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Abenteuer Camping 01/2020

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1 Im Gebiet bei

Bianca Village

südwestlich

von Catania lacht

das Herz des

Freeriders.

2+3 Erst die

Arbeit, dann das

Vergnügen: Guido

und Oli müssen

auf den letzten

Höhenmetern das

Bike schultern, um

zu dem Einstieg

des Freeride Hanges

zu gelangen.

4 Urban Downhill

durch die kleinen

sizilianischen

Fischerdörfchen.

Das perfekte

Ende eines langen

Freeride Runs vom

Gipfel des Ätnas

hinunter ans Meer.

5 So ist‘s recht –

vor dem Sunlight

sitzen, im letzten

Sonnenlicht den

Abend genießen.

6 Die kulinarischen

Verlockungen zu

widerstehen, ist

praktisch unmöglich.

Warum auch.

Ein Grund mehr,

mit dem Reisemobil

den Ätna

anzusteuern.

Die Reise kann beginnen. Doch bevor die

Freerider Guido Tschugg und Oli Dorn

ihre Hintern in die Sättel ihrer Mountainbikes

drücken, müssen sie erst

einmal knapp 1.700 Kilometer in 20 Stunden Fahrt

hinter sich bringen. Vom Allgäu fahren sie durch

die Schweiz und schließlich einmal längs durch

Italien bis hinunter nach Sizilien. Auf der Autostrada

freilich kann der Cliff 4x4 Adventure, jenes

Showcar von Sunlight, dem die Sucht nach Abenteuer

eingebaut und auf den ersten Blick anzusehen

ist, nicht ausspielen. Noch nicht.

Mitten in der Nacht rumpelt der im matt-grauen

Tarnlook lackierte Allrad-Teilintegrierte auf die Fähre,

um von Villa San Giovanni in Kalabrien aus, die

Straße von Messina zu überqueren. Auf der anderen

Seite wartet das Ziel: Sizilien, erreicht nach einer

knappen Stunde, schlummert noch im Dunkel.

Mit leichtem Zweifel, ob sich die lange Reise

gelohnt hat, fallen die beiden erschöpft ins Bett.

Wenigstens ein paar Stunden schlafen. Der nächste

Morgen: Sonnenstrahlen blinzeln durch die leicht

offenen Fenster. Der Duft von Olivenbäumen, Rosmarin

und Blumen liegt in der Luft.

Als die beiden die Schiebetür öffnen, ist jeder

Zweifel verschwunden. Passend zu dem olivfarbigen

Fahrzeug stehen rundum Olivenbäume. Dahinter

erhebt sich unübersehbar als hoher Klotz

jener Berg, der das eigentliche Ziel der Reise ist,

jener 3.323 Meter hohe Vulkan, der trotz seiner

ihn zumindest im Winter zierenden Kappe aus Eis

und Schnee regelmäßig Feuer und Lava aus seinen

vier Gipfelkratern speit. Macht strahlt der Ätna aus,

immer leicht rauchend, atemberaubend und einschüchternd

zugleich.

Schnell noch Zähne putzen im Zeichen des

Berges, dann los. Von Linguaglossa führt eine Passstraße

mit unzähligen Kurven, hier ist der Cliff 4x4

Adventure Van schon mehr gefordert, durch Lavafelder

hinauf zum Rifugio Sapienza. Diese Hütte

auf der Südseite des Vulkans auf 1.624 Metern über

NN ist der mit dem Reisemobil höchste zu erreichende

Punkt. Sogar einen Stellplatz gibt es hier.

Guido und Oli legen dort eine kleine Rast

ein, um sich einen Überblick zu schaffen. „Such

a nice car“, hören sie von hinten ein Lob über ihr

Reisemobil. Ein braungebräunter, von der Natur

gezeichneter Mann steht vor ihnen: Giovanni ist

Guide am Ätna und kennt den Vulkan von seinen

guten, aber auch von seinen schlechten Seiten. Auf

der Karte erklärt er den beiden Abenteurern, wie

sie zu den besten Stellen kommen, an denen sie

freeriden können.

Die Seilbahn Funivia dell’Etna startet direkt am

Rifugio. Etwas nervös sind Guido und Oli, weil sie

nicht wissen, was auf sie zukommt. Doch die Vorfreude

gewinnt, als ihre zwei Bikes an speziellen

Haken der Gondel hängen. Die Mittelbergstation

la Montagnola auf 2.168 Höhenmetern ist in einer

Viertelstunde erreicht. Von dort aus führt nordöstlich

eine Kiesstraße hinauf zu jenem Hang, auf

dem die Mountainbiker abwärts fahren wollen.

Schwefel liegt in der Luft. Aus Löchern und Ritzen

quillt heißer Rauch. Es zischt und brodelt. Der

Blick schweift über dunkles, karges Gestein, Krater,

Staub. Mit seinem Mountainbike auf dem größten

und aktivsten Vulkans Europas zu stehen, flößt den

beiden Profi-Radlern Respekt ein – wenn nicht sogar

ein wenig Furcht. Schließlich haben viele Menschen

ihr Zuhause, andere sogar ihr Leben verloren,

als der Ätna ausgebrochen ist.

Fotograf Martin Erd, der Dritte im Bunde ist

mit einem eigenen Fahrzeug unterwegs, hat sich

am Fuße der auserkorenen Flanke positioniert.

Das Herz pocht, das Adrenalin steigt, der Puls wird

schneller. „Drei, zwei, eins – Drop’n In“, quäkt es

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