Welt des Vergessens - Demenz-Ratgeber Hildesheim
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MENSCHEN MIT DEMENZ: Der Umgang mit den Erkrankten<br />
10 Regeln helfen Angehörigen<br />
im Umgang mit an <strong>Demenz</strong> erkrankten<br />
Menschen:<br />
1. Informieren Sie sich gründlich über die<br />
Krankheit.<br />
2. Nehmen Sie den Menschen mit seiner<br />
Erkrankung so an, wie er ist.<br />
3. Versuchen Sie, die Gewohnheiten <strong>des</strong><br />
Erkrankten beizubehalten.<br />
4. Lenken Sie Ihren Blick auf die noch<br />
vorhandenen Fähigkeiten.<br />
5. Ein überschaubarer und gleichbleibender<br />
Tagesablauf gibt dem Erkrankten<br />
ein Gefühl der Sicherheit.<br />
6. Nehmen Sie dem Erkrankten nicht alle<br />
Aufgaben ab.<br />
7. Versuchen Sie, durch langsames<br />
Sprechen und durch kurze Sätze mit<br />
nur einer Mitteilung Ihre Sprechweise<br />
zu vereinfachen.<br />
8. Reagieren Sie mit Ruhe<br />
und Ge lassen heit auf<br />
Unruhezustände und<br />
Gereiztheit und ver suchen<br />
Sie, den erkrankten<br />
Menschen abzulenken.<br />
9. Liebevolle Zuwendung, Zärtlichkeit<br />
und Körperkontakt werden für die<br />
Beziehung zu dem Erkrankten immer<br />
wichtiger.<br />
10. Vergessen Sie nicht sich selbst!<br />
Es ist wichtig, gemeinsam Schönes<br />
zu erleben: Freunde einladen oder besuchen,<br />
ins Café oder Restaurant gehen, Ausflüge<br />
sowie Reisen machen und vieles mehr.<br />
schwierige Verhaltensweisen wie Unruhe<br />
oder Aggressivität beeinflussen und<br />
den alltäglichen Umgang insgesamt<br />
erleichtern. Auf das Tun kommt es an –<br />
nicht auf das Ergebnis. Humor und<br />
Lachen tun gut!<br />
Empfehlungen für Konfliktsituationen<br />
Schwierige Situationen lassen sich im<br />
Umgang mit den an <strong>Demenz</strong> Erkrankten<br />
manchmal nicht vermeiden. Wird eine<br />
erkrankte Person plötzlich ungehalten<br />
und ärgerlich oder ist sie stark verängstigt,<br />
sollte man zunächst herausfinden,<br />
ob es einen erkennbaren Grund oder<br />
eine Erklärung für dieses Verhalten gibt.<br />
Kann die Situation beruhigt werden,<br />
indem die Rahmenbedingungen verändert<br />
werden? Oder liegt das Verhalten in<br />
der Biografie begründet? Grundsätzlich<br />
INFO<br />
Menschen mit <strong>Demenz</strong> möchten<br />
– verstanden werden<br />
– akzeptiert und respektiert werden<br />
– sozial eingebunden sein<br />
– nützlich sein<br />
– sich sicher fühlen<br />
– in ihrer gewohnten Umgebung<br />
bleiben<br />
– so selbstständig wie möglich<br />
handeln können<br />
– sich frei bewegen dürfen<br />
ist es wichtig, darauf zu achten, dass die<br />
Situation nicht eskaliert.<br />
Man sollte nicht über richtig oder falsch<br />
diskutieren und nicht versuchen,<br />
die erkrankten Menschen mit Argumenten<br />
zu überzeugen. Aufgrund der veränderten<br />
Wahrnehmung können sie solchen<br />
Ausführungen oft nicht folgen und<br />
erleben eindringliche Worte als Bevormundung.<br />
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