stufe,bei der die Komplexität<br />

gesteigert wird, soll vom 23.<br />

Juni bis zum 20. August dauern. Für<br />

diese Phase werden seit Montag auf<br />

der Seite www.ber-testen.de Freiwillige<br />

gesucht –20000 Komparsen, die<br />

sich als Tester zur Verfügung stellen.<br />

„Sie haben die Möglichkeit, den<br />

Flughafen vor der Eröffnung kennenzulernen“,<br />

lockte Lütke Daldrup.<br />

Insgesamt 30 Probebetriebstage<br />

mit Komparsen sind angesetzt. Davon<br />

finden 25 Testläufe dienstags<br />

und donnerstags statt, mit jeweils<br />

600 Teilnehmern. Auch an vier Sonnabenden<br />

werden Abreisen und Ankünfte<br />

simuliert, von tausend freiwilligen<br />

Testern. Hinzu kommt eine<br />

Sonderübung am 29. April, wenn mit<br />

800 Menschen die Evakuierung des<br />

Terminalbahnhofs geprobt wird.<br />

Patrick Muller leitet nicht zum<br />

ersten Maldie Inbetriebnahme eines<br />

225 Euro mehr pro Monat<br />

BERLINER ZEITUNG/ GERD ENGELSMANN<br />

Flughafengebäudes.Der FBB-Manager<br />

war auch schon dabei, als in Jeddah,<br />

Doha, Dubai und Kairo solche<br />

Großaufgaben anstanden. „In<br />

Deutschland gibt es viel mehr Gesetze,<br />

die zu beachten sind“, sagte er.<br />

Im arabischen Raum reiche es aus,<br />

wenn ein Scheich einen Flughafen<br />

freigibt, hier laufe das anders.<br />

Metall soll Detektoren reizen<br />

Einige seiner Mitarbeiter haben sich<br />

bereits beim ersten BER-Probebetrieb<br />

vor acht Jahren engagiert –der<br />

endete,nachdem die damals für den<br />

3. Juni 2012 angesetzte Flughafeneröffnung<br />

abgesagt werden musste.<br />

Die Koffer, mit denen die Tester<br />

einst das Einchecken üben sollten,<br />

haben die Zeit nicht überdauert,<br />

weshalb seit 2015 rund 7000 neue<br />

Test-Gepäckstücke angeschafft wurden.<br />

Aufgemalte Kreuze sollen verhindern,<br />

dass siegeklaut werden. Ein<br />

Dienstleister packte nicht nur Kleidung<br />

hinein, sondern auch Metall –<br />

um Detektoren auf die Probezustellen.<br />

Surfbretter,Golftaschen und anderes<br />

Großgepäck wurden ebenfalls<br />

für die Generalprobe besorgt.<br />

Zumindest etwas aus dem Probebetrieb<br />

2012 kann aber wieder verwendet<br />

werden: Die grünen Westen<br />

der Flughafentester und die roten<br />

Westen desPersonals sind dieselben<br />

wie vor acht Jahren. Kunststoff hält<br />

auch so lange Zeitspannen durch.<br />

Peter Neumann<br />

hofft, dass die Eröffnung<br />

nicht verschoben wird.<br />

Im Streit um höhere Löhne auf den Flughäfen legen die Arbeitgeber ein Angebot vor.Doch die Gewerkschaft lehnt es ab<br />

VonPeter Neumann<br />

So viel steht fest: Während der<br />

Winterferien Anfang Februar soll<br />

es keine Arbeitsniederlegungen geben.<br />

Die Verdi-Gewerkschafter wollen<br />

den <strong>Berliner</strong>n und Brandenburger<br />

nnicht die Urlaubsreise vermiesen.<br />

Doch es könnte sein, dass sie<br />

Mitte Februar über Maßnahmen<br />

dieser Art beraten werden. Denn im<br />

Streit um höhereLöhne für die mehr<br />

als 2000 Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste<br />

in Tegel und Schönefeld<br />

ist bislang keine Einigung in<br />

Sicht. „Es ist erforderlich, dass sich<br />

die Arbeitgeber kompromissbereit<br />

zeigen, sonst droht auf den <strong>Berliner</strong><br />

Flughäfen ein eigentlich vermeidbarerKonflikt“,<br />

warnte Enrico Rümker,<br />

der Verdi-Verhandlungsführer.<br />

Es geht um Menschen, die wichtig<br />

sind, damit die Flughäfen funktionieren<br />

–was auch für den BER in<br />

Schönefeld gelten wird. Zu den Aufgaben<br />

der Bodenverkehrsdienste gehörteszum<br />

Beispiel, Passagiereeinzuchecken,<br />

Gepäck zu verladen,Vorfeldbusse<br />

zu fahren und Flugzeuge<br />

einzuwinken. Derzeit halten drei<br />

Unternehmen Lizenzen der Flughafengesellschaft<br />

FBB: Wisag, Aeroground<br />

und Swissport. Weil der Luftverkehr<br />

in Berlin zugenommen hat,<br />

müssen die Beschäftigten immer<br />

mehr und härter arbeiten, so Verdi.<br />

Verdiwill kürzere Laufzeit<br />

Die Bezahlung müsse sich deutlich<br />

verbessern. Sonst könnte es sein,<br />

dass am neuen Flughafen BER nicht<br />

alle Stellen besetzt werden können.<br />

Zwar hatte der Allgemeine Verband<br />

der Wirtschaft für Berlin und<br />

Brandenburg, der die Arbeitgeberseite<br />

vertritt, am Freitag zur dritten<br />

Runde der Tarifverhandlungen ein<br />

Angebot vorgelegt. Es sieht vor, die<br />

Entgelte um insgesamt 225 Euro im<br />

Monat bei einer Laufzeit von drei<br />

Jahren in drei Stufen von 75Euro jeweils<br />

zum 1. Januar zu erhöhen,<br />

heißt es in einer internen Mitteilung<br />

an alle Beschäftigten. „Mit unserem<br />

Angebot ist für alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter eine deutliche Reallohnsteigerung<br />

verbunden“, so die<br />

Arbeitgeber. Der geplante Vergütungstarifvertrag<br />

soll rückwirkend<br />

zum 1. Januar 2020 in Kraft treten.<br />

Doch dieses Angebot sei„nicht einigungsfähig“,<br />

entgegnete die Gewerkschaft.<br />

Während die Arbeitgeberseite<br />

eine Vertragslaufzeit von<br />

drei Jahren wünschen, fordert Verdi<br />

eine deutliche kürzere Geltungsdauer:<br />

acht Monate. Sie will das Paket<br />

wieder aufschnüren, kurz bevor<br />

der Flughafen BER ans Netz geht –<br />

was nach jetzigem Stand für den 31.<br />

Oktober dieses Jahres vorgesehen ist.<br />

Und so fällt Enrico Rümkers Zwi-<br />

schenbilanz nicht optimistisch aus.<br />

„Die Positionen liegen so weit auseinander,dass<br />

eine Lösung in weiter<br />

Ferneliegt“, fasste er zusammen.<br />

Warnstreik nach den Ferien?<br />

Dagegen betonten die Arbeitgeber:<br />

„Auch wir wollen Ihnen mit steigenden<br />

Löhnen mehrWertschätzung für<br />

Ihre Arbeit entgegenbringen. Insbesondere<br />

vor dem Hintergrund der<br />

BER-Eröffnung streben wir aber vor<br />

allem einen langfristigen Tarifvertrag<br />

mit einer Laufzeit von 36Monaten<br />

an, der uns und Ihnen Planungssicherheit<br />

ermöglicht.“ Ziel sei es,eine<br />

störungsfreie Inbetriebnahme des<br />

BER zu gewährleisten, hieß es.<br />

Am 14. Februar wird esnun die<br />

nächste Verhandlungsrunde geben.<br />

Danach will die Gewerkschaft entscheiden,<br />

wie sie weiter vorgeht.<br />

Nicht ausgeschlossen, dass dann ein<br />

Warnstreik beschlossen wird.<br />

Keine Panik<br />

vor dem<br />

Zeugnis<br />

Schulverwaltung bietet<br />

wieder Sorgentelefon an<br />

VonLina Orthmann<br />

Die einen sehen’s entspannt, die<br />

anderen zittern: Am 31. Januar<br />

bekommen an 1035 Schulen<br />

363 200 Schülerinnen und Schüler<br />

ihr Halbjahreszeugnis. Wie sollten<br />

Eltern mit schlechten Ergebnissen<br />

umgehen? Das Zwischenzeugnis ist<br />

mehr als eine Wasserstandsmeldung<br />

über die schulischen Leistungen: Bei<br />

Grundschülern der 6. Klassen beispielsweise<br />

fließen die Noten mit in<br />

die Förderprognose ein, mit der sie<br />

an weiterführenden Schulen angemeldet<br />

werden. Eltern, die über den<br />

Schulalltag ihrer Kinder auf dem<br />

Laufenden sind, sollten schlechte<br />

Noten im Halbjahreszeugnis zwar<br />

nicht überraschen. Trotzdem kann<br />

es ein Schock sein, schwarzauf weiß<br />

zu sehen, dass der Notenschnitt beispielsweise<br />

nicht den Anforderungen<br />

der Wunschschule genügt.<br />

Dagmar Wilde ist Oberschulrätin<br />

und in Berlin für die Grundschulen<br />

zuständig. Sich wegen der Wunschschule<br />

Druck zumachen, findet sie<br />

nicht entscheidend: „Ob ein Kind an<br />

einer Schule erfolgreich lernt, hängt<br />

von ganz unterschiedlichen Faktoren<br />

ab.“ Sie empfiehlt Gelassenheit.<br />

„Es sind ja nicht die Noten, die ein<br />

Kind liebenswert machen. Die Welt<br />

geht nicht unter, wenn im Zeugnis<br />

eine Vier oder auch mal eine Fünf<br />

steht.“ Mehrere Fünfen oder sogar<br />

Sechsen seien allerdings ein Hinweis,<br />

dass das Kind stärker unterstützt<br />

werden muss. Eltern sollten<br />

dann das Gespräch mit der Schule<br />

suchen. Lehrkräfte wissen, wo die<br />

Ein schlechtes Halbjahreszeugnis ist kein<br />

Grund zum Verzweifeln.<br />

IMAGO<br />

gravierendsten Wissenslücken liegen,<br />

erstellen einen individuellen<br />

Lernplan und können Tipps geben,<br />

wie ElternzuHause helfen können.<br />

VonSchimpfen oder Strafen bei<br />

schlechten Leistungen hält Wilde<br />

wenig: „Pädagogisch sind das nicht<br />

unbedingt sinnvolle Anreize, sich<br />

mehr Mühe zu geben.“ Sie hält klaren<br />

Strukturen und Vereinbarungen<br />

zwischen Elternund Kindernfür den<br />

besseren Weg, um Lernerfolge zu erzielen.<br />

„Man macht zum Beispiel ab:<br />

Nach den Ferien setzt du dich jeden<br />

Tagzur gleichen Zeit an die Hausaufgaben.<br />

Undabends werden dann gemeinsam<br />

die Ergebnisse überprüft.“<br />

Auch eine ruhige Umgebung ist<br />

wichtig – Ablenkungen wie Handy<br />

und Gamingkonsole sind in der<br />

Hausaufgabenzeit am besten gar<br />

nicht erst im Zimmer.<br />

Die Senatsschulverwaltung wird<br />

auch in diesem Jahr am Zeugnistag<br />

zwischen 10 und 13 Uhr Sorgentelefone<br />

schalten. Eltern und Schüler<br />

haben dort die Möglichkeiten, sich<br />

mit Experten zu beraten, egal, um<br />

welche Schulform esgeht. Dagmar<br />

Wilde beantwortet unter 90227-5837<br />

Fragen zu Grundschulen. Für ISS<br />

und Gemeinschaftsschulen lautet<br />

die Endung -5865, für Gymnasien<br />

-6356, für berufliche Schulen -5499<br />

und für Förderschulen -5834.<br />

Lina Orthmann besucht die 9. Klasse der Georg-<br />

Klingenberg-Schule undmachtgerade einPraktikum<br />

bei der <strong>Berliner</strong><strong>Zeitung</strong>.

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