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Stahlreport 2020.01/02

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Stahlproduktion<br />

Bericht/Nachricht<br />

Bild: Salzgitter AG<br />

Die PEM-Elektrolyse-Technologie<br />

(hier eine Beispielanlage)<br />

setzt Salzgitter Flachstahl für<br />

die Wasserstoffproduktion aus<br />

Windstrom ein.<br />

Ziel ist CO 2 -arme Stahlherstellung<br />

Salzgitter AG steigt in kommerzielle<br />

Erzeugung von Wasserstoff ein<br />

Die Salzgitter Flachstahl GmbH (SZFG) hat den Auftrag zum Bau einer 2,2 Megawatt- PEM-Elektrolyse (PEM = Protonen<br />

Exchange Membran) an Siemens Gas and Power vergeben. Damit sei ein wichtiger Schritt in Richtung einer<br />

wasserstoff basierten Stahl erzeugung vollzogen, teilte das Unternehmen mit. Die Anlage soll im vierten Quartal 2<strong>02</strong>0<br />

in Betrieb gehen und den kompletten gegenwärtigen Wasserstoffbedarf der SZFG decken. Der dazu erforderliche<br />

Strom wird in sieben Windkraftanlagen mit einer Leistung von 30 MW erzeugt, welche die Avacon AG auf dem Salzgitter-<br />

Konzerngelände errichten und ebenfalls ab 2<strong>02</strong>0 betreiben soll.<br />

„Wir sind stolz darauf, Vorreiter<br />

der industriellen Nutzung von Wasserstoff<br />

in der Stahlindustrie zu sein.<br />

Wie mit unserem SALCOS ® - Projekt<br />

aufgezeigt, sind wir technologisch in<br />

der Lage, mittels Wasserstoff signifikante<br />

CO 2 -Reduzierungen zu erzielen.<br />

Das Projekt „Windwasserstoff Salzgitter“<br />

ist ein bedeutender Baustein<br />

auf dem Weg in eine klimafreundlichere<br />

Stahlproduktion. Jetzt ist die<br />

Politik am Zug, die richtigen Rahmenbedingungen<br />

für die Transformation<br />

hin zu einer CO 2 -armen Industrie zu<br />

setzen“, sagte Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg<br />

Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender<br />

Salzgitter AG.<br />

Die Kosten für das gesamte Projekt<br />

– Aufbau der Windkrafträder und der<br />

Wasserstoffanlagen inklusive deren<br />

Einbindung in die bestehenden Lei-<br />

tungsnetze – belaufen sich auf rund<br />

50 Mio. €.<br />

PEM-Technologie<br />

zur Wasserstofferzeugung<br />

Wasserstoff spielt schon lange in der<br />

Stahlherstellung bei Glühprozessen<br />

eine qualitätssteigernde Rolle. Zurzeit<br />

wird er für Salzgitter Flachstahl von<br />

der Linde AG geliefert, welche die kontinuierliche<br />

Eigenerzeugung auch<br />

künftig absichern wird.<br />

In Salzgitter wird nun eine containerisierte<br />

Anlage aufgebaut, die bei<br />

Volllast 400 Nm³ Wasserstoff produzieren<br />

soll. Die PEM-Technologie sei<br />

ideal geeignet, um volatil erzeugten<br />

Wind- und Sonnenstrom aufzunehmen.<br />

Die hochdynamische Betriebsweise<br />

der Anlagen erlaube es, auf die<br />

Anforderungen durch das schnell<br />

schwankende Stromnetz zu reagieren.<br />

„Die CO 2 -Reduzierung in allen<br />

Industrien ist die zentrale Herausforderung,<br />

um die mittel- und langfristigen<br />

Klimaziele zu erreichen. Erneuerbare<br />

Energieerzeugung sowie<br />

innovative Technologien wie die Erzeugung<br />

von grünem Wasserstoff mittels<br />

Elektrolyse sind dafür essenzielle Bausteine.<br />

Wir freuen uns, gemeinsam<br />

mit der Salzgitter Flachstahl den Einsatz<br />

von grünem Wasserstoff in der<br />

Stahlindustrie voranzubringen“, sagte<br />

Gabriele Schmiedel, Executive Vice<br />

President, Hydrogen Solutions bei Siemens<br />

Gas and Power. 2<br />

https://salcos.salzgitter-ag.com<br />

https://www.windh2.de.<br />

18 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|20

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