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se - Wie wichtig Karstadt ist, sah 1933 selbst Adolf Hitler ein

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Sally Knopf<br />

1885: Im Januar 1885 eröffnet Sally Knopf, der<br />

älteste der vier jüdischen Knopf-Brüder, in<br />

Pforzheim <strong>se</strong>in erstes eigenes Textilgeschäft.<br />

1887 wech<strong>se</strong>lt er nach Freiburg, wo er in der<br />

Kai<strong>se</strong>rstraße 32 <strong>se</strong>in zweites Geschäft<br />

aufmacht. Am 1. März 1887 prä<strong>se</strong>ntiert Sally<br />

Knopf <strong>se</strong>in „Wäsche-, Kurz-, Weiß- und<br />

Wollwaren-Geschäft“ unter dem Namen<br />

„Straßburger Engros-Lager M. Knopf“. Im Lauf<br />

der nächsten Jahre kommt er auf 27 Filialen in<br />

Südbaden, im Rh<strong>ein</strong>land und in der Schweiz.<br />

Sally Knopf stirbt 1922, er hat mit <strong>se</strong>iner Frau<br />

Rebekka <strong>se</strong>chs Töchter und <strong>ein</strong>en Sohn: Arthur.<br />

Sally Knopf (1845-1922) ließ sich 1887 in<br />

Freiburg nieder. Er war der älteste der vi<br />

Die<strong>se</strong>r führt das Unternehmen weiter, bis es<br />

Knopf-Brüder. Foto: Archiv Rügländer,<br />

1937 unter dem Druck der Nazis, aber auch Sammlung Serger<br />

durch eigene Fehler verkauft werden muss. Mit<br />

den<br />

„Ari<strong>se</strong>uren“ wird auf Druck des Restitutions-Gerichts 1949 <strong>ein</strong> Vergleich geschlos<strong>se</strong>n, durch<br />

den die nun in der Schweiz lebende Knopf-Familie 50 Prozent der Nachfolgefirma<br />

„Kaufhaus für Alle“ (KfA) erhält. Die „Ari<strong>se</strong>ure“ übernehmen die Geschäftsführung und<br />

sorgen durch Missmanagement und Spekulationen 1982 für das Ende.<br />

Gebrüder Alsberg<br />

In Köln gegründet, zog die Firma Gebr. Alsberg bald nach Bochum, wo<br />

die<strong>se</strong>s große Warenhaus erbaut wurde. Abbildung: Sammlung Serger<br />

1886, mindestens: Die<br />

jüdische Warenhausfirma<br />

Gebrüder Alsberg<br />

expandiert von Köln aus mit<br />

ihren Geschäften besonders<br />

in der Zeit um 1900, in<br />

Bochum <strong>ist</strong> sie schon um<br />

1886 als Teilhaber des<br />

Kaufmanns <strong>Adolf</strong> Levi<br />

vertreten. Es gibt auch<br />

andere Zweige der Familie<br />

Alsberg, die Kaufhäu<strong>se</strong>r und<br />

Warenhäu<strong>se</strong>r, vor allem in<br />

Westfalen, errichten.<br />

Die<strong>se</strong>s durch<br />

Einkaufsgem<strong>ein</strong>schaften verbundene Konstrukt stand unter dem Namen Alsberg-Eteg-<br />

Konzern AG 1930 mit 200 Millionen Reichsmark Jahresumsatz an dritter Stelle im<br />

Einzelhandel – als eigener Konzern wird das in anderen Übersichten nicht so gewertet.<br />

Nach <strong>1933</strong> wird das Geflecht zerschlagen und in Einzelteilen „arisiert“. Alfred Alsberg wird<br />

als Geschäftsführer des Bochumer Warenhau<strong>se</strong>s weiterbeschäftigt, weil <strong>se</strong>ine Fähigkeiten<br />

benötigt wurden. S<strong>ein</strong> Vater Siegfried Alsberg, der die Warenhaus-Unternehmungen der<br />

Familie begonnen hatte, stirbt 1936 in Köln; Alfred Alsberg und <strong>se</strong>ine Frau Martha werden<br />

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