16.07.2020 Aufrufe

Köpke, Matthias - Unser Marxismus - eine unserer Verirrungen, 1. Auflage

Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Zollchow, Nordwestuckermark, Unser Marxismus, eine unserer Verirrungen, Aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung, Kurt Martens, Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff,

Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Zollchow, Nordwestuckermark, Unser Marxismus, eine unserer Verirrungen, Aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung, Kurt Martens, Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff,

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

IX.

Plünderung und Umbau Mitteldeutschlands

Nach der deutschen Waffenstreckung vom 7./8. Mai 1945 berichtigten die

Sieger zunächst ihre Besatzungszonen: Die Westmächte waren über die

vereinbarten Abgrenzungen hinausgegangen und übergaben diese Gebiete im

Juli 1945 der Sowjetunion. Vom 17. Juli bis 2. August 1945 trafen sich dann

der Präsident der USA, Truman, der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare

der UdSSR, Stalin, und der Ministerpräsident Großbritanniens,

Churchill, in Potsdam. Letzterer wurde während der Besprechungen durch

Attlee ersetzt. 1)

In den dort gefaßten Beschlüssen hieß es über Deutschland: „Der

deutsche Militarismus und Nazismus werden ausgerottet“; „Es ist nicht die

Absicht der Alliierten, das deutsche Volk zu vernichten oder zu versklaven“;

sie wollen ihm die Möglichkeit geben, „sein Leben auf einer demokratischen

und friedlichen Grundlage“ wieder aufzubauen; die „höchste Regierungsgewalt“

wird durch die Oberbefehlshaber der Streitkräfte der USA, der

UdSSR, Großbritanniens und Frankreichs ausgeübt; Deutschland soll

„Reparationen“ in „größtmöglichem Ausmaß“ für die angerichteten Schäden

leisten; die UdSSR erhalten diese aus ihrer eigenen, und einen weiteren Teil

aus den westlichen Besatzungszonen; „Kriegsverbrecher“ sollen einer

„schnellen und sicheren Gerichtsbarkeit“ zugeführt werden; die endgültige

Westgrenze Polens werde bis zur Friedenskonferenz zurückgestellt, und die

weitere Ausweisung Deutscher sei bis zu einer erneuten Prüfung der

„gegenwärtigen Verhältnisse in Deutschland“ zu unterlassen. 2)

Schon beim Einmarsch sowjetischer Truppen in deutsche Gebiete hatten

die Sowjets begonnen, neben geplündertem Gut auch Industrieanlagen,

Maschinen, landwirtschaftliche Erzeugnisse, aber auch Menschen zur

Zwangsarbeit nach Osten zu verfrachten. Soweit es sich um Gebiete handelte,

die unter polnische Verwaltung gestellt werden sollten, spielte dabei Verachtung

für Polen mit, dem möglichst wenig gelassen werden sollte. 3)

Dann erleichterte es die Verstaatlichung von Betrieben, sie als

Reparationsgut abzubauen und in die Sowjetunion zu bringen. Die dabei

beobachtete Eile ließ sich daraus erklären, daß Großbritannien nach Abschluß

1) Helmut Sündermann, „Potsdam 1945“, Leoni 1963, S. 9, 135, 303.

2) wie Ziff. 1 S. 410/23.

3) „Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands“, herausgeg. vom Friedr.

Meinecke Institut der Freien Universität Berlin, Bd. III, Tüb. 1954, S. 176/8 Anmk.:

„Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa“, herausgeg. vom

Bundesministerium für Vertriebene, o.J., Bd I/1, S. 100/1 E, 114 E; Bd. I/2, S. 185, 187, 205,

217 usw.

80

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!