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Untitled - Koller Auktionen

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82<br />

MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEGEL, TAPISSERIEN UND DIVERSES<br />

1158*<br />

KOMMODE, Transition, sign. M. OHNEBERG (Martin Ohneberg,<br />

Meister 1777), Paris um 1775/80.<br />

Rosenholz, Palisander und teils getönte Edelhölzer gefriest sowie<br />

fein „en papillon“ und mit Filets und Zierfries eingelegt. Prismierter<br />

Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge mit kurzen, geschweiften<br />

Beinen. In der Mitte leicht vorstehende Front mit 3 Schubladen<br />

ohne Traverse. Ausserordentlich feine, matt- und<br />

glanzvergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Profilierte „Brèche<br />

d’Alep“-Platte. 100x46x87 cm.<br />

Provenienz: Aus einer deutschen Sammlung.<br />

M. Ohneberg stammte vermutlich aus Deutschland, erlangte im Alter von ca.<br />

35 Jahren die Meisterwürde. Seine recht bedeutenden Arbeiten - allesamt<br />

Louis-XVI- und Transition-Möbel - zeichnen sich durch hohe Qualität aus,<br />

wurden mit Marketerien in Form von Blumenbouquets, Vögeln,<br />

Musikinstrumenten, Vasen, Trophäen, Draperien, architektonischen<br />

Landschaften und Ruinen verziert und waren hauptsächlich für die „marchands-merciers“<br />

und Tapezierer bestimmt. Ohneberg hatte eine Vorliebe für<br />

Kommoden, von denen er eine grosse Anzahl schuf. Man findet seine Signatur<br />

auf vielen Transition- und Louis-XVI-Kommoden, aber auch auf Sekretären,<br />

Bureau-Plats und „Bonheurs du jour“, allesamt in sehr klassischer<br />

Formensprache, mit schlichtem Bronzezierat.<br />

Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 623<br />

(biogr. Angaben). J. Nicolay, L’art et la manière des maîtres ébénistes français<br />

au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 353 (biogr. Angaben).<br />

CHF 28 000.- / 48 000.-<br />

(€ 18 090.- / 31 020.-)<br />

Siehe Abb.<br />

1159*<br />

KLEINES DAMENBUREAU, Louis XV, in der Art von C. WOLFF<br />

(Christophe Wolff, Meister 1746), Paris um 1760.<br />

Palisander und Veilchenholz gefriest sowie ausserordentlich fein<br />

eingelegt mit Rautenmuster, Kartuschen und Zierfries. Rechteckiger<br />

Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge mit markant<br />

geschweiften Beinen. Front mit schräger, innen mit grünem, goldgepresstem<br />

Leder bezogener Schreibplatte über 2 nebeneinander<br />

liegenden Schubladen. Inneneinteilung mit 3 grossen Zentralfächern,<br />

flankiert von je 2 stufenförmig angeordneten Schubladen<br />

unter grossem Fach. Geheimfach. Zentralverriegelung. Vergoldete<br />

Bronzebeschläge und -sabots. Zum Freistellen. 66x42x(offen<br />

60)x88 cm.<br />

1158<br />

Seltenes, elegantes Kleinmöbel in sehr gutem Erhaltungszustand mit sehr feiner<br />

Marketerie.<br />

Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 874-878<br />

(biogr. Angaben). J. Nicolay, L’art et la manière des maîtres ébénistes français<br />

au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 478 (biogr. Angaben).<br />

CHF 25 000.- / 45 000.-<br />

(€ 16 160.- / 29 080.-)<br />

1160*<br />

LACK-KOMMODE, Transition, Paris um 1775.<br />

Holz allseitig gelackt im „goût japonais“; auf schwarzem Fond<br />

idealisierte Park- und Pagodenlandschaft in zarten Goldtönen.<br />

Geschweifter, trapezförmiger Korpus auf wellig ausgeschnittener<br />

Zarge mit hohen, geschweiften Beinen. Front mit 2 randprofilierten<br />

Schubladen. Feine, vergoldete Bronzebeschläge und -sabots.<br />

Geschweifte, profilierte „Griotte Rouge“-Platte. Verso mit alter<br />

Etikette EIGENTUM BARONIN SPRINGER, DEZEMBER 1917.<br />

114x49x87 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Ehemals Bestand der Sammlungen der Baronin Springer, geb. Rothschild, in<br />

Schloss Sitzenberg.<br />

- Auktion Galerie <strong>Koller</strong> Zürich am 28.10.1970 (Katalognr. 2029).<br />

- Aus deutschem Besitz.<br />

Schloss Sitzenberg („Sitz am Berge“) wurde erstmals im 10. Jahrhundert erwähnt.<br />

Es hat eine lange, bewegte Geschichte und war während mehrerer<br />

Jahrhunderte der Herrschaftssitz von Lehensherren. Im österreichischen<br />

Landbuch, das etwa 1225 entstand, wird erwähnt, dass Sitzenberg babenbergischer<br />

Herkunft sei, die steirischen Markgrafen hätten es von Markgraf<br />

Leopold II. von Österreich als Ausstattungs- und Heiratsgut erhalten. Im Laufe<br />

der Geschichte bewohnten zahlreiche Adlige das Schloss - 1262 weilte sogar<br />

König Ottokar von Böhmen vorübergehend in der damaligen Burg Sitzenberg<br />

-, die es viele Male umbauten; Teile aus abgebrochenen alten österreichischen<br />

Palästen wurden dazu benutzt. Durch Schenkungen und Erbfolge gelangte das<br />

Schloss 1687 in den Besitz des Grafen Franz Anton v. Losenstein, 1693 des<br />

Freiherrn Karl Gottlieb von Aichbühel. Seine Familie es bis 1799, dann erbte<br />

es Alois Graf von Klamm. Ihm folgten 1807 die Freiherren Selderer, 1821 die<br />

Ritter von Unknechtsberg, 1898 die Ritter von Rumerskirch und 1913 die<br />

Baronin Valentine Springer, geb. Rothschild. Sie verkaufte 1954 das Schloss an<br />

Niederösterreich.<br />

CHF 25 000.- / 45 000.-<br />

(€ 16 160.- / 29 080.-)<br />

Siehe Abb.

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