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se - Wie wichtig Karstadt ist, sah 1933 selbst Adolf Hitler ein

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estimme ick!“ Als 1926 Jandorfs Geschäftspartner M. J. Emden Söhne <strong>se</strong>ine 19<br />

Warenhäu<strong>se</strong>r an die Rudolph <strong>Karstadt</strong> AG verkauft, entschließt sich <strong>Adolf</strong> Jandorf, <strong>se</strong>ine<br />

Warenhäu<strong>se</strong>r ebenfalls zu veräußern. Die Jandorf-Gruppe beschäftigt zu die<strong>se</strong>m Zeitpunkt<br />

über 3.000 Angestellte. Zum Jahreswech<strong>se</strong>l 1927 gehen alle Warenhäu<strong>se</strong>r und<br />

Grundstücke der Firma Jandorf in den Besitz der Hermann Tietz AG über. <strong>Adolf</strong> Jandorf<br />

stirbt 1932 an den Folgen <strong>ein</strong>er Blindarmentzünsung.<br />

Albert Knopf<br />

1893: Albert Knopf, der letzte der vier jüdischen Brüder Knopf, macht ihn Zürich in der<br />

Bahnhofstraße 104 <strong>se</strong>in erstes Warenhaus auf. Bis zu <strong>se</strong>inem frühen Tod 1898 bringt er es<br />

im Großraum Zürich auf sieben Filialen.<br />

Gebrüder Joske<br />

Das Kaufhaus Gebr. Joske warb um 1910 mit die<strong>se</strong>r Reklamemarke für <strong>se</strong>in Damenhüte und die<br />

dazugehörige Putzabteilung. Rechts zu <strong>se</strong>hen das bis heute erhaltene Warenhaus-Gebäude in der<br />

Karl-H<strong>ein</strong>e-Straße in Leipzig.<br />

Abbildungen: Sammlung Serger, www.zeitraum.de<br />

1895: In Leipzig gründen die aus Birnbaum/Po<strong>se</strong>n stammenden jüdischen Kaufleute Isidor<br />

und Paul Joske in der Windmühlestraße im zunehmend industrialisierten Stadtteil<br />

Lindenau das Warenhaus „Gebrüder Joske“. 1898 übernehmen Isidors Bruder Michaelis<br />

Joske und Marcus Schmoll die Geschäftsführung. Eine Zweigstelle wurde 1904 in Leipzig-<br />

Plagwitz in der Karl-H<strong>ein</strong>e-Straße 43-45 aufgebaut. Weitere Filialen befanden sich in<br />

Dessau und Weißenfels und in der Ei<strong>se</strong>nbahnstraße 99 sowie am Johannisplatz 1-2 in<br />

Leipzig. Beim Boykott jüdischer Firmen am 1. April <strong>1933</strong> zwangen SA-Leute die Inhaber des<br />

Warenhau<strong>se</strong>s, damals waren es Hans und Julius Joske, sich an der Eingangstür<br />

aufzustellen, wo sie von den Boykott-Posten verhöhnt und gedemütigt wurden. Im Jahr<br />

1939 wurde das Warenhaus-Grundstück zwangsversteigert. Hans Joske konnte noch mit<br />

dem Sohn Gideon fliehen, <strong>se</strong>ine Frau Clara und die Tochter Ruth wurden am 13. Juli 1942<br />

nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Das Warenhaus-Gebäude in der Karl-H<strong>ein</strong>e-<br />

Straße 43 <strong>ist</strong> noch erhalten.<br />

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