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Köpke, Matthias - Unser Marxismus - eine unserer Verirrungen, 1. Auflage

Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Zollchow, Nordwestuckermark, Unser Marxismus, eine unserer Verirrungen, Aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung, Kurt Martens, Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff,

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überwiegend den christlichen Parteien, die in Westdeutschland regierten, ihre

Stimmen. 9)

Diese Wahl bestätigte sowohl die schwärmerische Bewunderung in der

DDR für den Westen wie die sprichwörtlich gewordene Erkenntnis: „Die

allerdümmsten Kälber, die wählen ihren Metzger selber.“ Denn nun hatte der

ultramontane Katholizismus mit seinem gebrochenen Verhältnis zum

deutschen Staat das Oberwasser.

Dazu bot die politische Lage günstige Gelegenheiten. Durfte doch der

Außenminister Genscher mit Recht im November feststellen, es gebe „einige

Stimmen in Europa, die vom großen Klotz Deutschland sprechen“ und diesen

mißtrauisch betrachteten. Auch der „USA-Bericht“ 10) des Hans Schmidt

erinnerte im April 1992 daran, daß die „Zerstörung des Deutschen Reiches“

in der Vergangenheit eines der Hauptziele der USA war. Er warnte vor den

„Politik-Machern“ wie Nixon und Kissinger: Wenn in deren Augen die

„Gefahr“ entstehe, daß Deutschland zur Vormacht in Europa werde, würden

sie „erneut einen Krieg gegen unser Land vom Zaun brechen“. 11) Auf der

anderen Seite hatte die Sowjetunion dieser Wiedervereinigung zugestimmt.

Allerdings beanspruchten sie ihre tiefgehenden inneren Reformen.

Dann aber zeigte sich kraß, daß unsere Regierung andere Ziele verfolgte

als die, die sie beschworen hatte. Sie ging nun daran, die Wirtschaft der

ungläubigen Mitteldeutschen zu zerstören – Mitteldeutschland zu

„entindustrialisieren“, wie es der aus Mitteldeutschland stammende Bundestagsabgeordnete

Wolfgang Thierse nannte. Dazu machte er in einer

Veröffentlichung im Juni 1992 genauere Angaben. Nach ihnen wuchs das

„Bruttosozialprodukt“ – der Wert der erzeugten Güter und Dienste also – in

Westdeutschland 1991 um 3,1%, während es in demselben Jahr in

Mitteldeutschland um 20% fiel. Dessen Ausfuhr ging sogar von 1990 bis

1991 um 75% zurück. Etwa vier Millionen der geschätzten 9,5 Millionen

Erwerbstätigen verloren ihre Arbeitsplätze in Mitteldeutschland und mußten

von Unterstützungen leben. 12) Wenn derartiges auch in den südlichen Ländern

Europas Begeisterung ausgelöst hätte, so mußte das doch Deutsche schwer

treffen.

Während die Bundesregierung in der angenehmen Gewißheit, es in

Deutschland mit politischen Blödlingen zu tun zu haben, die eben dargestellte

„Wirklichkeit schön“ redete, wie Thierse urteilte, suchte sie mit erkennbarem

Eifer den Wünschen der USA und Polens nachzukommen. „Kanzler sucht

Aussöhnung mit Polen“, „Versöhnung am Altar“ lauteten bezeichnende

9) wie Ziff. 8, 3. Dez. 1990, S. 1.

10) Tageszeitung „Das Freie Wort“ Suhl 10. Nov. 1990, S. 9.

11) Hans Schmidt, „USA-Bericht“ P.O.Box 10 600 Burke, VA 22 015 USA, Folge 4/1992, S. 8.

12) Wolfgang Thierse in der Zeitschrift „Der Spiegel“, Hbg, Folge 25/1992, S. 22/3.

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