26.02.2020 Aufrufe

Abenteuer Camping 01/2020

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

zunächst gen Norden, Richtung Siebeldingen. Die

Wanderstrecke des Mandelpfads orientiert sich

grob an der Weinstraße, macht aber immer wieder

Schlenker durch den rosaroten Blütenzauber, verknüpft

Wander- und Radrouten durch diese opulente

Kulturlandschaft.

Ganz nebenbei reiht der Fernwanderweg unzählige

Bilderbuchdörfer mit mittelalterlich anmutenden

Fachwerkhäusern und traditionellen Winzerhöfen

wie Perlen an einer Kette auf. Zum Glück ist unser

Wohnmobil nicht allzu groß: Im engen Gassengewirr

der Dörfer geht es häufig nur einspurig voran.

Auch Siebeldingen ist ein solches Kleinod, wo jeder

Anblick einer Postkarte gleicht. Etwas außerhalb,

inmitten der Weinberge befindet sich im Geilweiler

Hof ein Ableger des Julius-Kühn-Instituts. Das architektonisch

prächtige Karree mit seinem auffälligen

Wehrturm beherbergt die Bundesforschungsanstalt

für Rebzüchtung. Hier werden alte Rebsorten gepflegt

und neue erschaffen. Die Forschung zielt auf

widerstandsfähige Neuzüchtungen, die mit dem Klimawandel

zurechtkommen.

Rings um das Institut strahlen Mandelbaumalleen

wie Leuchtstreifen aus dem Grün der Weinlagen

und setzen bei jedem Blick Glückshormone

in uns frei. So beseelt, kurbeln wir wieder etwas

südwärts zum Leinsweiler Hof. Wir treffen dort auf

die Kultur- und Weinbotschafterin Gudrun Stübinger-Kohls.

Unter einem ausladenden Mandelbaum

am Parkplatz des Wellnesshotels startet ihre Mandeltour.

„Im März 2008 wurde der Mandelpfad eröffnet

und verlief anfangs von Maikammer bis Leinsweiler.

Doch wir haben ihn kontinuierlich erweitert, und er

reicht heute von Bad Dürkheim bis zum Deutschen

Weintor bei Schweigen-Rechtenbach an der Grenze

zum Elsass.“

Schon zupft sie uns ein paar Blüten vom Baum

und lässt uns daran schnuppern. „Es gibt 30 Mandelsorten.

Die Bäume werden bis zu 60 Jahre alt. Wer

weiß, welche Farbe die Blüten der Bittermandel haben?

Weiß oder rosa?“

Im Verlauf der zweistündigen Führung reicht uns

die Mandelexpertin Schalen verschiedener Mandelsorten

zum Tasten und Mandelgebäcke zum Probieren.

Unten in Leinsweiler holt sie im Dorfladen kurz

einen Winzer hinzu, der uns in die Geheimnisse der

Mandeldestillate einweiht und uns selbstverständlich

einen Mandelschnaps kosten lässt.

Neben den Mandeln gedeihen in der südlichen

Pfalz auch Kiwis, Feigen und Esskastanien – den vielen

Sonnenstunden und dem geringen Niederschlag

14 ⁄⁄ Campervan südPfalz

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!