Plenarvorträge - DPG-Tagungen
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Extraterrestrische Physik Dienstag<br />
Fachvortrag EP 3.5 Di 17:05 C<br />
Plasma wave damping processess considering anisotropic<br />
power spectra — •Felix Spanier, Ralf Kissmann, and Reinhard<br />
Schlickeiser — Institut für Theoretische Physik IV, Ruhr-Universität<br />
Bochum, Universitätsstr. 150, 44801 Bochum<br />
Radio observations in the interstellar medium show density fluctuations<br />
which are believed to stem from plasma waves. We have assumed<br />
an anisotropic power spectrum for the those plasma waves and calculated<br />
the heating rate of the ISM through different wave damping processes.<br />
As a result we were able to determine the relative strength of different<br />
wave modes and possible values of anisotropy.<br />
Fachvortrag EP 3.6 Di 17:25 C<br />
Modelling the Environment of Comet 67P/Churyumov-<br />
Gerasimenko — •Jessica Agarwal 1 , Michael Müller 2 , and<br />
Eberhard Grün 1 — 1 MPI für Kernphysik, Saupfercheckweg 1, 69117<br />
Heidelberg — 2 ESOC, Robert-Bosch-Str. 5, 64293 Darmstadt<br />
EP 4 Planeten, Monde, Weltraummüll<br />
The short-period comet 67P/Churyumov-Gerasimenko is the target of<br />
ESA’s Rosetta mission. For the planning of operations and experiments<br />
detailed knowledge of the physical conditions near the comet is needed.<br />
On the basis of observational data we characterise the environment of<br />
the comet using the ESA Cometary Environment Model (M. Müller,<br />
1998). The densities and velocities of the gas and of dust particles on<br />
a wide range of sizes are calculated as functions of time and location<br />
within the coma. The model is also used to estimate the infrared and<br />
visible radiation received by an observer inside the coma due to the dust.<br />
For 67P/C–G, a trail has been observed which consists of large particles<br />
emitted on long time scales and accumulating along the comet’s orbit.<br />
Analysis of the trail brightness and geometry contributes to determining<br />
the size distribution of dust particles near the comet.<br />
Zeit: Mittwoch 11:30–12:30 Raum: C<br />
Fachvortrag EP 4.1 Mi 11:30 C<br />
Substorms at Jupiter — •Elena Kronberg 1 , Joachim Woch 1 ,<br />
Norbert Krupp 1 , Andreas Lagg 1 , and Karl-Heinz Glassmeier 2<br />
— 1 Max-Planck Institut fuer Aeronomie, Max-Planck str, 2, Katlenburg-<br />
Lindau, 37191,Germany — 2 Technical University Braunschweig, Institut<br />
fuer Geophysik, Mendelsson str,3, 38106, Braunschweig<br />
In contrast to the solar wind driven terrestrial magnetosphere, the<br />
jovian magnetosphere is dominated by internal processes. The fast planetary<br />
rotation and the efficient internal mass sources govern the dynamics<br />
of the magnetosphere, including the stability of the jovian magnetotail.<br />
The Jupiter orbiting spacecraft Galileo has provided evidence that the<br />
magnetotail is subject to global reconfiguration processes which in their<br />
basic properties resemble terrestrial substorms. They occur with an intrinsic<br />
time constant of several jovian days. We will review the properties<br />
and the different phases of these substorm like events and discuss possible<br />
driving mechanisms.<br />
Fachvortrag EP 4.2 Mi 11:50 C<br />
Cassini-ISS-Beobachtungen der mittelgroßen Saturnmonde ab<br />
2004 — •Tilmann Denk und Gerhard Neukum — FU Berlin<br />
Am 10. Juni 2004 sollen regelmäßige Saturnmonde-Beobachtungen<br />
durch das Cassini-ISS-Kamera-Experiment beginnen. Informationen zur<br />
Geologie dieser Körper sind bislang nur von den Voyagers geliefert worden.<br />
Sie zeigen außer bei Teilen von Enceladus kraterübersäte Welten,<br />
häufig aber auch endogene geologische Strukturen. Der Ursprung der<br />
Krater – asteroidal oder kometar – ist bislang umstritten. Kratermessungen<br />
in den Voyagerbildern reichen aufgrund der limitierten Abdeckung<br />
und Bildauflösung für eindeutige Schlussfolgerungen nicht aus. Für Cassini<br />
ist geplant, die Monde in weiten Teilen mit einer Auflösung von 1-2 km<br />
zu kartieren, so dass Unterscheidungskriterien zwischen den konkurrierenden<br />
Modellen wie die genaue Form der Kratergrößenverteilungskurve,<br />
EP 5 Mars, Staub<br />
die Häufigkeit sehr kleiner Krater, die absolute Zahl der Krater, mögliche<br />
Apex-/Antapex-Asymmetrien, etc. ermittelt werden können. Die Oberflächen<br />
von Phoebe und Iapetus werden bei diesen Untersuchungen eine<br />
besondere Rolle spielen, da sie vermutlich am wenigsten von endogenen<br />
Prozessen beeinflusst sind, wenn überhaupt. Bei Iapetus ist insbesondere<br />
auch die Frage nach der Entstehung der extremen Hell-Dunkel-<br />
Dichotomie offen. Messungen in Voyager-Daten lassen bereits vermuten,<br />
dass das dunkle Material exogenen Ursprungs ist, zudem relativ dünn<br />
und jünger als die meisten Krater.<br />
Fachvortrag EP 4.3 Mi 12:10 C<br />
Genauigkeit der Orbitbestimmung von Weltraummüllobjekten<br />
mittels orbitaler Teleskope — •Michael Oswald, Sebastian<br />
Stabroth, Carsten Wiedemann und Peter Vörsmann — Institut<br />
für Luft- und Raumfahrtsysteme<br />
Weltraummüll (Space Debris) stellt eine zunehmende Gefahr für bemannte<br />
und unbemannte Systeme in der Raumfahrt dar. Um das<br />
Gefährdungspotential für einzelne Missionen einschätzen zu können, wurden<br />
Modelle der Weltraummüllumgebung, wie z.B. MASTER entwickelt.<br />
Zur Validierung solcher Modelle werden derzeit Beobachtungsdaten,<br />
die mit Hilfe bodengestützter Teleskope und Radaranlagen gewonnen<br />
wurden, eingesetzt. Der Nachteil ist, dass aufgrund der Entfernungen<br />
der Sensoren zu den Zielobjekten z.B. im geostationären Orbit bestenfalls<br />
Objekte mit einem Durchmesser oberhalb 15 cm detektiert werden<br />
können. Somit kann der größte Teil der Weltraummüll-Population derzeit<br />
nicht beobachtet werden. Abhilfe versprechen weltraumgestützte Teleskope.<br />
Diese ermöglichen trotz geringer Größe Beobachtungen, die von<br />
der Erde aus nicht möglich wären. Bisher wurden in diesem Themenbereich<br />
überwiegend Untersuchungen zur grundsätzlichen Detektierbarkeit<br />
durchgeführt. Im Rahmen des Vortrages werden Ergebnisse von Simulationen<br />
gezeigt, die zum Ziel hatten, die Genauigkeit der Orbitbestimmung<br />
aus Beobachtungen mit Hilfe solcher Instrumente zu ermitteln.<br />
Zeit: Mittwoch 15:45–17:45 Raum: C<br />
Fachvortrag EP 5.1 Mi 15:45 C<br />
Dünenalter anhand von Kratereinschlagshäufigkeiten im Nirgal<br />
Vallis (Mars): Implikationen für die Entstehungszeit von Erosionrinnen<br />
— •Dennis Reiss 1 , Stephan van Gasselt 2 , Gerhard<br />
Neukum 2 und Ralf Jaumann 1 — 1 Institut für Planetenforschung,<br />
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Rutherfordstrasse<br />
2, 12489, Berlin. — 2 Institut für Geologische Wissenschaften, Freie<br />
Universität Berlin, Malteserstrasse 74–100, 12249 Berlin.<br />
Nirgal Vallis ist ein Trockental im zerkraterten Hochland bei 318 ◦ E und<br />
29 ◦ S. Das Tal entstand vor ca. 3,8 Mrd. Jahren. Hochauflösende Bilder<br />
(1,4-5,6 m/pxl) der Mars Orbiter Camera (MOC) lieferten eine detaillierte<br />
Ansicht des Tales. Sie zeigen Dünen auf dem Talboden und junge<br />
Erosionsrinnen an den Talhängen, die die Dünen überlagern, und damit<br />
jünger als diese sind. Da äolische Prozesse auf dem Mars aktiv bis in<br />
die Gegenwart andauern, handelt es sich auch bei den Dünen um relativ<br />
junge Formen. Unter heutigen Klimabedingungen sind die Dünen im Nirgal<br />
Vallis aber inaktiv, was durch Kratereinschläge auf ihnen belegt ist.<br />
In der Planetenforschung werden Alter homogener Oberflächen anhand<br />
von Kraterhäufigkeiten bestimmt. Grundprinzip dieser Methode ist, daß<br />
die Oberfläche eines Gebietes um so älter ist je mehr Krater sich auf ihr<br />
befinden. Nach dieser Methode konnte, nach Auszählung der Krater auf<br />
den kartierten Dünenflächen, das absolute Alter bestimmt werden. Die<br />
Kraterzählungen deuten darauf hin, daß die letzte Aktivitätsphase der<br />
Dünen in einen Zeitraum vor etwa 500.000 Jahren bis höchtens 3 Mio.<br />
Jahren lag. Erstmals kann damit ein sehr junges Alter der Erosionsrinnen<br />
bestätigt werden, da diese ein jüngeres relatives Alter aufweisen.