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Stahlreport 2020.01/02

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Messen<br />

und Märkte<br />

Schwerpunkt Konjunktur<br />

Umsatzwachstum im Wirtschaftsbau erwartet<br />

Bauwirtschaft blickt auf solides Jahr 2<strong>02</strong>0<br />

„Insgesamt rechnen wir in 2<strong>02</strong>0 mit einem Umsatzwachstum im Bauhauptgewerbe von 5,5 % auf 145<br />

Mrd. €. Die Dynamik der Preisentwicklung für Bauleistungen hat sich im Jahresverlauf 2019 von knapp<br />

+6 % auf +4,5 % abgeschwächt. Davon gehen wir auch in 2<strong>02</strong>0 aus, sodass der Umsatz in 2<strong>02</strong>0 real<br />

um 1 % wachsen wird.“ So lautete die Einschätzung der Präsidenten des Hauptverbands der Deutschen<br />

Bauindustrie, Peter Hübner, und des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Reinhard Quast,<br />

für die Baukonjunktur 2<strong>02</strong>0 anlässlich einer Pressekonferenz Anfang Januar.<br />

Für 2019 rechnen die beiden<br />

Verbände mit einem Umsatzwachstum<br />

im Bauhauptgewerbe von 8,5 %<br />

auf 137,2 Mrd. €, nach einer Steigerung<br />

im Vorjahr von gut 11 % auf<br />

126,6 Mrd. €. Da die Baupreise im<br />

Jahresdurchschnitt um 5,5 % gestiegen<br />

sind, liegt das preisbereinigte<br />

(also reale) Umsatzwachstum im<br />

Bauhauptgewerbe damit bei +3 %.<br />

ZDB-Präsident Quast erläuterte,<br />

dass die Grundpfeiler im Wohnungsbau<br />

weiter stabil seien. Das betreffe<br />

insbesondere die hohe Erwerbstätigkeit,<br />

reale Einkommenszuwächse,<br />

anhaltend günstige Finanzierungs-<br />

Umsatz im Bauhauptgewerbe<br />

bedingungen sowie eine weiterhin<br />

hohe Binnenwanderung in die Ballungsgebiete.<br />

Die Bauverbände<br />

erwarten einen Umsatz im Wohnungsbau<br />

von ca. 54,2 Mrd. €, nach<br />

knapp 51 Mrd. € in 2019 (+7 %).<br />

Wirtschaftsbau<br />

Für den Wirtschaftsbau prognostizierten<br />

Bauindustrie und Baugewerbe<br />

eine ambivalente Entwicklung:<br />

Während die (Hoch)-Bau<br />

genehmigungen bei Fabrik- und<br />

Werkstattgebäuden seit drei Monaten<br />

rückläufig seien, zeigen die Baugenehmigungen<br />

für Lager- und Han-<br />

Baugewerblicher Umsatz in Mrd. Euro, in jeweiligen Preisen (2019 Hochrechnung, 2<strong>02</strong>0 Prognose)<br />

150<br />

120<br />

90<br />

60<br />

82,2 81,9<br />

92,2 92,6 95,5<br />

99,4 101,0<br />

107,3<br />

113,7<br />

126,6<br />

137,2<br />

145,0<br />

delsgebäude sowie Büro- und Verwaltungsgebäude<br />

aufsteigende Tendenz.<br />

Die stabile Entwicklung bei<br />

den Handels- und Lagergebäuden<br />

sehen die Branchen vom privaten<br />

Konsum angetrieben.<br />

Einen positiven Trend sehen die<br />

Verbände im Wirtschaftstiefbau: Die<br />

monatlichen Auftragseingänge liegen<br />

hier seit Ende des ersten Quartals<br />

2019 im Vorjahresvergleich<br />

kumulativ stabil bei +10 %. Damit<br />

sei die Reichweite der Aufträge deutlich<br />

angestiegen. „Dieses führen wir<br />

vor allen Dingen auf die Investitionen<br />

für Bahnstrecken, Brücken- und<br />

Tunnelbauten der Deutschen Bahn<br />

zurück. Der Bundeshaushalt sieht<br />

hier für das kommende Jahr noch<br />

einmal eine Erhöhung der Investitionszuschüsse<br />

um 1,1 Mrd. € auf<br />

6,6 Mrd. € (+18 %) vor,“ so Hübner.<br />

Auch deswegen prognostizieren<br />

die beiden Verbände im Wirtschaftsbau<br />

für 2<strong>02</strong>0 insgesamt einen<br />

Umsatz von ca. 51,3 Mrd. E – nach<br />

48,6 Mrd. € in 2019 (+5,5 %).<br />

30<br />

0<br />

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2<strong>02</strong>0<br />

Auftragsbestand im Bauhauptgewerbe<br />

Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten, Ende September, in Mrd. Euro, in jeweiligen Preisen<br />

60<br />

53,7<br />

50<br />

47,6<br />

41,6<br />

40<br />

36,8<br />

29,8<br />

30<br />

27,6 28,3<br />

24,1 24,9 25,3<br />

22,6<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019<br />

Grafiken: Statistisches Bundesamt HDB und ZDB<br />

Öffentlicher Bau<br />

Die Bauverbände begrüßten die<br />

Investitionsoffensive im Bereich der<br />

Bundesfernstraßen ausdrücklich<br />

und forderten weiterhin eine Verstetigung<br />

der öffentlichen Investitionen.<br />

„Mit rund 17 Mrd. € pro Jahr,<br />

davon über 10 Mrd. € für Straße und<br />

Wasserstraße, kann es gelingen, dem<br />

Wirtschaftsstandort Deutschland<br />

wieder eine adäquate Infrastruktur<br />

zu verschaffen. Dies ist an sich ein<br />

Signal der Planungssicherheit für<br />

unsere Bauunternehmen“, sagte<br />

Quast.<br />

Insgesamt erwarten die Bauspitzenverbände<br />

im öffentlichen Bau für<br />

2<strong>02</strong>0 einen Umsatz von ca. 39,5 Mrd. €<br />

– nach 38 Mrd. € in 2019 (+4 %). 2<br />

36 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|20

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