Köpke, Matthias - Unser Marxismus - eine unserer Verirrungen, 1. Auflage
Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Zollchow, Nordwestuckermark, Unser Marxismus, eine unserer Verirrungen, Aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung, Kurt Martens, Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff,
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des Krieges gegen Deutschland mit Hilfe deutscher Soldaten einen weiteren
Krieg gegen die zu stark gewordene Sowjetunion zu planen schien, was in
der Sowjetunion nicht unbemerkt bleiben konnte. 4)
Solche Vorgänge fördernd, erließ die wiederstandene KPD schon im Juni
1945 einen Aufruf, der den Krieg gegen die Sowjetunion als das „größte und
verhängnisvollste Kriegsverbrechen Hitlers“ verdammte und forderte: „Jetzt
gilt es, gründlich und für immer die Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen.
Ein ganz neuer Weg muß beschritten werden.“ Dieser verlangte im gleichen
Atemzug: „Mit der Vernichtung des Hitlerismus gilt es gleichzeitig, die
Sache der Demokratisierung Deutschlands, die Sache der bürgerlich-demokratischen
Umbildung, die 1848 begonnen wurde, zu Ende zu führen, die
feudalen Überreste völlig zu beseitigen und den reaktionären altpreußischen
Militarismus mit allen seinen ökonomischen und politischen Ablegern zu
vernichten“. 5) Zur gleichen Zeit begann in der Landwirtschaft eine „Bodenreform“:
Als „unaufschiebbare, nationale, wirtschaftliche und soziale
Notwendigkeit“ verfielen alle Güter über 100 Hektar Größe und solche, die
„Kriegsverbrechern und Naziaktivisten“ gehörten, entschädigungsloser
Enteignung. Das entsprach gleichartigen Vorgängen bei der Errichtung der
Sowjetherrschaft in Rußland und durfte Marxisten befriedigen, weil es vor
allem den bodenständigen Adel traf. Außerdem ließ sich der Begriff „Kriegsverbrecher
und Naziaktivisten“ bequem dehnen. So wurden bis Ende des
Jahres 1948 7112 Betriebe über 100 Hektar mit insgesamt 2,5 Millionen
Hektar und 4278 kleinere Betriebe enteignet und an „Neubauern“ verteilt. 6)
Dem folgten ab 1952 entgegengesetzte Maßnahmen: Zusammenlegungen
zu noch größeren Betrieben, als bestanden hatten. Diese „Volkseigenen
Güter“ und „Landwirtschaftlichen Produktions-Genossenschaften“ umfaßten
bis 1957 über ein Viertel der land- und forstwirtschaftlich genutzten Fläche.
Die Umgestaltung in dieser neuen Richtung ging weiter. Sie bewirkte jedoch
einen erheblichen Rückgang der Erzeugung von Nahrungsmitteln, so daß
lange Zeit Mangel herrschte und die Lebensmittelkarten erst 13 Jahre nach
Kriegsende aufgehoben werden konnten. 7)
Hatten die Sowjets schon während ihres Vormarsches in Deutschland
begonnen, Industrieanlagen usw. nach Rußland zu bringen, so machten diese
Demontagen im Laufe der Entwicklung vor nichts mehr Halt. Zu ihrer
gründlicheren Durchführung bedienten sich die Sowjets sowohl der Drohung
mit erneut eingerichteten Konzentrationslagern wie auch der Zuneigung alter
4) Winston S. Churchill, „Der Zweite Weltkrieg“, Mü/Zürich o.J., S. 864/7; James Bacque,
„Der geplante Tod“, Bln 1989, S. 164/5.
5) Hermann Weber, „Der russische Kommunismus“, Köln/Bln 1963, S. 431/8.
6) „SBZ von A-Z“, herausgeg. vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen, Bonn
1958, S. 61.
7) wie Ziff. 6, S. 61, 186/8.
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