23.12.2012 Aufrufe

Plenarvorträge - DPG-Tagungen

Plenarvorträge - DPG-Tagungen

Plenarvorträge - DPG-Tagungen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Plasmaphysik Dienstag<br />

stark gekoppelte Ionen-Dynamik einzubeziehen [2]. Es zeigt sich, dass<br />

zusätzliches Doppler-Kühlen die Expansion des Plasmas erheblich modifiziert<br />

und damit die Bildung eines Plasmas mit exotischen Eigenschaften<br />

ermöglicht, in dem die elektronische Komponente schwach gekoppelt<br />

ist während die Ionen Effekte starker Kopplung aufweisen. In<br />

Abhängigkeit von den Plasmaparametern führt dies zum Auftreten einer<br />

gitterähnlichen Ordnung (Nahordnung) oder sogar zur Ausbildung von<br />

Schalen-Strukturen (Fernordnung) während der Expansion.<br />

[1] T. C. Killian et al., Phys. Rev. Lett. 83, 4776 (1999)<br />

[2] T. Pohl, T. Pattard and J. M. Rost (eingereicht)<br />

P 10.24 Di 17:45 Foyer<br />

Dynamic Properties of Finite Coulomb Clusters in Colloidal<br />

Plasmas — •Ryuta Ichiki 1,2 , Yuriy Ivanov 1 , and Andre Melzer 1<br />

— 1 Institut für Physik, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald,<br />

17489 Greifswald — 2 Interdisciplinary Graduate School of Engineering<br />

Sciences, Kyushu University, Kasuga, Fukuoka 816-8580, Japan<br />

Finite Clusters in colloidal plasmas consist of a small number of microspheres<br />

(N = 1...200) trapped in the sheath of a discharge plasma. The<br />

particles acquire high negative charges and interact via their Coulomb<br />

repulsion. They are confined by strong vertical and weak horizontal (radial)<br />

potential wells, thus forming 2D concentric structures. The particles<br />

are illuminated by lasers and are observed with video cameras. The dynamic<br />

properties of these Coulomb clusters are described by their normal<br />

modes. Here, we present experiments on finite clusters in our new plasma<br />

chamber that was recently set up in Greifswald. In these experiments, the<br />

mode properties of finite Coulomb clusters have been determined for different<br />

particle numbers N. One of our goals is to relate the dynamic<br />

properties of these finite systems to the dispersion relation of waves in<br />

infinite systems. As a more technical problem, the influence of the video<br />

frame rate on the analysis of the dynamic properties is also investigated.<br />

P 10.25 Di 17:45 Foyer<br />

Beeinflussung und Vorhersage von Partikelverteilungen in<br />

Komplexen Plasmen unter Mikrogravitation — •Markus<br />

Klindworth, Oliver Arp und Alexander Piel — Institut für Experimentelle<br />

und Angewandte Physik, Christian-Albrechts-Universität<br />

Kiel, 24098 Kiel<br />

Plasmen mit einer zusätzlich injizierten Teilchenspezies in Form von<br />

geladenen Mikropartikeln bezeichnet man als Komplexe Plasmen. Unterliegen<br />

diese Partikel beobachtbarer Größe der Gravitation, so lassen sie<br />

sich lediglich in der unteren Randschicht z.B. einer HF-Entladung einfangen.<br />

Unter Schwerelosigkeit verteilen sich die Partikel im Plasmavolumen<br />

– es werden aber auch die Effekte kleinerer Kräfte, wie dem “Iondrag”,<br />

deutlich. Der Impulsübertrag der aus dem Plasma strömenden<br />

Ionen auf die Staubteilchen drängt diese aus dem Zentrum der Entladung,<br />

ein staubfreier Bereich (“void”) entsteht. Quantitativ ist dieser<br />

Effekt noch nicht völlig verstanden. Durch die Manipulation des Plasmas<br />

mit Hilfe segmentierter Elektroden oder elektrostatischer Anregung<br />

durch eine Langmuir-Sonde läßt sich die Form des Voids verändern und<br />

die Reaktion und neue Gleichgewichtslage der Partikel studieren. Ein<br />

einfaches Modell zum Gleichgewicht zwischen elektrischer Feldkraft und<br />

“Ion-drag” erlaubt die Vorhersage von Staubverteilungen unter Mikrogravitation<br />

durch Messung von Plasmaparameterprofilen im staubfreien<br />

Plasma. Das für die Experimente aufgebaute Parabelflugexperiment<br />

dient zudem dem Test von Konzepten und Prototypen für ein Gemeinschaftsexperiment<br />

(IMPACT/IMPF) an Bord der ISS.<br />

P 10.26 Di 17:45 Foyer<br />

Sondenerzeugte staubfreie Bereiche in Komplexen Plasmen<br />

unter Schwerelosigkeit — •Markus Klindworth 1 , Alexander<br />

Piel 1 und André Melzer 2 — 1 Institut für Experimentelle und Angewandte<br />

Physik, Christian-Albrechts-Universität Kiel, 24098 Kiel —<br />

2 Institut für Physik, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, 17489<br />

Greifswald<br />

Als “voids” werden scharf begrenzte staubfreie Bereiche in Komplexen<br />

Plasmen bezeichnet. Sie treten besonders deutlich in Hochfrequenzentladungen<br />

mit induzierten mikrometergroßen Partikeln unter Scherelosigkeit<br />

auf. Die Entstehung dieser “voids” wird den entgegengesetzten<br />

elektrischen Feld- und Ionenwindkräften auf die geladenen Staubpartikel<br />

zugeschrieben. Der Mechanismus gilt aber besonders in quantitativer<br />

Hinsicht als nicht vollständig verstanden. Einen neuen Ansatz zur Untersuchung<br />

der “voids” stellt die Beobachtung von Staubverteilungen um<br />

eine Langmuir-Sonde unter Mikrogravität dar. Die Staubpartikel sitzen<br />

in der Vorschicht der Sonde, wo ein Gleichgewicht zwischen abstossender<br />

Feldkraft und Impulsübertrag durch die zur Sonde strömenden Ionen besteht.<br />

Die Größe und Form der Staubverteilung markiert den Verlauf der<br />

Schichtgrenze um den im Plasma befindlichen Sondenschaft. Die numerische<br />

Lösung eines stoßbehafteten Vorschichtmodells erlaubt eine Analyse<br />

der Kräfte und Gleichgewichtspositionen des Staubs. Das durch die modellierten<br />

Kräftegradienten gebildete Einfangpotential erklärt ebenfalls<br />

die Bildung einer ausgeprägten Partikelschichtung.<br />

P 10.27 Di 17:45 Foyer<br />

Sondenmessungen in Komplexen Plasmen im Labor und auf Parabelflügen<br />

— •Markus Klindworth 1 , Alexander Piel 1 und André<br />

Melzer 2 — 1 Institut für Experimentelle und Angewandte Physik,<br />

Christian-Albrechts-Universität Kiel, 24098 Kiel — 2 Institut für Physik,<br />

Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, 17489 Greifswald<br />

Für das Verständnis von Staubverteilung und -Dynamik in Komplexen<br />

Plasmen (Plasmen mit injizierten Mikropartikeln) ist die raumaufgelöste<br />

Kenntnis der Plasmaparameter von großem Interesse. Anhand unserer<br />

Entwicklung eines Sondensystems für Schwerelosigkeitsexperimente<br />

an Komplexen Plasmen auf Parabelflügen zeigen wir eine angepaßte<br />

Methode zur Auswertung und Aufnahme von Kennlinien in begrenzten<br />

Plasmen unter Anwesenheit von Mikropartikeln (“Staub”). Die Auswertung<br />

auf Basis eines stoßkorrigierten “radial-motion”-Modells zeigt gute<br />

Übereinstimmung mit Simulationen der Entladung. Durch den Vergleich<br />

von Profilen partikelfreier Labormessungen mit partikelversetzten Plasmen<br />

unter Schwerelosigkeit zeigt sich eine Konzentration der Region hoher<br />

Plasmadichte und hohen Potentials auf den staubfreien Bereich im<br />

Zentrum der Entladung bei insgesamt verminderten absoluten Werten.<br />

Der Staub zeigt sich also als Plasmaverlustregion. Die Ergebnisse lassen<br />

sich mit Messungen eindimensionaler Sondenschnitte im Labor in einfacherer<br />

Geometrie bestätigen.<br />

P 10.28 Di 17:45 Foyer<br />

Zeitaufgelöste elektrische Messungen in staubigen Plasmen —<br />

•Janine-Christina Schauer, Suk-Ho Hong und Jörg Winter —<br />

Ruhr-Universität Bochum<br />

Es ist bekannt, dass die elektrischen Eigenschaften eines Plasmas durch<br />

Partikelbildung in reaktiven Gasen stark beeinflusst werden. Wir haben<br />

die Änderungen der elektrischen Eigenschaften in staubbildenden<br />

Argon-Acetylen- und Argon-Methan-Plasmen in einer kapazitiv gekoppelten<br />

GEC-Zelle bei 13,56 MHz untersucht. Dazu wurden Strom und<br />

Spannung an den Zuleitungen zu der getriebenen und geerdeten Elektrode<br />

mit Strom-Spannungs-Messsonden gemessen und mit einem mathematischen<br />

Modell in die an den Elektrodenoberflächen anliegenden<br />

Ströme und Spannungen umgerechnet. Die Änderung der Plasmacharakteristik<br />

aufgrund der Entstehung und des Wachstums der Staubpartikel<br />

wurde beobachtet und zeitaufgelöst gemessen. Die verschiedenen Staubwachstumsphasen<br />

Nukleation, Koagulation und Agglomeration sowie der<br />

α −γ ′ -Übergang wurden beobachtet. Die zeitliche Entwicklung von Plasmaeigenschaften<br />

wie Plasmaimpedanz oder absorbierte Leistung bei Partikelwachstum<br />

wird diskutiert.<br />

P 10.29 Di 17:45 Foyer<br />

Diagnostik eines kombinierten HF-Plasmas und DC-<br />

Magnetron-Plasmas zur Beschichtung von mikrodispersen<br />

Pulvern — •Gabriele Thieme 1 , Maria Tatanova 2 , Mario<br />

Hannemann 2 , Holger Kersten 2 und Rainer Hippler 1 —<br />

1 Institut für Physik, E.-M.-Arndt-Universität, Domstr. 10a, D-17489<br />

Greifswald — 2 INP Greifswald, F.-L.-Jahn-Str. 19, D-17489 Greifswald<br />

Siliziumoxidteilchen (∼18µm) wurden in der Randschicht einer<br />

Argon-HF-Entladung (5...21Pa, 5W) aufgeladen, eingefangen und<br />

vereinzelt. Eine zusätzliche DC-Magnetron-Entladung wurde verwendet,<br />

um dünne Metallschichten auf den Partikeln abzuscheiden. Unter dem<br />

Einfluß des Magnetronplasmas rotiert die in der Plasmarandschicht<br />

über der HF-Elektrode gefangene Teilchenwolke. Dieser Effekt wird dem<br />

Impulsübertrag durch Stöße von Plasma-Ionen, die durch ExB-Drift<br />

beschleunigt werden, mit den Mikro-Teilchen zugeschrieben.<br />

Für ein besseres Verständnis dieses Effekts ist eine umfassende<br />

Charakterisierung der Wechselwirkung des HF-Plasmas mit dem DC-<br />

Magnetron-Plasma notwendig. Dazu wurden Messungen mit einer HFkompensierten<br />

Langmuirsonde (SmartProbe, Scientific Systems) bei verschiedenen<br />

Entladungsbedingungen durchgeführt und die Elektronenenergieverteilungsfunktion<br />

(EEDF) sowie relevante Plasmaparameter wie<br />

Elektronendichte und Plasmapotential bestimmt. Wie im Verhalten der<br />

SiO2-Partikel, zeigen sich auch hier deutliche Veränderungen, sobald das<br />

Magnetron-Plasma zusätzlich zum HF-Plasma präsent ist.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!