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Köpke, Matthias - Unser Marxismus - eine unserer Verirrungen, 1. Auflage

Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Zollchow, Nordwestuckermark, Unser Marxismus, eine unserer Verirrungen, Aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung, Kurt Martens, Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff,

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täglichen, häuslichen, geschäftlichen und behördlichen Angelegenheiten

zuwenden.“ 33)

Um allerdings dieses widerliche Übel von Grund auf zu überwinden, wäre

eine andere Sinngebung unumgänglich gewesen, als die DDR sie bot. Sie

durfte nicht in Marxismus um jeden Preis bestehen, sondern in der Erhaltung

des deutschen Volkes, im Dienst an der eigenen Art. Wohin es führte, anderes

an die erste Stelle zu rücken, sollte hinreichend die Forderung gezeigt haben,

die 1871 eine andere deutsche Verirrung, der ultramontane Katholizismus,

gestellt hatte: Deutschland solle den päpstlichen Kirchenstaat wieder

herstellen, den die Italiener in die Einigung ihres Staates einbezogen hatten.

Das wäre ohne einen Krieg für fremde Zwecke nicht möglich gewesen. 34)

An dieser falschen Sinngebung krankte auch die öffentliche Kritik und

Selbstkritik, die der einzelne gelegentlich üben sollte. Sie galten als Mittel

revolutionärer Wachsamkeit 35) und hätten eine aufbauende und reinigende

Wirkung nur dann entfalten können, wenn sie sich nach vernünftigen und

natürlichen Maßstäben ausgerichtet hätten. So aber zwangen sie zu oft zu

Unehrlichkeit und Heuchelei.

Den vernünftigen, mehr oder weniger aufbauenden Leistungen blieb der

Lohn nicht versagt. Als ein derartiger Höhepunkt darf die Aufnahme der

DDR zugleich mit der BRD in die „Vereinten Nationen“ im Jahr 1972

angesehen werden. Die führende Zeitung der SED, das „Neue Deutschland“,

durfte frohlocken:

„Mit ihrer Entscheidung über die Mitgliedschaft der DDR und der BRD

hat die UNO- Vollversammlung die in Europa bestehenden politischen,

territorialen und völkerrechtlichen Realitäten und damit die Tatsache

nachdrücklich bekräftigt, daß im Zentrum Europas die sozialistische DDR

und die kapitalistische BRD als souveräne, gleichberechtigte, von einander

unabhängige Staaten mit unterschiedlicher Gesellschaftsordnung existieren

… Mit der Aufnahme der DDR und der BRD in die UNO sollte für jeden jetzt

endgültig klar sein, daß die Beziehungen zwischen ihnen sich nur auf der

Grundlage der gegenseitigen Respektierung dieser Tatsache weiterhin positiv

entwickeln können.“ 36)

33) Karl Georg Pfleiderer, „Politik für Deutschland“, Stgt 1961, S. 52.

34) Arthur Böhtlingk, „Bismarck und das päpstliche Rom“, Bln 1911, S. 144, 167/9; Walter

Löhde, „Das päpstliche Rom und das Deutsche Reich“, Hann 1964, S. 45.

35) Hans Streußloff usw., „Dialektischer und historischer Materialismus“, Lehrbuch für das

marxistisch-leninistische Grundlagenstudium, Ostbln 1989, S. 160, 163/5; wie Ziff. 33,

„Schenk“, S. 59; „SBZ von A bis Z“ herausgeg. vom Bundesministerium für

gesamtdeutsche Fragen, Bonn 1958 S. 173/4.

36) Tageszeitung „Das Neue Deutschland“, Ostbln 20. Sept. 1973, S. 2.

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