Köpke, Matthias - Unser Marxismus - eine unserer Verirrungen, 1. Auflage
Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Zollchow, Nordwestuckermark, Unser Marxismus, eine unserer Verirrungen, Aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung, Kurt Martens, Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff,
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Syndikates, das die SED auf übelste Weise, durch Schmuggel, Waffenhandel,
Prostitution, Steuerhinterziehung, Bestechung und Wirtschaftsverbrechen
aller Art mit Geld versorgt hat“. 29) Schalck-Golodkowski gelang es, über den
bayerischen Ministerpäsidenten Strauß 1983 der DDR einen Kredit von einer
Milliarde Mark zu verschaffen.
Beteiligte sich die DDR also an der Ausbeutung der BRD, was immerhin
einige Berechtigung hatte, weil diese mit ihren Gewinnen nichts anzufangen
wußte und sie auf diesem Weg Deutschen zugute kamen, so sperrte sie sich
gegen Tribute an Israel. Sie stellte sich dabei auf den Standpunkt, daß mit den
Tributen an die Sowjetunion alles übrige abgegolten sei. Dieser Standpunkt
hatte ihren Rückhalt bei deren Macht, die sich außerdem gegen den
„Zionismus“ gestellt hatte. 30) Diese Lage hätte es der DDR erlassen, die
deutsche Vergangenheit zu verunglimpfen zu dem Zweck, Tribute als
„Wiedergutmachungen“ erscheinen zu lassen, wenn diese Verunglimpfungen
nicht dazu nötig gewesen wären, den Irrweg des Marxismus als richtig zu
verherrlichen und von gegenwärtigen Fehlern in der DDR abzulenken.
Als einen richtigen Gedanken mußte man die Forderung anerkennen, die
in der DDR an jeden gestellt wurde: am „gesellschaftlichen Leben“ teilzunehmen.
31) Das bedeutete Tätigkeiten in einer oder mehreren der rund 200
Organisationen wie der SED mit 2,3 Millionen Mitgliedern (1989), der
anderen Parteien mit geringerer Mitgliederzahl, dem „Freien Deutschen
Gewerkschaftsbund“ (FDGB) mit 9,6 Millionen, der „Gesellschaft für
deutsch-sowjetische Freundschaft“ (DSF) mit 6,4 Millionen, der „Freien
Deutschen Jugend“ (FDJ) mit 2,1 Millionen Mitgliedern bis hin zur
„Gesellschaft für Völkerrecht“ usw. 32)
Die Tätigkeiten in solchen Vereinigungen entsprachen den Gedanken des
Bundeskanzlers Erhard, indem sie die Zeit in vernünftiger Weise ausfüllten,
die durch die Erleichterungen des Lebens gewonnen waren. Außerdem
eigneten sie sich auch dazu, unsere dümmste Entartung zu verringern, die der
Abgeordnete im Bundestag Karl Georg Pfleiderer 1961 beklagte:
„Ich glaube, daß unser nationales und geschichtliches Unglück darauf
zurückzuführen ist, daß wir den großen politischen Aufgaben der Nation, den
Aufgaben, von denen Wohl und Wehe, Armut und Reichtum, ja Tod und Leben
von Millionen abhängen, viel zu wenig Zeit und Sorgfalt widmen, verglichen
mit der Vertiefung, der Mühe und Hingabe, die wir den kleinsten all-
29) „Coburger Tageblatt“, 4. Jan., S. 4; 11. April, S. 2; 19. Nov. 1991, S. 1.
30) Nahum Goldmann, „Staatsmann ohne Staat“, Köln 1970, S. 233, 299/300; Heinz Abosch,
„Antisemitismus in Rußland“, Darmst. 1972; Theodor Herzl, „Zionistische Schriften“, Bd.
I, Bln 1934, S. 25, 35, 453/4, 523.
31) Fritz Schenk, „Im Vorzimmer der Diktatur“, Köln 1962, S. 30, 31, 35, 37/8, 276, 369;
Walter Günther usw., „Die Erziehung des jüngeren Schulkindes“, Ostbln 1969, S. 503.
32) wie Ziff. 9, „40 Jahre DDR“ S. 84, 88/9, 100.
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