19. Mai 2019
- Grazer Architekten erfinden High Heels, die nicht wehtun - Graz, Stadt am Wasser - In Graz stecken 88 Millionen EU-Euro - Gewaltschutz: Stadt und Land rücken zusammen - Schullärm: Box sorgt für Ruhe - Straßgang erstickt im Verkehr - Plabutsch: Fürstenstand soll jetzt saniert werden - Erste Straßenbahn mit freiem WLAN ist unterwegs - Akademisches Gymnasium: Schulklasse veröffentlicht einen Roman - Ein zweites Merano sperrt in der Innenstadt auf - Gärtnerei Edler am Kaiser-Josef-Platz wird zum Café - Designmonat 2019
- Grazer Architekten erfinden High Heels, die nicht wehtun
- Graz, Stadt am Wasser
- In Graz stecken 88 Millionen EU-Euro
- Gewaltschutz: Stadt und Land rücken zusammen
- Schullärm: Box sorgt für Ruhe
- Straßgang erstickt im Verkehr
- Plabutsch: Fürstenstand soll jetzt saniert werden
- Erste Straßenbahn mit freiem WLAN ist unterwegs
- Akademisches Gymnasium: Schulklasse veröffentlicht einen Roman
- Ein zweites Merano sperrt in der Innenstadt auf
- Gärtnerei Edler am Kaiser-Josef-Platz wird zum Café
- Designmonat 2019
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2 die seite zwei<br />
www.grazer.at <strong>19.</strong> MAI <strong>2019</strong><br />
E D I T O R I A L<br />
von<br />
Tobit<br />
Schweighofer<br />
✏ tobit.schweighofer@grazer.at<br />
Brüssel ist<br />
näher an Graz,<br />
als man denkt<br />
N<br />
ur noch eine Woche,<br />
dann ist EU-Wahl. So<br />
abstrakt sich das<br />
europäische Konstrukt auch<br />
für viele anfühlt: Brüssel ist<br />
viel näher, als man denkt. Das<br />
gilt auch in Graz, denn ohne<br />
EU-Gelder gäbe es etwa die<br />
Helmut-List-Halle, den<br />
Augartensteg, die Muruferpromenade<br />
(Murfeld), den<br />
Oeverseepark oder das Bad<br />
zur Sonne in dieser Form<br />
nicht. Überall stecken<br />
EU-Gelder drin. Ein weiterer<br />
Grund, bei der Europawahl<br />
mitzumachen, ist der noch<br />
nie dagewesene Frieden, den<br />
die EU mitbringt. Blickt man<br />
zurück, so gab es noch nie in<br />
der Geschichte Europas so<br />
lange Frieden am Stück, jetzt<br />
bereits seit 70 Jahren. Und das<br />
in einer Welt, in der rings um<br />
uns herum bewaffnete<br />
Konflikte schwelen, die jedes<br />
Jahr weltweit mindestens<br />
170.000 Menschenleben<br />
fordern. Trotzdem gibt es<br />
natürlich noch sehr viel zu<br />
verbessern. Aber auch das ist<br />
nur ein weiterer Grund, am<br />
26. <strong>Mai</strong> zur Wahlurne zu<br />
schreiten. Es genügt nämlich<br />
nicht, nur heimlich und<br />
verbittert auf eine bessere<br />
Zukunft zu hoffen: Diesmal<br />
müssen wir alle Verantwortung<br />
übernehmen. Darum<br />
sollten wir nicht nur selber<br />
wählen gehen, sondern auch<br />
andere zur Wahl motivieren.<br />
Denn nur wenn alle wählen,<br />
gewinnen auch alle.<br />
Tobit Schweighofer, Chefredakteur<br />
SONNTAGSFRÜHSTÜCK<br />
MIT ...<br />
... GAK-Trainer Enrico Kulovits<br />
stückstisch? Schwarzbrot eher nicht, oder?<br />
Ha! Doch, warum nicht? Ich mag auch Schwarzbeermarmelade.<br />
Generell bin ich keiner, der das Frühstück<br />
so opulent zelebriert wie andere. Bei uns daheim gibt’s,<br />
was da ist: Ei, Gebäck, gern auch mal ‚Chocopops‘, weil<br />
die Kinder die auch mögen.<br />
Das Frühstück ist Familienzeit?<br />
Wochenends vielleicht, ja. Sonst haben wir alle unterschiedliche<br />
Aufstehzeiten. Aber wenn wir zusammen<br />
sind, ist es immer schön, keine Frage. Dann planen wir<br />
auch schon diverse Sonntagsaktivitäten.<br />
Die da wären?<br />
Wir wohnen ja im Norden von Graz, nahe dem Trainingszentrum<br />
Weinzödl, wohin ich also nicht weit zur<br />
Arbeit hab. Dort ist man rasch im Grünen, u.a. Richtung<br />
Plabutsch. Manchmal geht es auch zu einem alten<br />
Gutshof in der Nähe. Ich muss aber sagen: Ich bin<br />
sehr gern einfach daheim. Wir leben in einer wunderbaren<br />
Siedlungs-Community, wo die Nachbarn wirklich<br />
eine richtig eingespielte Partie sind. Jetzt, wenn es<br />
gegen Sommer geht, gibt’s da sicher auch das ein oder<br />
andere Grillfest in der Siedlung.<br />
Im Feiern sind Sie ja geübt. Kürzlich wurde der<br />
Aufstieg mit dem GAK in Liga zwei fixiert.<br />
Das ist natürlich wunderschön. Die richtige Meisterfeier<br />
kommt ja erst im Juni, jetzt wollen wir die Saison<br />
seriös zu Ende spielen. Und erfolgreich bleiben.<br />
Traumziel Durchmarsch in die Bundesliga?<br />
Vorsicht! Der Verein und auch ich warnen jeden, der<br />
zu hochtrabend träumt. Wir müssen bedenken: Es<br />
gibt eine junge Generation an GAK-Fans, die alljährliche<br />
Aufstiege erlebt hat. Für die ist der Meistertitel im<br />
Juni ein so alljährlicher Termin wie Weihnachten! Wir<br />
wollen uns in der Zweiten Liga erstmal etablieren. Das<br />
wird schwer genug.<br />
Wie auch die EM-Gruppe, gegen die Sie als<br />
Mentaltrainer der U21-Nationalelf antreten.<br />
Serbien, Dänemark und Deutschland sind harte Brocken.<br />
Gewinnen wir den Auftakt gegen die Serben, ist<br />
Das Gelbe<br />
vom (Frühstücks-)Ei<br />
bleibt für<br />
Kulovits die<br />
Liebe zu<br />
Sport und<br />
Familie. Und:<br />
Ausnahmsweise<br />
gönnt<br />
sich der<br />
Trainer der<br />
„Roten“ auch<br />
Schwarzbeermarmelade<br />
...<br />
<br />
LUEF<br />
Der Coach der „Roten“ und U21-Team-Co-Trainer spricht über Titel, die Fixpunkte<br />
wie Der Weihnachten Pater des Stift sind, Rein mentale spricht über Gesundheit ausgefüllte und Arbeitstage einen besonderen zu Weihnachten, „Lehrer“. Konumzwang,<br />
gibt’s beim Medienaffinität, Trainer der „Roten“ Franz am Früh-<br />
Fuchs und alles möglich. erklärt Ich was freue für mich ihn riesig Weihnachten auf die EM. Team-<br />
Was ist.<br />
chef Werner Gregoritsch und mich verbindet eine<br />
lange Freundschaft.<br />
Auch wegen Ihres zweiten Standbeins?<br />
Bestimmt. Ich bin selbstständiger Unternehmensberater<br />
bzw. Mentalcoach. Da arbeite ich mit Firmen zusammen<br />
und kann mich mit Ratschlägen und Hilfestellungen<br />
eben auch im Fußball einbringen.<br />
Was ist unerlässlich für mentale Gesundheit?<br />
Kurz formuliert: Spaß, Humor, Bewegung sind aus<br />
meiner Sicht elementar. Es gilt den berühmten Ausgleich<br />
zwischen Körper, Geist und Seele zu schaffen,<br />
ein soziales Miteinander lässt sich so ebenso bewerkstelligen.<br />
Sprechen Sie aus Erfahrung?<br />
Durchaus. Ich muss aber ein persönliches Problem<br />
immer selbst reflektieren, es genau beschreiben können.<br />
Dann kann man sich mitteilen – und vielleicht<br />
Hilfe erfahren.<br />
In Sachen mentaler Gesundheit haben Sie<br />
auch familienintern einen „Coach“, richtig?<br />
Mein Sohn Liam – ich habe zwei Kinder aus erster,<br />
zwei aus aktueller Partnerschaft – kam mit Downsyndrom<br />
zur Welt. Zuerst bist du als Elternteil erschlagen<br />
von dem, was du meinst, das auf dich zukommt. Aber<br />
schnell wurde klar, was für ein Geschenk Liam für<br />
uns ist. Seine Sicht auf die Welt, seine ehrliche Freude<br />
über Kleinigkeiten relativiert viel, worüber man sich<br />
im Alltag oft grämt. Ich lerne so viel von ihm: Geduld<br />
etwa. Liam erdet mich. Als Vater, als Mensch wächst<br />
man mit solchen Aufgaben ungemein. Ein verlorenes<br />
Spiel kann ich dann gut einordnen in die Dinge, die<br />
wirklich wichtig sind im Leben: Gesundheit, Dankbarkeit.<br />
PHILIPP BRAUNEGGER<br />
Enrico Kulovits (geb. 29. 12. 1974, Güttenbach) kam 1995 zum<br />
GAK, holte 2002 den Cupsieg, 2004 den Meistertitel. Weitere<br />
Spielerstationen: u.a. Bregenz, Xanthi, Admira, Mattersburg.<br />
Als Trainer: u.a. Werndorf, Allerheiligen, Kalsdorf. Seit letztem<br />
Jänner coacht er mit Teamchef David Preiß den GAK.