02.06.2020 Aufrufe

SPORTaktiv Juni 2020

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

JANE BERGTHALER,<br />

BSC MSC<br />

ist Diätologin mit<br />

Spezialgebiet Sporternährung.<br />

www.diaetologisch.at<br />

ihre positiven Effekte sind andererseits<br />

noch lange nicht zu Ende erforscht. In<br />

jedem Fall aber sind sie ein wichtiger<br />

Grund dafür, warum ein hoher Anteil<br />

an pflanzlichen Nahrungsmitteln in der<br />

tagtäglichen Ernährung so wichtig ist.<br />

Um Superfoods zu erkennen, soll man<br />

auf seine Sinne vertrauen, empfiehlt Jane<br />

Bergthaler. Faustregel: Satte, auffällige<br />

Farben, ein intensiver Geruch und ebensolcher<br />

Geschmack deuten auf besondere<br />

Eigenschaften hin. „Wie bei den Roten<br />

Rüben oder Tomaten, bei Kohlgemüse,<br />

Zwiebel oder Knoblauch.“<br />

Studien belegen,<br />

dass Ausdauersportler<br />

von der<br />

Kraft der Roten<br />

Rübe profitieren.<br />

Aber auch für<br />

andere Sportler<br />

sind sie spitze.<br />

Substanzen oder Eigenschaften ausgestattet<br />

sind, die einen Mehrwert versprechen.<br />

Dabei geht es um die Gesundheit<br />

wie um die sportliche Leistungsfähigkeit.<br />

Die Superfoods als reinen Marketinghype<br />

abzutun, würde ihnen aber unrecht<br />

tun, weiß Jane Bergthaler, Diätologin<br />

mit Spezialgebiet Sporternährung. Die<br />

Expertin widmet sich seit Längerem Lebensmitteln,<br />

die für Sportler von Natur<br />

aus besser sind als andere.<br />

Beim Wort Superfoods haben viele<br />

vielleicht Acai- oder Goji-Beeren, Chia­<br />

Samen oder andere Exoten vor dem<br />

geistigen Auge. Oft jedenfalls Lebensmittel,<br />

die rund um den Erdball gekarrt<br />

werden. In Wahrheit liegt das Gute nah:<br />

Brokkoli, Brennnessel, Kresse, Haferflocken,<br />

Rote Rüben, Leinsamen, Heidelbeeren,<br />

um nur einige zu nennen (siehe<br />

Kasten hinten): Superfoods wachsen in<br />

unseren Gärten oder wild auf den Wiesen,<br />

lassen sich auf Balkonen und sogar<br />

Fensterbrettern züchten. Nicht schlecht<br />

in Zeiten von Klima- und Corona-Krise,<br />

in denen viele wieder den Wert regionaler<br />

Produktionskreisläufe entdecken.<br />

„Allen, die ihrem Körper Gutes tun<br />

wollen“, empfiehlt die Expertin einen<br />

Blick auf die Superfoods zu werfen. Und<br />

speziell auch den ambitionierten Sportlern,<br />

die ihrem Körper durch Training<br />

viel abverlangen: Intensiver Sport bedeutet<br />

schließlich für den Körper Stress –<br />

ebenso wie UV-Strahlung oder Umweltbelastungen:<br />

„Eine gesunde Ernährung<br />

ist für Sportler absolut wichtig, um einen<br />

Nährstoff-Mehrverbrauch regelmäßig<br />

auszugleichen.“ Auch dazu leisten<br />

Superfoods ihren Beitrag.<br />

Welche Inhalts- oder Nährstoffe ein<br />

Superfood aus der Masse hervorheben,<br />

ist unterschiedlich: Es kann die besondere<br />

Dichte von Vitaminen oder Mikronährstoffen<br />

oder auch von Antioxidantien<br />

sein. Für Jane Bergthaler ist vor allem<br />

ein hoher Anteil sekundärer Pflanzenstoffe<br />

ein guter Grund, zuzugreifen.<br />

Diese leisten vielfältige gute Dienste,<br />

Die Basis muss stimmen<br />

Wie integriert man Superfoods sinnvoll<br />

in seine Ernährung? Zunächst gilt: Die<br />

Basis muss stimmen. Ohne diese Grundvoraussetzung<br />

hilft ein einzelnes Superfood<br />

wenig. Dazu gehört die regelmäßige<br />

und ausreichende Flüssigkeitszufuhr<br />

ebenso wie ein gut abgestimmtes Verhältnis<br />

bei der Aufnahme von Kohlenhydraten,<br />

Proteinen und Fetten – wie<br />

hier schon oft beschrieben. „Eine ausreichende<br />

Zufuhr an Nährstoffen, Vitaminen,<br />

Mineralstoffen und sekundären<br />

Pflanzenstoffen ist für Sportler sehr<br />

wichtig, für den Leistungszuwachs wie<br />

für die Regeneration“, betont Bergthaler.<br />

Ist man hier gut aufgestellt, kommen<br />

Superfoods ins Spiel: sozusagen als wertvolles<br />

„Topping“ obendrauf. Ein Praxisbeispiel:<br />

Unmittelbar nach intensiven<br />

Sporteinheiten kann die Zufuhr von Eiweiß<br />

und Kohlenhydraten die Regenerationszeit<br />

verkürzen. „Hier würde sich<br />

zum Beispiel ein Smoothie mit Haferflocken,<br />

Beeren, Samen, Spinat anbieten.<br />

Ein perfekter Grundstock für eine<br />

schnelle erste Regeneration“ – siehe den<br />

Rezepttipp hinten.<br />

Konkret empfiehlt Jane Bergthaler:<br />

„Zunächst einmal die eigene Ernährungssituation<br />

anschauen: Wie ernähre<br />

ich mich, wo kann ich etwas adaptieren?<br />

Aus Gründen der Verträglichkeit soll<br />

man jedoch nicht von heute auf morgen<br />

alles umstellen, sondern kleinweise mehr<br />

von den besonders wertvollen Nahrungsmitteln<br />

in den Speiseplan integrieren.“<br />

Gerade im Sport ist dabei auch<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!