SPORTaktiv Juni 2020
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
AKTIV-<br />
SOMMERURLAUB<br />
IN ÖSTERREICH<br />
Fotos: Getty Images, iStock, Peter Zellmann<br />
Wir leben in schnelllebigen<br />
Zeiten. Ganz generell und<br />
speziell seit Mitte März. Anfang<br />
Mai hat noch alles danach<br />
ausgeschaut, dass in diesem Sommer nur<br />
Inlandsurlaube möglich sein werden. Entsprechend<br />
wurde der Inlandsgast in Kampagnen<br />
umgarnt wie lange nicht. Welche Rolle spielte<br />
der österreichische Gast im österreichischen<br />
Sommertourismus zuletzt eigentlich? Zur groben<br />
Orientierung: Im Sommer 2019 kamen<br />
25,6 Millionen Urlaubsgäste nach Österreich,<br />
die für rund 79 Millionen Nächtigungen sorgten.<br />
33 Prozent der Ankünfte (8,4 Millionen)<br />
sowie 30 Prozent der Übernachtungen (23 Millionen)<br />
entfielen dabei auf Inlands urlauber.<br />
Also ein rundes Drittel mit wiederum starken<br />
regionalen und lokalen Unterschieden: Während<br />
etwa die Steiermark, Kärnten oder Oberösterreich<br />
traditionell einen starken Anteil an<br />
österreichischen Urlaubern aufwiesen, war dieser<br />
etwa in Tirol sehr viel geringer.<br />
Doch alle Überlegungen rund um dieses<br />
Thema haben sich wieder deutlich relativiert.<br />
Ende Mai – bei unserem Redaktionsschluss –<br />
standen alle Zeichen auf Grenzöffnungen mit<br />
den Nachbarländern ab Mitte <strong>Juni</strong>. Und das ist<br />
aus Sicht der Tourismuswirtschaft absolut zu<br />
begrüßen, sagt der Tourismus- und Freizeitforscher<br />
Peter Zellmann. Denn selbst wenn alle<br />
österreichischen Urlauber, die sonst ins In- oder<br />
Ausland verreisten, den Sommer <strong>2020</strong> diesmal<br />
im eigenen Land verbracht hätten, hätte das ein<br />
Ausbleiben internationaler<br />
WEG VON DER<br />
VER ORDNUNGS-<br />
KULTUR – IN DIE<br />
EIGENVERANT-<br />
WORTUNG<br />
ÜBER GEHEN.<br />
und vor allem deutscher<br />
Urlaubsgäste keineswegs<br />
ausgleichen können.<br />
Doch Rechenspiele sind das<br />
eine. Emotionen das andere –<br />
und genau um diese geht es<br />
hier im Kern, sagt Peter Zellmann:<br />
Urlaub ist Emotion.<br />
Rationale Entscheidungskriterien<br />
treten in den Hintergrund.<br />
„In einem Urlaub gelten<br />
deutlich andere Prinzipien<br />
als im Alltag, es ist alles emotional sehr verdichtet.<br />
Einschränkungen, die man im Alltag und<br />
zu Hause in der Freizeit in Kauf nimmt, werden<br />
in einem Urlaub nur ungern akzeptiert.<br />
Sind die Einschränkungen zu groß, kann es<br />
leicht sein, dass viele sich sagen: heuer einmal<br />
nicht. Immerhin ist schon bisher die größte<br />
Destination der Österreicher Balkonien“, gibt<br />
Zellmann zu bedenken.<br />
Die Kernfrage, die sich für Zellman für die<br />
Sommersaison <strong>2020</strong> im östereichischen Touris-<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
109