Köpke, Matthias - Unser Marxismus - eine unserer Verirrungen, 1. Auflage
Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Zollchow, Nordwestuckermark, Unser Marxismus, eine unserer Verirrungen, Aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung, Kurt Martens, Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff,
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einsichtige sowjetische Offiziere mit schärfsten Mitteln gegen derartiges
angehen – mochte auch Ehrenburg 12) von vielen, auch höchsten Stellen
verworfen werden – es wurden doch mehr als zwei Millionen Deutsche
ermordet und weit mehr als neun Millionen vertrieben. Im Potsdamer Vertrag
kamen außerdem mit Zustimmung von Großbritannien, USA und Frankreich,
das als Nutznießer von deren Sieg auftrat, große Gebiete Ostdeutschlands
unter polnische und sowjetische Verwaltung. 13)
Noch schlimmer als die Sowjets unter dem Einfluß Ehrenburgs wüteten
Polen und Tschechen, die den deutschen Zusammenbruch ihrer Art gemäß
ausnutzten. Es kam soweit, daß Sowjetrussen Deutsche vor polnischer Zügellosigkeit
schützten. 14) Den Höhepunkt der Greuel erreichten die Tschechen.
Obwohl nicht zum Kriegsdienst eingezogen, vertrieben sie nach Kriegsende
etwa drei Millionen Sudetendeutsche, die bei der Gründung der Tschecho-
Slowakei unter Bruch des von Wilson verkündeten Selbstbestimmungsrechtes
in diesen Staat gepreßt worden waren. 15) Dabei verübten sie unter den
anfeuernden Rundfunksendungen ihres Staatspräsidenten Benesch, der durch
Reihen mit Benzin übergossener, als lebende Fackeln brennender Deutscher
seinen Einzug in Prag hielt, Greueltaten an Zehntausenden von Deutschen,
welche diejenigen der Hussiten noch übertrafen, dennoch aber höchstens die
Neugier zuschauender Offiziere der Westmächte erregten. Die Kommunistische
Partei der Tschechei hatte sich später gegen den Vorwurf zu verteidigen,
ihre Behauptung sei falsch, daß sie sich alleine die Ruhmestat der
Vertreibung der Deutschen zuschreiben dürfe – auch andere wollten also
daran beteiligt gewesen sein! 16)
Im besetzten Mitteldeutschland konnte Stalin seine Vorstellungen ungehindert
verwirklichen. Offensichtlich nach sowjetischem Vorbild wurden
Unternehmer und Adel beseitigt 17) , wobei auch derjenige auf den ostelbischen
Gütern unterging, der von jeher ein freundliches Verhältnis zu Rußland
vertreten hatte. Erklärte doch beispielsweise Kaiser Wilhelm I. 1858
gegenüber Bismarck, Petersburg – die damalige Hauptstadt Rußlands – habe
doch immer „für den obersten Posten der preußischen Diplomatie gegolten“.
12) Wolfgang Leonhard, „Die Revolution entläßt ihre Kinder“, Köln/Bln 1955, S. 345, 349,
364, 485/6; Gerhard Beyrich, „Wir begegneten ihnen an der Elbe“, Selbstverlag Fkft/M
1966, S. 11/2, 14; „Industriekurier“ Düsseldf, 22. Sept. 1956, „Ilja Ehrenburg – der
Stalinist“.
13) „Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands“, herausgeg. vom Friedrich
Meinicke Institut der Freien Universität Berlin, Bd. III, Tüb 1954, S. 185/6.
14) wie Ziff. 13, S. 177/8.
15) Walter Schneefuß, „Deutsch-Böhmen“, Lpz 1938, S. 16/95, 115/7.
16) „Dokumente zur Austreibung der Sudetendeutschen“, bearb. von Wilhelm Turnwald im
Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft zur Wahrung sudetendeutscher Interessen, Mü 1951,
S. XVI/XXI, 42, 47, 63 usw.; Olga Barenyi, „Das tote Geleise“, Mü 1961, S. 160.
17) wie Ziff. 13, S. 172.
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