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GLAMPING
auf den Fidschi-Inseln
Aufregende Erkundung:
Die vielen Inseln laden zu
Entdeckungstouren ein
– mit dem Schlauchboot.
Der Steuerstand bietet
eine grandiose Aussicht.
Zum Glück passt unser Boot unter der
Kuokkala-Brücke locker hindurch. An diesem
monumentalen Bauwerk hängt seit 2002
Keinuja, der Schaukler, ein Kunstobjekt von
Seppo Uuranmäki. Tatsächlich: Sieht so aus,
als würde hier ein echter Mensch schaukeln.
Die riesige Brücke verbindet die zwei Stadtteile
von Jyväskylä und gilt wegen ihres weit
sichtbaren Anblicks als das heimliche Wahrzeichen
Südfinnlands.
Durch einen 700 Meter langen Kanal
mündet der Jyväsjärvi- in den Päijänne-See.
Bojen markieren den Weg ins offene Wasser.
Die Sonne scheint, links eine kleine Insel,
darauf ein rot bemaltes Haus, rechts das Ufer
mit einem kleinen Hafen – und wir mitten
drin. Unglaublich.
Die sonst so coolen Jugendlichen flitzen
von Zimmer zu Zimmer, auf das Dach und
wieder zurück, sie bekommen große Augen.
Wir fahren immer weiter, die Ufer weichen
zurück, wir sind auf See. Der Wellengang ist
minimal, unser Boot liegt stabil, lässt sich
leicht steuern.
Eine winzige Insel, eigentlich nur ein Felsen
mit einem Baum darauf, muss entdeckt
werden. Der 15-jährige Manuel wagt sich im
Beiboot auf Entdeckungstour. Doch die im
Frühsommer brütenden Möwen lassen ihn
schnell wieder zurückrudern. Muss ja nicht
sein, dass Eier auskühlen oder Tiere verschreckt
werden. Manchmal bin ich richtig
stolz auf die Kinder.
Wir tuckern weiter übers Wasser, wissen
nicht, dass wir bald noch viel größere Wasserflächen
queren, fühlen uns wie Entdecker.
Das Boot liegt ruhig und träge auf dem See.
Langsam meldet sich der Hunger.
Kein Wunder, es ist später Abend, doch
es bleibt hell. Hier, fast 2.000 Kilometer nördlich
von München, sind die Tage im Sommer
deutlich länger: Sonnenuntergang um 23.15
Uhr, Sonnenaufgang um 3.20 Uhr, dazwischen
helle Dämmerung – die sogenannten
weißen Nächte. Nur 500 Kilometer nördlich
geht die Mitternachtssonne gar nicht unter.
Abends, also eigentlich nachts, legen wir
an der etwas größeren Insel Kaakkosaari an.
Im Päijänne-See befinden sich mehr als 1.800
Inseln von winzig klein bis erstaunlich groß.
Bewohnt sind sie alle, in Häusern oder in Vogelnestern.
Mit lautem Rasseln poltert der Anker in
die Tiefe, der Motor ist abgeschaltet – und
dann herrscht Stille. Weil wir einige Meter
von der Insel entfernt sitzen und Abstand
vom Schilfgürtel auf der Leeseite der Insel
wahren, piesacken uns keine Mücken. Ein
paar Möwen umkreisen schreiend unser
Boot, kleine Wellen plätschern am Rumpf.
Das Boot schaukelt fast unmerklich.
Für das erste Abendessen auf See grillen
wir auf dem Oberdeck. Über der Glut des
Gasgrills brutzeln Würstel und Fleisch, dazu
gibt es Kartoffeln und Gemüse, gemeinsam
zubereitet in der offenen Wohnküche ein
Stockwerk tiefer. Im Sonnenuntergang sitzen
wir in der Rattan-Sitzgruppe. Ruhig breitet
sich der See vor uns aus. Welche Harmonie.
Irgendwann gehen wir in unseren luxuriösen
Kabinen ins Bett. Am nächsten Morgen
102 ⁄⁄ Glamping Finnland