Welt des Vergessens - Demenz-Ratgeber Hildesheim
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REPORTAGE: Wie eine Krankheit das Leben verändert<br />
Hil<strong>des</strong>heim aufzunehmen. „Das hätte ich<br />
viel eher machen sollen!“, meint Rita H.<br />
rückblickend. Gemeinsam mit ihrem<br />
Mann nimmt sie dort an verschiedenen<br />
Angeboten teil, unter anderem an einer<br />
Gesprächsgruppe für Angehörige. Während<br />
sich die 70-Jährige dort mit anderen<br />
Angehörigen von <strong>Demenz</strong>erkrankten<br />
austauscht, kümmert sich eine ehrenamtliche<br />
Betreuerin um ihren Mann.<br />
Seit einigen Monaten besucht Dieter H.<br />
auch dreimal wöchentlich eine Tagespflege.<br />
„Er benötigt mittlerweile in allen<br />
Lebensbereichen Unterstützung“, berichtet<br />
Rita H., „vom Ankleiden über die<br />
Körperpflege bis zum Essen.“ Es sei eine<br />
große Entlastung, dass ihr Mann die Betreuung<br />
in der Tagespflege-Einrichtung<br />
akzeptiert habe. „Ich glaube, er denkt,<br />
dass er zur Arbeit geht“, meint Rita H.,<br />
„oft nimmt er eine prall gefüllte Aktentasche<br />
mit!“ An den drei „freien“ Tagen<br />
erledigt sie alle wichtigen Aufgaben, für<br />
die sie jetzt alleine zuständig ist, und<br />
„manchmal schlafe ich sogar vor Erschöpfung<br />
vor dem Fernseher ein!“<br />
Rita H. möchte ihren Mann ermög -<br />
lichen, weiterhin zu Hause betreut zu<br />
Rita und Dieter H. erleben auch noch<br />
schöne Momente <strong>des</strong> Zusammenseins –<br />
trotz der <strong>Demenz</strong>erkrankung (<strong>des</strong><br />
Ehemannes).<br />
werden – „solange ich noch selber fit<br />
genug bin!“ Und auch wenn der Alltag<br />
immer schwerer werde, gebe es auch<br />
ein paar Dinge, die sich positiv geändert<br />
hätten: „Mein Mann interessiert sich<br />
viel mehr für die Natur und beobachtet<br />
beispielsweise mit großem Interesse<br />
Tiere auf unserer Terrasse.“ Und er sage<br />
immer mal wieder sehr liebevoll zu ihr:<br />
„Du bist die Beste!“<br />
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