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Abenteuer Camping 01/2020

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Strahlend:

Mandeln

am Julius-Kühn-Institut

im

Geilweiler

Hof.

Gudrun

Stübinger-Kohls

kennt sich

aus mit

Mandeln.

Ziele: Das

Hambacher

Schloss

gilt als

Wiege der

deutschen

Demokratie.

Die

Mandelmeile

bei

Edenkoben.

sei Dank. Zudem schützt der Pfälzer Wald das Gebiet

der Weinstraße wie eine Mauer vor der Kaltluft aus

dem Westen.

Die Pfalz war schon im ersten Jahrhundert nach

Christus von Römern besiedelt und bis ins fünfte

Jahrhundert Teil des Römischen Reiches. Die Herrscher

brachten die Mandel über Persien und Griechenland

hierher – und auch die ersten Weinreben.

In der Folge blieben die Legionäre gern in der Region.

Ihre tägliche Ration von zwei Litern Wein mundete

vorzüglich, und die Puls, der ewige Getreidebrei

und Hauptnahrungsmittel der Soldaten, ließ sich

hier wenigstens mit Mandelmehl anreichern.

Später wurde der Mandelanbau wohl schon unter

Karl dem Großen (747 bis 817) praktiziert. Die erste

urkundliche Erwähnung findet sich allerdings erst im

11. Jahrhundert bei Friedrich I.: Der Kurfürst schätzte

die Mandel so sehr, dass er per Erlass Mandel- und

Walnussbäume anpflanzen ließ.

Die bis dahin schon unglaublich lohnende Tour

endet am Slevogthof – natürlich unter blühenden

Mandelbäumen. „Den deutschen Impressionismus

haben maßgeblich Max Slevogt, Lovis Corinth und

Max Liebermann geprägt. Und Slevogt fand seine

Motive hier in seiner Heimat, der südlichen Pfalz“,

plaudert Gudrun Stübinger-Kohls aus dem Nähkästchen.

Und schon im nächsten Moment überrascht

sie uns mit zwei Picknick-Körben voller Mandeldelikatessen

und passenden Weinen, die sie aus ihrem

schon vorher abgestellten Auto zaubert. Riechen,

tasten, schmecken – diese Tour spricht alle Sinne an

und bekommt zur Note 1 noch den Stern.

Und, ach ja, wer hätte es gedacht: Die Bittermandel

blüht übrigens rosa und wird meist zu Öl verarbeitet.

Wir bleiben standhaft beim Mineralwasser und

begeben uns erneut auf die Weinstraße, folgen ihr

über Bad Bergzabern bis zum Deutschen Weintor

bei Schweigen-Rechtenbach. Das monumentale Tor

zu Ehren des Weinbaus steht hart an der Grenze zu

Frankreich. Tagsüber ist es mit seinem Restaurant

und Weinshop ein kesselnder Knotenpunkt für Wein

liebende Touristen.

Doch jetzt, kurz nach Feierabend, kehrt Ruhe ein.

Während der Mandelblüte vom 1. März bis 14. April

wird das Bauwerk, wie viele andere Sehenswürdigkeiten

entlang des Mandelpfads, rosa illuminiert.

Schon bald funkeln bei glasklarem Himmel die

ersten Sterne. Und wirken in diesem Szenario – obwohl

wir wirklich nur Wasser getrunken haben – fast

schon wie rosa Sternenstaub. Wahrlich, das gibt es so

nur in der Pfalz. Und zwar zur Mandelblüte, im frühesten

Frühling Deutschlands.

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