Plenarvorträge - DPG-Tagungen
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Extraterrestrische Physik Montag<br />
sich Stärken und Höhen von Metallschicht und NLC, sowie deren zeitliche<br />
Veränderung bestimmen. Mit speziellen Filtern ausgerüstet, können diese<br />
Geräte auch bei Tageslicht betrieben werden. Dadurch ist es möglich<br />
geworden Kaliumdichten und NLCs auch im Polarsommer zu messen.<br />
Das Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik (Kühlungsborn) betreibt<br />
das einzige mobile Kalium-Lidar, dass speziell zur Messung von Kaliumdichte,<br />
Temperatur und NLC in diesem Höhenbereich entwickelt wurde.<br />
Dieses Instrument wurde von 2001 bis 2003 auf der arktischen Insel Spitzbergen<br />
(78 ◦ N) betrieben. Im Vergleich zu Messungen in Kühlungsborn<br />
hat sich dabei gezeigt, dass NLCs in hohen Breiten häufiger zu beobachten<br />
sind und die Unterkante der Metallschicht stark vom Auftreten der<br />
NLC abhängig ist.<br />
EP 8.12 Mo 17:45 Foyer<br />
Dosimetrie im Weltraum — •Rudolf Beaujean 1 , Sönke Burmeister<br />
1 und Günther Reitz 2 — 1 IEAP, CAU Kiel, 24118 Kiel,<br />
BRD — 2 Flugmedizin, DLR Köln, 51147 Köln, BRD<br />
Das Kieler Instrument DOSTEL wurde entwickelt zur Messung der<br />
Strahlenexposition auf bemannten Weltraummissionen. Es basiert auf<br />
zwei Silizium-Detektoren der Dicke 300 µm mit jeweils 6.93cm ( 2) Fläche<br />
in einer Teleskop-Anordnung umd bestimmt die Energieabgabe ionisierender<br />
Strahlung. Die Messungen liefern Teilchenraten, Dosisraten und<br />
Energieverlustspektren, aus denen die für den Strahlenschutz relevanten<br />
Äquivalenzdosisraten bestimmt werden. In den erdnahen Orbits konnten<br />
die Beiträge aus der galaktischen Strahlung, dem inneren Strahlungsgürtel<br />
im Bereich der südatlantischen Anomalie (SAA) und von<br />
EP 9 Poster-2<br />
zwei solaren Teilchenereignissen gemessen werden. Die Messungen erfolgten<br />
jeweils hinter einer mittleren Abschirmung von 10−20g/cm ( 2) in<br />
den Arbeitsbereichen der Astronauten. Ergebnisse von Einsätzen auf dem<br />
NASA-Shuttle und den Orbitalstationen MIR und ISS werden diskutiert.<br />
EP 8.13 Mo 17:45 Foyer<br />
Ionenquelle zum Kalibrieren von Weltrauminstrumenten mit<br />
thermischen und suprathermalen Ionen — •Michael Stalder,<br />
Christiane Helmke, Lars Seimetz und Robert Wimmer-<br />
Schweingruber — a: IEAP, Universität Kiel, Leibnizstrasse 11, 24118<br />
Kiel<br />
Die neue Ionenquelle soll alle Ionen, die im Sonnenwind gemessen werden<br />
erzeugen, so dass sowohl mit den volatilen wie mit den refraktären<br />
Elementen kalibriert werden kann. Angestrebt werden auch hohe Ladungszustände<br />
wie Fe20+. Mit einer statischen Beschleunigung der Ionen<br />
wird der Energiebereich 0.2keV/amu bis 200keV/amu abgedeckt. Die<br />
Anlage wird so ausgelegt, dass die einzelnen Ladungszustände sauber<br />
getrennt, und ein stabiler Betrieb erreicht wird. Eine besondere Herausforderung<br />
stellt die Electron Cyclotron Resonance Ionen Quelle auf der<br />
Hochspannungsplattform dar. Durch Simulationen und Messungen wollen<br />
wir abklären, ob ein Dodekapol (12er Multipol) bei der Erzeugung<br />
von hochgeladenen Ionen Vorteile gegenüber den gebräuchlichen Hexapolen<br />
bringt. Vor- und Nachteile von den verschiedenen Magnetstrukturen<br />
werden kurz diskutiert und die ersten Zwischenresultate präsentiert.<br />
Zeit: Dienstag 17:45–19:30 Raum: Foyer<br />
EP 9.1 Di 17:45 Foyer<br />
Bildungsbedingungen und Oberflächencharakteristiken polygonaler<br />
Bruchmusterstrukturen auf dem Mars — •Stephan van<br />
Gasselt 1 , Dennis Reiss 2 und Gerhard Neukum 1 — 1 Institut für<br />
Geologische Wissenschaften, Freie Universität Berlin — 2 Institut für Planetenforschung,<br />
Deutsches Zentrum für Luft und Raumfahrt, Berlin<br />
Polygonale Bruchstrukturen, die morphologisch terrestrischen Eiskeilpolygonen<br />
periglazialer Bildungsräume entsprechen, sind geographisch<br />
auf dem Mars im südlichen Polargebiet und in Breiten von 30 ◦ Nord<br />
bzw. Süd polwärts zu beobachten.<br />
Vergleichbare Grössenverhältnisse, Form der Bruchmuster und<br />
Vergesellschaftung mit morphologischen Hohlformen, die terrestrischen<br />
Thermokarst-Senken ähneln, unterstützen die Theorie zur Bildung durch<br />
thermische Kontraktion der oberen Schichten des Permafrost.<br />
Ähnlich den terrestrischen Formen sind morphometrische Charakteristiken<br />
der Bruchmuster abhängig von klimatischen und regionalgeomorphologischen<br />
Einflüssen und massgeblich bestimmt durch die mechanischen<br />
und kompositionellen Eigenschaften des Untergrundes.<br />
Eine Charakterisierung der Bruchstrukturen konnte auf der Basis von<br />
hochauflösendem Bildmaterial, Ergebnissen von in-situ Messungen und<br />
mit thermalen Infrarot-Aufnahmen erfolgen.<br />
Die jungen Oberflächen und die geringe Größe der Strukturen deuten<br />
darauf hin, daß sie noch in der jüngsten Vergangenheit entstanden sein<br />
könnten.<br />
EP 9.2 Di 17:45 Foyer<br />
Hat es auf dem Mars geregnet? — •Ralf Jaumann und Dennis<br />
Reiss — Institut für Planetenforschung, Deutsches Zentrum für Luftund<br />
Raumfahrt (DLR), Rutherfordstrasse 2, 12489, Berlin.<br />
Die Oberfläche des Mars zeigt Erosionsspuren, die zum größten Teil<br />
aus der Frühphase (4,4 Mrd. Jahre bis 3,6 Mrd. Jahren) der Marsentwicklung<br />
stammen. In dieser Zeit waren die Erosionsraten um wenigstens<br />
3 Größenordnungen höher als in nachfolgenden Epochen. Es ist<br />
von grundlegender Bedeutung für das Verständnis der Erosions- und<br />
damit auch der Klimageschichte des Mars welche Prozesse diese Verwitterung<br />
und Materialverlagerung bewerkstelligt haben. Auf den ersten<br />
Blick scheinen viele der alten Talsysteme durch Oberflächenabfluß<br />
entstanden zu sein. Bei genauerer Beobachtung, und diese ist in zunehmendem<br />
Maße durch immer höhere Auflösungen der am Mars operierenden<br />
Kameras möglich, ergibt sich jedoch ein sehr differenziertes Bild<br />
einer Erosion durch Oberflächenabfluß. Ist der Oberflächenabfluß durch<br />
Regen/Schnee bedingt oder ist Grundwasseraustritt der entscheidende<br />
Oberflächengestaltungsprozess? Von der Klärung dieser Frage hängt auch<br />
ab, ob es signifikante Klimaänderungen in der Frühzeit des Mars gegeben<br />
hat.<br />
EP 9.3 Di 17:45 Foyer<br />
The Stereo Mapping Performance of the HRSC in Mars Orbit<br />
— •J. Oberst 1 , T. Roatsch 1 , B. Giese 1 , M. Wählisch 1 , F.<br />
Scholten 1 , K. Gwinner 1 , K.-D. Matz 1 , E. Hauber 1 , H. Hoffmann<br />
1 , R. Jaumann 1 , G. Neukum 2 , and HRSC Co-Investigator<br />
Team 1 — 1 German Aerospace Center, Berlin — 2 Freie Universität Berlin<br />
The ESA spacecraft Mars Express was successfully launched from<br />
Baikonur on June 2, 2003, and is scheduled to begin its mapping of<br />
Mars early next year (Neukum et al., this conference). The spacecraft is<br />
equipped with HRSC (High-Resolution Stereo Camera), a multiple line<br />
scanner operated in the pushbroom mode. The camera has nine CCD line<br />
sensors for imaging at high resolution (10 m from an orbit pericenter of<br />
250 km) in color, and in stereo. In addition, the SRC (Super Resolution<br />
Channel) will obtain images at very high resolution (approx. 2 m/pixel).<br />
HRSC has been specifically designed for 3-D-mapping of the planet with<br />
high precision. Over the past 12 years, we have developed a comprehensive<br />
system of software for processing, analysis, and interpretation of<br />
HRSC three-line stereo images, an effort, which was carried out together<br />
with external partners.<br />
By the time of the conference, we expect to show sample photogrammetric<br />
products, derived from HRSC images, and will present an assessment<br />
of the camera’s potential for geoscientific mapping of the<br />
planet’s different terrain types. We expect that the data products from<br />
HRSC/SRC will stimulate major advancements in the geology and geophysics<br />
of Mars.<br />
EP 9.4 Di 17:45 Foyer<br />
A New Inventory of Surface Faults on Mars — •C. Deuchler, J.<br />
Oberst, M. Wählisch, and E. Hauber — German Aerospace Center,<br />
Berlin-Adlershof<br />
A MOLA (Mars Orbiter Laser Altimeter) global shaded relief map<br />
(1 km/pixel) was used to map tectonic surface faults on Mars and ultimately<br />
to compile a uniform global set of fault data for the planet.<br />
The MOLA topographic map was artificially illuminated from two different<br />
directions, 90 degrees apart, to avoid any sampling bias by illumination<br />
geometry. On this base the surface faults data was conveniently<br />
extracted, stored, and analyzed. Thus, we collected a total set of 3642<br />
thrust faults and 3746 normal faults.<br />
A digitized version of the USGS geological map of Mars with assigned<br />
surface ages from crater statistics enabled us to extract maximum surface<br />
ages for each fault.