26.02.2020 Aufrufe

Abenteuer Camping 01/2020

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Vor der Regenzeit fliehen wir an den Indischen Ozean,

wo wir uns wie im Paradies fühlen und unsere Geburtstage

feiern. Richtig kitschig sind die Strände auf der

Insel Sansibar, doch unser Lieblingsplatz ist das Sunrise

Beach Resort südlich von Dar es Salaam. Feiner, weißer

Sand, Palmen, türkisblaues, glasklares Wasser und ein

gutes Restaurant nebenan.

In den Nationalparks Ostafrikas kommen wir aus

dem Staunen nicht heraus, die Tierwelt ist einzigartig.

Genau davon habe ich immer geträumt. Mit bunten

Fischschwärmen schnorcheln wir im Malawisee, der

genauso groß ist wie das Bundesland Brandenburg, und

mit Walhaien an der Küste von Mosambik.

Nach anderthalb Jahren erreichen wir Südafrika und

sind plötzlich in einer anderen Welt gelandet. Wir kaufen

beim Super-Spar Frankfurter Würstel, österreichischen

Meerrettich, verkosten und bunkern Wein und bekommen

Besuch aus der Heimat. Zwar genießen wir die Annehmlichkeiten

der Zivilisation, aber bald fehlt uns etwas

… Afrika.

Trotz anfänglicher Bedenken beschließen wir, die

Heimreise über Zentral- und Westafrika anzutreten.

Nach zweiwöchigen Reparaturen in Namibia bringt

August, der Reisewagen, uns nicht nur ins Paradies der

Tiere – nach Botswana, sondern auch in Länder mit sehr

schlechtem Image wie Angola und Kongo. Doch wir werden

positiv überrascht und können von hier nur Gutes

berichten.

In Gabun überqueren wir abermals den Äquator,

reisen vom Regenwald in die Regenzeit. Zum dritten

Mal ereilt sie uns, diesmal in Kamerun. Die Hauptverkehrsroute

von Süd nach Nord sieht anfangs ganz passabel

aus, das soll sich aber schnell ändern. Keine Spur

von Asphalt: Klebriger, roter Lehmboden verwandelt

sich nach täglichen sintflutartigen Regenfällen in eine

Rutschpartie. Nur gut, dass wir Zeit und Humor haben.

Manchmal schaffen wir sogar zwei Kilometer pro Tag.

Im Westen Nigerias entkommen wir endlich dem Regen.

Zur Mittagszeit erreichen wir den Ort Gwasera. Es

trifft sich gut, dass heute Markttag ist: Wir sind trotz der

Hitze sehr hungrig. Wir marschieren zu einem kleinen

afrikanischen Restaurant, schauen neugierig in die Töpfe

und setzen uns im Schatten auf eine Bank.

Während wir Reis mit scharfer Tomatensoße essen,

sind mindestens 140 Augenpaare auf uns gerichtet. Sie

umringen uns im Halbkreis, wir lehnen an einer Hausmauer.

Die Luft steht, der Schweiß rinnt. Dennoch genießen

wir die Situation, wir fühlen uns wohl und sind uns

bewusst, dass dies wieder eines von den einzigartigen

Erlebnissen ist. Zu Beginn unserer Reise hätten wir mit

solch einer Situation nicht umgehen können, aber jetzt

macht sie uns Spaß.

Rund um uns herrscht wahnsinniger Trubel, Unmengen

von Menschen, Dutzende Stämme, Kinder, die

uns angreifen wollen, Musik aus jeder Bar, wohlduftende

Speisen und viele Objekte, die wir noch nie gesehen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!