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Gebrutzelt:
Im Dutch
Oven lässt
sich sogar
eine Pizza
über dem
Feuer machen
– lecker.
„Die letzte Steigung
fordert Geschick und
höchste Konzentration“
Von nun an geht es im Geländegang die
Piste entlang, wobei sich der anfänglich holprige
Weg als relativ leicht zu befahrene Strecke
erweist. Was wir nicht wissen: Das soll sich
bald ändern. Wir
machen Halt an einer
Ruine, einem
Überbleibsel aus
Kriegszeiten. Ob wir
hier unser Nachtlager
aufschlagen
sollen?
Wir entscheiden uns, weiter zu fahren, und
biegen etwas später rechts von der eigentlichen
Straße ab. Nun beginnt das wahre Offroad-Abenteuer:
Bruce kämpft sich den Hügel
hinauf, obwohl es für ihn immer noch ein Kinderspiel
ist. Vorsichtig manövrieren wir über
Felsbrocken, tiefe Löcher und matschigen Boden.
Bis vor wenigen Minuten hat es hier noch
geregnet.
Die letzte Steigung fordert Geschick und
höchste Konzentration. Anfänger kommen
hier schnell ins Schwitzen, zum Glück bringen
wir genügend Erfahrung von unseren letzten
Camping-Trips mit – besonders das kalifornische
Death Valley, Costa Rica und Namibia
haben uns viel gelehrt.
Wir erreichen den Lago della Meja, fahren
aber noch ein letztes Stückchen bergauf, und
auch diesmal sind wir sprachlos: Das Licht
bricht durch die Wolken, die Stimmung ist unwirklich.
Uns eröffnet sich ein gigantisches Tal,
das wilder nicht sein könnte. Kurz vergessen
wir, dass wir uns mitten in Europa befinden.
Es steht fest: Hier bleiben wir für die Nacht.
Eine Feuerstelle ist schon vorhanden, und wenig
später machen wir es uns ums Lagerfeuer
gemütlich. Wir holen unseren Dutch Oven
vom Dach und zaubern ein leckeres Abendessen:
malaysisches Hähnchencurry mit Süßkartoffeln
und einer cremig-würzigen Kokosmilchsauce.
Dosen-Ravioli kommen bei uns
nicht auf den Tisch, vielmehr ist bei uns schon
fast Gourmet-Küche Programm. Mit vollem
Bauch klettern wir in unser Dachzelt und
schlafen bei stürmischen Böen ein.
Nach ein paar leckeren Pancakes führt
uns der nächste Morgen zurück ins Tal nach
Demonte. Von Italien geht es nun über asphaltierte
Straßen bis nach Frankreich, wo die
nächste Offroad-Strecke auf uns wartet: hinauf
zum Col du Parpaillon.
Es ist bereits später Nachmittag, und auch
diesmal spielt das Wetter nicht so ganz mit.
Dunkle Wolken hängen über den Bergen, Regenschauer
sind für den Abend und die Nacht
angesagt. Das hält uns aber nicht davon ab,
der Straße immer weiter in den Wald hinein
und immer weiter den Berg hinauf zu folgen.
Langsam weichen die dunklen Tannen einer
grün-braunen Graslandschaft. Uns kommt
eine kleine Offroader-Gruppe entgegen: Vom
Defender über den Land Cruiser und Jeep bis
hin zur G-Klasse ist alles dabei. Allgemein sind
hier in Frankreich wesentlich mehr Geländewagen
unterwegs, davon sind einige mindestens
genauso gut bestückt wie unser Bruce
– kein Wunder, findet diesen Sommer erneut
die Foire du Tout Terrain im nahe gelegenen
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