SPORTaktiv Juni 2020
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JANE BERGTHALER,<br />
BSC MSC<br />
ist Diätologin mit<br />
Spezialgebiet Sporternährung.<br />
www.diaetologisch.at<br />
ihre positiven Effekte sind andererseits<br />
noch lange nicht zu Ende erforscht. In<br />
jedem Fall aber sind sie ein wichtiger<br />
Grund dafür, warum ein hoher Anteil<br />
an pflanzlichen Nahrungsmitteln in der<br />
tagtäglichen Ernährung so wichtig ist.<br />
Um Superfoods zu erkennen, soll man<br />
auf seine Sinne vertrauen, empfiehlt Jane<br />
Bergthaler. Faustregel: Satte, auffällige<br />
Farben, ein intensiver Geruch und ebensolcher<br />
Geschmack deuten auf besondere<br />
Eigenschaften hin. „Wie bei den Roten<br />
Rüben oder Tomaten, bei Kohlgemüse,<br />
Zwiebel oder Knoblauch.“<br />
Studien belegen,<br />
dass Ausdauersportler<br />
von der<br />
Kraft der Roten<br />
Rübe profitieren.<br />
Aber auch für<br />
andere Sportler<br />
sind sie spitze.<br />
Substanzen oder Eigenschaften ausgestattet<br />
sind, die einen Mehrwert versprechen.<br />
Dabei geht es um die Gesundheit<br />
wie um die sportliche Leistungsfähigkeit.<br />
Die Superfoods als reinen Marketinghype<br />
abzutun, würde ihnen aber unrecht<br />
tun, weiß Jane Bergthaler, Diätologin<br />
mit Spezialgebiet Sporternährung. Die<br />
Expertin widmet sich seit Längerem Lebensmitteln,<br />
die für Sportler von Natur<br />
aus besser sind als andere.<br />
Beim Wort Superfoods haben viele<br />
vielleicht Acai- oder Goji-Beeren, Chia<br />
Samen oder andere Exoten vor dem<br />
geistigen Auge. Oft jedenfalls Lebensmittel,<br />
die rund um den Erdball gekarrt<br />
werden. In Wahrheit liegt das Gute nah:<br />
Brokkoli, Brennnessel, Kresse, Haferflocken,<br />
Rote Rüben, Leinsamen, Heidelbeeren,<br />
um nur einige zu nennen (siehe<br />
Kasten hinten): Superfoods wachsen in<br />
unseren Gärten oder wild auf den Wiesen,<br />
lassen sich auf Balkonen und sogar<br />
Fensterbrettern züchten. Nicht schlecht<br />
in Zeiten von Klima- und Corona-Krise,<br />
in denen viele wieder den Wert regionaler<br />
Produktionskreisläufe entdecken.<br />
„Allen, die ihrem Körper Gutes tun<br />
wollen“, empfiehlt die Expertin einen<br />
Blick auf die Superfoods zu werfen. Und<br />
speziell auch den ambitionierten Sportlern,<br />
die ihrem Körper durch Training<br />
viel abverlangen: Intensiver Sport bedeutet<br />
schließlich für den Körper Stress –<br />
ebenso wie UV-Strahlung oder Umweltbelastungen:<br />
„Eine gesunde Ernährung<br />
ist für Sportler absolut wichtig, um einen<br />
Nährstoff-Mehrverbrauch regelmäßig<br />
auszugleichen.“ Auch dazu leisten<br />
Superfoods ihren Beitrag.<br />
Welche Inhalts- oder Nährstoffe ein<br />
Superfood aus der Masse hervorheben,<br />
ist unterschiedlich: Es kann die besondere<br />
Dichte von Vitaminen oder Mikronährstoffen<br />
oder auch von Antioxidantien<br />
sein. Für Jane Bergthaler ist vor allem<br />
ein hoher Anteil sekundärer Pflanzenstoffe<br />
ein guter Grund, zuzugreifen.<br />
Diese leisten vielfältige gute Dienste,<br />
Die Basis muss stimmen<br />
Wie integriert man Superfoods sinnvoll<br />
in seine Ernährung? Zunächst gilt: Die<br />
Basis muss stimmen. Ohne diese Grundvoraussetzung<br />
hilft ein einzelnes Superfood<br />
wenig. Dazu gehört die regelmäßige<br />
und ausreichende Flüssigkeitszufuhr<br />
ebenso wie ein gut abgestimmtes Verhältnis<br />
bei der Aufnahme von Kohlenhydraten,<br />
Proteinen und Fetten – wie<br />
hier schon oft beschrieben. „Eine ausreichende<br />
Zufuhr an Nährstoffen, Vitaminen,<br />
Mineralstoffen und sekundären<br />
Pflanzenstoffen ist für Sportler sehr<br />
wichtig, für den Leistungszuwachs wie<br />
für die Regeneration“, betont Bergthaler.<br />
Ist man hier gut aufgestellt, kommen<br />
Superfoods ins Spiel: sozusagen als wertvolles<br />
„Topping“ obendrauf. Ein Praxisbeispiel:<br />
Unmittelbar nach intensiven<br />
Sporteinheiten kann die Zufuhr von Eiweiß<br />
und Kohlenhydraten die Regenerationszeit<br />
verkürzen. „Hier würde sich<br />
zum Beispiel ein Smoothie mit Haferflocken,<br />
Beeren, Samen, Spinat anbieten.<br />
Ein perfekter Grundstock für eine<br />
schnelle erste Regeneration“ – siehe den<br />
Rezepttipp hinten.<br />
Konkret empfiehlt Jane Bergthaler:<br />
„Zunächst einmal die eigene Ernährungssituation<br />
anschauen: Wie ernähre<br />
ich mich, wo kann ich etwas adaptieren?<br />
Aus Gründen der Verträglichkeit soll<br />
man jedoch nicht von heute auf morgen<br />
alles umstellen, sondern kleinweise mehr<br />
von den besonders wertvollen Nahrungsmitteln<br />
in den Speiseplan integrieren.“<br />
Gerade im Sport ist dabei auch<br />
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