Köpke, Matthias - Unser Marxismus - eine unserer Verirrungen, 1. Auflage
Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Zollchow, Nordwestuckermark, Unser Marxismus, eine unserer Verirrungen, Aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung, Kurt Martens, Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff,
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Schlimme Beschwerden verursachte den Marxisten in Mitteldeutschland
1948 der Abfall Jugoslawiens unter dem Marschall Tito von Moskau.
Dadurch bekam das Verlangen nach einem „eigenen Weg zum Sozialismus“
Auftrieb. Für einen solchen konnte Lenin angeführt werden: „Alle Völker
werden zum Sozialismus gelangen, das ist unausbleiblich, aber sie werden
dahin nicht auf ganz dem gleichen Weg gelangen, jedes wird dieser oder
jener Form der Demokratie, dieser oder jener Abart der Diktatur des
Proletariats, diesem oder jenem Tempo der sozialistischen Umgestaltung der
verschiedenen Seiten des gesellschaftlichen Lebens seine Eigenart
verleihen.“ 23)
Da jedoch Stalin das jugoslawische Tun nicht anerkannte, verurteilte auch
die SED solche Absichten:
„Der Parteivorstand stellt fest, daß auch in der SED falsche ,Theorien’
über einen ,besonderen deutschen Weg’ zum Sozialismus vorhanden sind …
Der Versuch, einen solchen besonderen deutschen Weg zum Sozialismus zu
konstruieren, würde dazu führen, das große sozialistische Beispiel zu
mißachten.“ 24)
Anders als in der sowjetischen Zone entwickelten sich die Verhältnisse im
Westen. Zwar ermordeten die US-Amerikaner in ihren und in französischen
Lagern an eine Million Kriegsgefangene durch Hunger, obwohl genug
Lebensmittel vorhanden waren. Die Verantwortung dafür trug der Oberkommandierende
der us-amerikanischen Truppen in Europa, General
Eisenhower. 25) Auch wurde dieser dafür nicht bestraft oder verworfen wie Ilja
Ehrenburg in Sowjetrußland, sondern die dankbare Bevölkerung der USA
wählte ihn 1952 zum Präsidenten. Und nach dem Plan des us-amerikanischen
Finanzministers Henry Morgenthau jun. sollte Deutschland zu einer
Ziegenweide gemacht werden. 26)
So wurde auch in den westlichen Besatzungszonen gemordet, demontiert,
entmilitarisiert, entnazifiziert, gelogen, gefälscht, gefoltert, erpreßt,
gehungert, umerzogen usw. 27) Aber im ganzen verlief die Besetzung ein
wenig zurückhaltender. Am wenigsten gewalttätig verfuhren die Briten, sehr
übel aber die französischen Truppen, die als Nutznießer der Erfolge der
Großen eine Zone besetzen durften.
Doch gab das Anwachsen der sowjetischen Macht dann doch dem
23) wie Ziff. 5, S. 517.
24) wie Ziff. 8, S. 516.
25) wie Ziff. 4, „Bacque“, S. 15, 38, 66, 95/6, 184/5, 200/1.
26) „Das Morgentau-Tagebuch“, herausgeg. von Hermann Schild, Leoni 1970, S. 391/410.
27) Freda Utley, „Kostspielige Rache“, Hbg 1950; William H. Chamberlin, „Amerikas zweiter
Kreuzzug“, Bonn 1952; Otto Koellreutter, „Das Wesen der Spruchkammern und der durch
sie durchgeführten Entnazifizierung“, Gött 1954; Gerhard Brennecke, „Die Nürnberger
Geschichtsentstellung“, Tüb 1970.
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