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Nicht zu verfehlen: Schilder oder ein
aufgesprühtes Logo kennzeichnen den
Mandelpfad vorbildlich. Auch der Pfälzer
Weinsteig hoch zum Gipfel der Kalmit ist
stets beschildert. Die Blüten der süßen
Mandeln blühen in Weiß, die Bittermandel
trägt rosa. Schön sind sie beide.
Lecker:
Café
Ludwig
füllt die
Schwarzwälder
Kirschtorte
mit
Schnaps
auf, Weinspruch
am
Mandelpfad,
Eden
koben.
Edenkobener Mandelmeile werden dazu festlich
geschmückt, Liebeslauben auf dem Weinlehrpfad
herausgeputzt, Bierbänke
und Tische aufgestellt,
Schenken eingerichtet.
Schnell zurück ins
Wohnmobil, sonst ist
der Tag gelaufen. Von
hier aus ist es nur
ein Katzensprung
zum Schloss Villa
Ludwigshöhe.
König Ludwig I.
ließ das prächtige
Schloss 1846
hoch oben im Stil
einer italienischen Sommerresidenz
mit Blick über die Weinberge
errichten.
Wie kommt ein Bayer in die
Pfalz? Die Wittelsbacher erhielten
1214 die Pfalzgrafschaft als Reichslehen.
Und weil der Schöngeist und
stete Schwerenöter Ludwig I. eine
Schwäche für die Antike hatte, mutet
das vierflügelige Gebäude wie eine römische
Portikus-Villa an. Auch das kostbare Interieur
ist eine Augenweide.
Unbedingt sehenswert ist auch das Hambacher
Schloss, das nur wenige Kilometer nördlich davon
hoch oben über Deidesfeld thront. Seit sich dort am
22. Mai 1832 etwa 30.000 Menschen zum Hambacher
Fest versammelten, um die Einheit und Freiheit
Deutschlands und Europas zu fordern, gilt das aufwendig
sanierte, wuchtige Bauwerk als die Wiege der
Demokratie in Deutschland.
Über Maikammer und Sankt Martin kurbeln wir
früh am Morgen auf einer extra Schleife gemach
bergan. Wandern das letzte Stück auf dem Pfälzer
Weinsteig hinauf zur 673 Meter hohen Gipfel der Kalmit.
Der Wandertrail führt durch einen verwunschenen
Zauberwald, wo wir hinter jedem Baum Zwerge
und Waldwichtel vermuten. Bemooste Hinkelsteine
und riesig ausladende Kiefern verstärken diesen
mystischen Effekt bis hinauf zum Gipfel. Nach zwei
märchenhaften Wanderstunden knurren unsere Mägen
hörbar. Da kommt das Kalmit-Haus mitten am
Gipfel gerade recht.
Mutig wagen wir uns an eine opulente Portion
deutscher Kulturgeschichte. Der Pfälzer Saumagen,
den Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl so sehr liebte
und die Kunde darüber offenherzig und hemdsärme-
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