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Untitled - Koller Auktionen

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74<br />

MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEGEL, TAPISSERIEN UND DIVERSES<br />

1144<br />

LACKKOMMODE, Louis XV, sign. DUBOIS (Jacques Dubois,<br />

Meister 1742), Paris um 1760.<br />

Holz allseitig gelackt im „goût japonais“; auf schwarzem Fond<br />

polychrome Figurenstaffage in idealisierter Park- und Pagodenlandschaft.<br />

Geschweifter, trapezförmiger Korpus mit vorstehenden<br />

vorderen Eckstollen auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften<br />

Beinen. Front mit 2 Schubladen ohne Traverse. Ausserordentlich<br />

feine matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Mehrfach<br />

profilierte „Brèche d’Alep“-Platte. 110x50x90 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Westschweizer Schlossbesitz.<br />

- Auktion Galerie <strong>Koller</strong> Zürich am 24.6.2004 (Katalognr. 1103).<br />

- Schweizer Nachlass.<br />

1144 (Seitenansicht)<br />

1144 (Detail)<br />

Sehr bedeutende Kommode von grosser Eleganz und Qualität.<br />

Eine nahezu identische Kommode von J. Dubois wurde bei Christie’s New York<br />

am 25.5.1993 angeboten (Katalognr. 128).<br />

J. Dubois wurde 1694 in Pontoise geboren und starb 1763 in Paris. Er gehört<br />

zu den wichtigsten Ebenisten der Louis-XV-Epoche; bereits zu Lebzeiten wurde<br />

ihm höchste „notoriété“ zuteil. Er belieferte den königlichen Hof, den Hochadel<br />

und Paläste in ganz Europa. Markenzeichen seiner Werke waren harmonische<br />

Proportionen, zierliche Formen, allseitig verwendete Lackpanneaux, die ein<br />

ganzes Bild darstellen, originelle Schubladen- und Fächereinteilungen und<br />

ausserordentlich feine Bronzebeschläge. Obwohl er erst 1742 die Meisterwürde<br />

erlangte, war seine Produktion schon während der 1720er Jahre sehr erfolgreich;<br />

er schuf sich zu dieser Zeit in seinem Atelier im Faubourg-Saint-Antoine<br />

die Basis seiner „grande renommée“. Seine Laufbahn wird von einer Reihe<br />

meisterlicher Werke gekennzeichnet, die in einer beispielhaften Weise darstellen,<br />

wie perfekt J. Dubois die Herstellung feinster Marketerien in edlen Hölzern<br />

und die Verarbeitung von Lacken verschiedenster Herkunft beherrschte. Er<br />

wusste sich einer breiten Palette der Stile zu bedienen und arbeitete im Stil<br />

Louis XV genauso sicher wie im darauffolgenden neoklassizistischen Stil.<br />

P. Kjellberg schreibt über den „style Dubois“: „Il se confond avec le style rocaille<br />

dont le célèbre ébéniste reste un des maîtres les plus remarquables. La<br />

rocaille est essientiellement présent dans le dessin des bronzes que Dubois<br />

utilise en abondance pour orner ses meubles. Si elle est portée à son paroxysme,<br />

elle apparaît partout aileurs relativement plus mésurée, plus sage mais<br />

toujours lyrique, harmonieuse, pleine d’invention. Ces bronzes sont d’une<br />

exécution irréprochable. A la différence de BVRB (Bernard II Van Risenburgh),<br />

habituellement plus sobres, et de ceux de Joseph, plus étirés, ils adoptent un<br />

rythme syncopé, très mouvementeé, fait de courbes et de contre-courbes assez<br />

courtes, qui se répondent, se heurtent, se chevauchent comme des vagues.<br />

Souvent luxuriants, ils ornent et encadrent les panneaux des commodes, des<br />

encoignures, des bureaux de pente, aussi bien que les tiroirs des bureaux plats.<br />

Aux rinceaux rocailles s’ajoutent très souvent des motifs végétaux. Des guirlandes<br />

de fleurs très naturalistes apparaissent ainsi sur la face de certaines<br />

grandes commodes. Fleurs et feuillages s’accrochent aussi aux angles de la<br />

plupart des meubles. Le développement considérable de ces arêtes en bronze,<br />

qui prolongent les chutes jusqu’aux sabots, constitue un autre trait caractéristique<br />

de la manière de l’ébéniste.“ in: Le mobilier français du XVIIIe siècle,<br />

Paris 1989; S. 267-277.<br />

Lit.: J. Nicolay, L’art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe<br />

siècle, Paris 1976; I, S. 94/95 (biogr. Angaben). A. Pradère, Die Kunst des<br />

französischen Möbels, München o.J.; S. 169-175 (biogr. Angaben).<br />

CHF 80 000.- / 140 000.-<br />

(€ 51 700.- / 90 470.-)<br />

Siehe Abb.

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