21.12.2012 Aufrufe

Untitled - Koller Auktionen

Untitled - Koller Auktionen

Untitled - Koller Auktionen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

116<br />

MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEGEL, TAPISSERIEN UND DIVERSES<br />

1226*<br />

1 PAAR APPLIKEN, spätes Louis XVI, Paris, 19. Jh.<br />

Bronze matt- und glanzvergoldet. Schmale Wandplatte mit<br />

Masche, Blumenstrauss und Kordel sowie 2 geschweiften Lichtarmen<br />

mit rundem Tropfteller und vasenförmiger Tülle. H 45 cm.<br />

Provenienz: Privatsammlung, Belgien.<br />

1226<br />

1228<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 1 940.- / 3 230.-)<br />

Siehe Abb.<br />

1227<br />

1227*<br />

FIGUR DER VENUS „MEDICI“, nach Vorbildern aus der Antike,<br />

wohl Frankreich, 19. Jh.<br />

Bronze brüniert. Stehende Venus, ihre Brüste und Scham bedeckend,<br />

seitlich 2 Putti auf Delphin und stilisierter Baumstamm,<br />

auf eingezogenem Rundsockel. H 100 cm.<br />

Provenienz: Privatsammlung, Monte Carlo.<br />

Venus war die Göttin der Liebe und Schönheit. Nach den Sagen von Homer<br />

war sie Tochter des Jupiter und der Dione, nach einer anderen Version die<br />

„Tochter“ des Uranos, aus dessen von Kronos ins Meer geworfenen<br />

Geschlechtsorgane die Göttin entstand. Eine dritte Sage erzählt, Venus sei aus<br />

einer Muschel geboren und dem Schaum des Meeres entstiegen. Als Venus das<br />

Land betrat, wurde sie von Zephyros zunächst nach Kythereia, dann an die<br />

Küste von Zypern gebracht, wo die Horen sie schmückten, bevor sie den<br />

Unsterblichen vorgestellt wurde. Nachdem sie im Olymp aufgenommen war,<br />

wurde sie Jupiters Adoptivtochter. Venus war die Gattin des Vulcanus, hatte<br />

allerdings, wie die meisten Götter aus der römischen und griechischen<br />

Mythologie, zahlreiche Affären mit anderen - unsterblichen und sterblichen -<br />

Männern. Dadurch hatte Venus auch viele Kinder; dem Kriegsgott Ares gebar<br />

sie den Liebesgott Amor.<br />

Eine der berühmtesten Antiken Roms, dort in den 1630er Jahren wiederentdeckt,<br />

war die „Venus Medici“, wie die Skulptur nach ihren späteren Besitzern<br />

genannt wurde. Die Marmorfigur ist eine Kopie des 2. Jahrhunderts, nach einem<br />

Bronzeoriginal aus dem 1. vorchristlichen Jahrhundert. 1677 wurde sie<br />

aus Rom nach Florenz überführt und in der Tribuna aufgestellt, wo sie die<br />

sinnliche Verkörperung der herausragenden Qualität der Mediceeischen<br />

Sammlungen darstellte. Johann Adam Andreas I von Liechtenstein beschloss<br />

1695, sich von Massimiliano Soldani Benzi eine Bronzekopie in Originalgrösse<br />

giessen zu lassen. Sie war als Pendant zum tanzenden Faun, einer weiteren<br />

Antikenkopie, gedacht und sollte mit diesem in der neuen Galerie im<br />

Stadtpalais ausgestellt werden. Den Künstlern des Barock galt die Venus<br />

Medici als Vorbild für die Darstellung eines nackten Körpers. „Fleisch wirklich<br />

als Fleisch zu bilden“ bedeutete, den Skulpturen Leben zu geben. Soldani arbeitete<br />

1699 bis 1702 an der Venus. Seine besondere Aufmerksamkeit galt der<br />

Ziselierung und Glättung der Oberfläche, um ihr jene Weichheit zu verleihen,<br />

die für die menschliche Haut charakteristisch ist: Sie sollte „delicata e morbida<br />

come se fusse carne“ sein, und dies liess sich in Bronze wohl besser verwirklichen<br />

als in Stein. Eine schimmernde Lackpatina verstärkt das sensitive<br />

Erscheinungsbild der Oberfläche. Die Venus Medici verkörpert mit ihren harmonischen<br />

Proportionen und der idealisierenden Gestaltung das ästhetische<br />

Ideal der klassischen Antike.<br />

CHF 5 000.- / 8 000.-<br />

(€ 3 230.- / 5 170.-)<br />

Siehe Abb.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!