Ausgabe 01-2017
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Anwenderberichte<br />
weise leichten Werkstoff beigetragen. „Mit einem Mobilkran<br />
hätten wir auf diesem Untergrund und bei dieser Hanglage<br />
nicht arbeiten können“, so Clever weiter. „Mit dem vor Ort<br />
eingesetzten 40 t-Bagger war somit das mögliche Gewicht der<br />
Rohre mit Nennweiten von bis DN 2900 auf maximal 10 t<br />
limitiert; schon deshalb war die Entscheidung für die GFK-<br />
Rohre die ideale Wahl, um die Verlegung der Bauteile fachgerecht<br />
und vor allem sicher ausführen zu können.“<br />
Mit AMISCREEN ausgerüstet<br />
Der rund 20 m lange Stauraumkanal ist dem Regenüberlaufbauwerk<br />
vorgelagert. Er ist mit einem GFK-Drosselschacht<br />
DN 2600 und einem GFK-Entlastungsschacht DN 2400<br />
ausgestattet und besteht aus GFK-Rohren in der Nennweite<br />
DN 2000. Das Besondere: Zwei Rohrstränge im Inneren des<br />
Stauraumkanals dienen der AMISCREEN-Technologie, die<br />
von Amiantit als Alternative zu herkömmlichen Rechensystemen<br />
entwickelt wurde und der Rückhaltung von Grobstoffen<br />
dient. „Bei der herkömmlichen Nutzung von Rechen an oder<br />
auf Schwellen in einem Entlastungsbauwerk gelangt man<br />
schnell an Grenzen“, erläutert Uwe Napierski, Vertriebsleiter<br />
Sonderanwendungen, Amiantit Germany GmbH. „So kann<br />
ein Rechen zwar die Grobstoffe gut zurückhalten, andererseits<br />
aber auch sehr schnell verstopfen. Daher sind für eine kontinuierliche<br />
Arbeitsweise integrierte Reinigungseinrichtungen<br />
bisher unverzichtbar. Diese basieren wiederum auf mechanischen<br />
Systemen. Setzt jedoch solch eine meist konstant mitlaufende<br />
Rechenreinigung einmal aus, können die Grobstoffe<br />
den Rechen verstopfen. Am Ende wird das Rückhaltesystem<br />
überspült, und das abschlagende Wasser gelangt ungereinigt<br />
wieder in die Vorflut.“<br />
Effizient, wartungsarm, verschleißfrei<br />
Beim AMISCREEN-System erfolgt die Rückhaltung der Grobstoffe<br />
durch perforierte Rohre, die direkt im Stauraumkanal<br />
angeordnet sind. Es wird damit eine riesige Rechenfläche geschaffen,<br />
die in etwa dem 25-fachen eines klassischen Rechens<br />
auf oder an einer Entlastungsschwelle entspricht. „Das<br />
energiefreie Schmutzstoffrückhaltesystem benötigt keine beweglichen<br />
Bauteile. Das System ist überdies wartungsarm und<br />
verschleißfrei. Es ist korrosionsbeständig, langlebig und kann<br />
mit einer Sensorik auch funktionell überwacht werden“, nennt<br />
Gebietsverkaufsleiter Hans Jürgen Bieber, Amiantit Germany<br />
GmbH, weitere Vorteile des Systems. Der verbesserte Rückhalt<br />
von Schmutzstoffen im Stauraumkanal führt zu einer wesentlich<br />
geringeren Schmutzbelastung der Vorflutgewässer. Verbunden<br />
mit dem sehr guten Ausspülverhalten von GFK-Rohren<br />
in einem Stauraumkanal und dem dadurch möglichen Transport<br />
der zurückbehaltenen Schmutzstoffe hin zur Kläranlage<br />
wird ein aktiver Beitrag zur Verbesserung der Gewässerqualität<br />
geleistet. Wenn bei starken Regenfällen der Zufluss den<br />
gedrosselten Ablauf übersteigt, füllt sich der Stauraumkanal<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>01</strong> / 2<strong>01</strong>7 | 79