80 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEGEL, TAPISSERIEN UND DIVERSES 1154* POUDREUSE, Louis XV, sign. B. DURAND (Bon Durand, Meister 1761), Innungsstempel, Paris um 1760. Veilchenholz gefriest und fein eingelegt mit Filets und „en papillon“. Rechteckiges, geschweiftes, in profilierten Bronzestab gefasstes und dreigeteiltes Blatt - in der Mitte innen mit Spiegel, die seitlichen mit je 1 Fach - auf wellig ausgeschnittener Zarge mit hohen, geschweiften Beinen. Front mit schmaler Zentralschublade unter Auszugstablar über der Beinaussparung, flankiert von 2 bzw. 1 Schublade. Vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Zum Freistellen. 93x50x75 cm. B. Durand führte sein Atelier in der Rue de Charenton. Er belieferte vor allem bedeutende „confrères“ wie P. Migeon und D. Genty. Durands Vorliebe galt dem „style Louis XV“, unter Weiterentwicklung der Formensprache der Régence. Grossen Wert legte er auf feinste Ausarbeitung der Marketerie - vielfach „en papillon“. Lit: J. Nicolay, L’art et la manière des maîtres ébénistes français, Paris 1976; I, S. 113(biogr. Angaben). P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 291 (biogr. Angaben). CHF 16 000.- / 26 000.- (€ 10 340.- / 16 800.-) Siehe Abb. 1155* ROTE SCHILDPATTPENDULE, Louis XV, das Zifferblatt und Werk sign. J.BTE. DUTERTRE A PARIS (Jean-Baptiste Dutertre, Meister 1735), Paris um 1760. Rotes Schildpatt. Geschweiftes, auch innen eingelegtes Gehäuse mit markantem Blätteraufsatz auf Volutenfüssen. Reliefiertes Bronzezifferblatt mit arabischen Minutenzahlen und 12 Emailplaketten für römische Stundenzahlen. Spindelwerk mit 1/2-Stundenschlag auf Glocke. Feine, matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge und -applikationen. 27x12x57 cm. Provenienz: Privatsammlung, Belgien. J.B. Dutertre war bekannt für ausserordentlich luxuriöse Pendulen und benutzte Gehäuse von J.J. de Saint-Germain, B. Lieutaud und J.B. Osmond. Zu Dutertres Kundschaft gehörten der Präsident Bochard de Saron, die Markgrafen von Beringhen, de Ponts, de Marigny, der Duc de Panthièvre, die Duchesse de Mazarin, der Comte de la Marck und Mitglieder des europäischen Hochadels. Lit.: J.D. Augarde, Les ouvriers du temps, Genf 1996; S. 310 (biogr. Angaben). H.L. Tardy, Dictionnaire des horlogers français, Paris; S. 233f. (biogr. Angaben). CHF 5 000.- / 9 000.- (€ 3 230.- / 5 820.-) 1154 1156* ENCOIGNURE, Louis XV, sign. I.P. LATZ (Jean-Pierre Latz, Meister 1740), Paris um 1760. Rosenholz und Palisander gefriest sowie ausserordentlich fein eingelegt mit Rautenmuster, Diamantspitz und Zierfries. Viertelkreisrunder Korpus mit eingezogenen Eckstollen auf bogenförmig ausgeschnittenem Sockel. Front mit 1 Türe. Vergoldeter Bronzebeschlag. „Brèche d’Alep“-Platte. 72x52x91 cm. Provenienz: Aus deutschem Besitz. Der aus Köln stammende J.P. Latz liess sich um 1720 in Paris nieder, wo er sich schon bald einen ausserordentlich guten Namen als Hersteller hervorragender Möbel und Uhrengehäuse machte. In den 1730er Jahren erhielt er den Titel „ébéniste privilégié du Roi“ und lieferte Möbel an die europäischen Adelshäuser; zu seiner Kundschaft gehörten Friedrich II von Preussen, August III von Polen und Prinzessin Louise Elisabeth von Parma. Das florierende Atelier von J.P. Latz beschäftigte laut den Inventaren von 1740/45 9 Ebenisten und 3 „ciseleurs“. Seine Werke bestachen durch harmonische Proportionen und qualitativ hervorragende Einlegearbeiten. J. Nicolay lobt den Ebenisten mit folgenden Worten: „Les marqueteries de Latz, par leur fondu et l’aimable harmonie de lerus couleurs, par le choix avisé des bois dont il utilise habilement les veines, sont des véritables modèles.“ in: L’art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 255. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 482-489 (biogr. Angaben). A. Pradère, Die Kunst des französischen Möbels, München o.J.; S. 153-161 (biogr. Angaben). CHF 10 000.- / 15 000.- (€ 6 460.- / 9 690.-) Siehe Abb. 1157* DAMENBUREAU, Louis XV, in der Art von J.M. CHEVALLIER (Jean-Mathieu Chevallier, Meister 1743), Paris um 1760. Rosenholz und Palisander gefriest. Rechteckiger, geschweifter Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge mit hohen, geschweiften Beinen. Schräge, abklappbare und mit braunem, goldgepresstem Leder bezogene Schreibplatte über 2 Schubladen, die obere zweigeteilt. Inneneinteilung mit 2 grossen Zentralfächern, flankiert von je 2 Schubladen unter grossem Fach. Vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Zum Freistellen. 93x50x(offen 81)x97 cm. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 177-180 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L’art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 32 (biogr. Angaben). CHF 20 000.- / 30 000.- (€ 12 920.- / 19 390.-)
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