Plenarvorträge - DPG-Tagungen
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Plasmaphysik Dienstag<br />
P 10.30 Di 17:45 Foyer<br />
Vergleich von Diagnostiken der Elektronendichte in komplexen<br />
Plasmen — •Thomas Trottenberg, Oliver Arp und Alexander<br />
Piel — Institut für Experimentelle und Angewandte Physik, Christian-<br />
Albrechts-Universität Kiel, 24098 Kiel<br />
Messungen der wesentlichen Plasmaparameter werden in komplexen<br />
(staubigen) Plasmen gewöhnlich mit Langmuir-Sonden durchgeführt.<br />
Verunreinigungen der Sondenfäche durch anhaftende Partikel können die<br />
Sondenströme dramatisch verkleinern und damit insbesondere absolute<br />
Dichtemessungen unmöglich machen. Mit der Impedanzsonde und der<br />
Resonanzkegelmethode (in magnetisierten Plasmen) stehen zwei alternative<br />
Diagnostiken zur Elektronendichtemessung zur Verfügung. Eine<br />
Impedanzsonde ist im Wesentlichen eine kurze zylindrische Antenne im<br />
Plasma. Messung der reflektierten Leistung in Abhängigkeit von der Frequenz<br />
eines auf die Antenne gegebenen Hochfrequenzsignals erlaubt die<br />
Bestimmung der Resonanzfrequenz des Plasmas (Plasmafrequenz), die<br />
eine Funktion der Elektronendichte ist. Die Resonanzkegelmethode verwendet<br />
die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen in magnetisierten<br />
Plasmen schräg zum Magnetfeld (Whistlerregime). Mit Hilfe eines rotierbaren<br />
Antennenpaares wird der Winkel zum Magnetfeld, bei dem<br />
Resonanz auftritt, gemessen. Der Winkel erlaubt die Berechnung der<br />
Plasmafrequenz und damit der Elektronendichte. Dieser Beitrag stellt<br />
Messungen sowohl in einer HF-Parallelplattenentladung als auch in einer<br />
linearen magnetisierten HF-Entladung vor, bei denen die drei Methoden<br />
miteinander verglichen werden. Vorzüge und Grenzen der einzelnen<br />
Diagnostiken werden diskutiert.<br />
P 10.31 Di 17:45 Foyer<br />
Dynamisches Verhalten in einem magnetisierten komplexen<br />
Plasma — •Thomas Trottenberg, Dietmar Block und Alexander<br />
Piel — Institut für Experimentelle und Angewandte Physik,<br />
Christian-Albrechts-Universität Kiel, 24098 Kiel<br />
Matilda II ist ein Experiment zur Untersuchung von Wellenphänomenen<br />
in magnetisierten komplexen (staubigen) Plasmen. Mit<br />
Hilfe einer HF-Entladung und einem Magnetfeld einer Stärke von 50 mT<br />
wird in der 1m langen linearen Anordnung ein Plasma erzeugt, in das<br />
Mikropartikel, z.B. polydisperses Kaolin-Pulver mit Teilchengrößen von<br />
< 1µm, eingebracht werden. Dieser Beitrag stellt erste Ergebnisse zur<br />
Untersuchung des dynamischen Verhaltens des magnetisierten komplexen<br />
Plasmas vor.<br />
P 10.32 Di 17:45 Foyer<br />
Bestimmung der Ionenreibungskraft: Experimenteller Aufbau<br />
und Messmethoden — •Markus Hirt, Dietmar Block und<br />
Alexander Piel — IEAP, AG Plasmadynamik, Christian-Albrechts-<br />
Universität, 24098 Kiel<br />
In dem Experiment Dodo wurden Messungen der Ionenreibungskraft<br />
an frei fallenden Mikropartikeln bei Ionenenergien zwischen 50 meV und<br />
45 eV durchgeführt. Hierzu wurden Glashohlkugeln mit einem typischen<br />
Durchmesser von d =20 µm in die Targetkammer der Doppelplasmamaschine<br />
injiziert. Durch eine negative Vorspannung des Trenngitters zwischen<br />
Source- und Targetkammer kommt es zu einer langsamen Ionendrift<br />
(Ei ≈ 50 meV) zum Gitter. Zudem konnte durch eine Potentialdifferenz<br />
zwischen Source- und Targetkammer ein in Energie und Dichte wohldefinierter<br />
Ionenstrahl (Ei = 3...45 eV) in die Targetkammer injiziert werden.<br />
Diese Ionenbewegungen in der Horizontalen führen zu einer Ablenkung<br />
der frei fallenden Mikropartikel aus der Vertikalen. Mittels einer Videokamera<br />
konnten die Partikeltrajektorien beobachtet werden, wobei die<br />
Ionenreibungskraft direkt aus den Ablenkwinkeln folgt. Eine umfassende<br />
Plasmadiagnostik ermöglicht einen direkten Vergleich mit aktuellen Modellen<br />
der Ionenreibungskraft [Barnes et al. 1992, Khrapak et al. 2003].<br />
Der experimentelle Aufbau und die Messmethoden zur Bestimmung der<br />
Parameter des Ionenstrahls werden auf diesem Poster vorgestellt. Die<br />
gemessenen Ionenreibungskräfte und der Vergleich mit den erwähnten<br />
Modellen werden in einem weiteren Beitrag dargestellt.<br />
P 10.33 Di 17:45 Foyer<br />
The effect of micro-roughness on the flow-behaviour of fluids<br />
— •Martin A. Fink, Uwe Konopka, and Gregor E. Morfill —<br />
Centre for Interdisciplinary Plasma Science, Max Planck Institute for<br />
extraterrestrial Physics, Giessenbachstrasse, D-85741 Garching<br />
The flow-behaviour of fluids at their borders strongly depends on their<br />
surface characteristics. Micro-roughness seems to play a decisive role. In<br />
the experiments presented here, we want to study this influence on a<br />
kinematic, microscopic level. In doing so we will investigate the transition<br />
from laminar to turbulent flow for several well-known levels of microroughness.<br />
To do this, the fluid should be analyzed on scales of the order<br />
of single effective particle diameters. With traditional fluids measurements<br />
of this type are impossible, as the detection of particle-movement<br />
at atomic scales cannot be carried out. A way out of this experimental<br />
constraint has been developed recently, using complex plasmas. Depending<br />
on the chosen parameters, such plasmas can be either in the fluid state<br />
(weakly coupled) or in a crystaline state (strongly coupled). In the fluid<br />
phase the charged micro- particles represent the ”atoms” of the fluid,<br />
and since they can be individually visualised, we are able to observe the<br />
flow at a quasi atomic scale. Experimental setup as well as first results<br />
are presented here.<br />
P 10.34 Di 17:45 Foyer<br />
Astroanalog polymerized in low pressure RF plasma — •Eva<br />
Kovacevic, Ilija Stefanovic, Johannes Berndt, and Jörg Winter<br />
— Institut f*r Experimentalphysik II, Ruhr Universit*t Bochum<br />
44801 Bochum<br />
We present the properties of diffuse interstellar media dust analog obtained<br />
by a plasma polymerization process in reactive low pressure RF<br />
discharges with acetylene as precursor gas. The in-situ infrared spectra<br />
of the spheroid particles reveal a strong aliphatic presence, weak presence<br />
of OH and carbonyl groups, and traces of aromatic compounds. We<br />
demonstrate close similarities between these laboratory spectra and the<br />
astronomically obtained data. The plasma polymerization process allows<br />
controlled and simple variations of the characteristics of the discharge<br />
and, correspondingly, of the nano-particles and their spectra. Presented<br />
are also measurements on the carbonaceous analog grown in nitrogen containing<br />
gas mixtures which reveal the presence of nitrile bands, a strong<br />
presence of NH and N-sp2 bands and drastically weakened aliphatic feature.<br />
This work is supported by DFG, project SFB 591.<br />
P 12 Plasma-Wand-Wechselwirkung II, Grundlegende Probleme Theorie I<br />
Zeit: Mittwoch 10:30–12:30 Raum: Hörsaal D<br />
Fachvortrag P 12.3 Mi 11:30 Hörsaal D<br />
Ein erweiterte Stufenmodell: Approximative Darstellungen für<br />
das Randschichtpotential — •Ralf Peter Brinkmann — Lehrstuhl<br />
für Theoretische Elektrotechnik, Ruhr-Universität Bochum, Universitätsstr.<br />
150, D-44780 Bochum, Germany<br />
Der Übergang von der quasineutralen Zone zur Elektronenverarmungszone<br />
ist ein entscheidendes Merkmal der Plasmarandschicht. Dieser<br />
Übergang wird häufig durch eine sogenannte “harte Elektronenkante”<br />
modelliert - am Punkt des Übergangs x = s fällt die Elektronendichte<br />
von einem Wert gleich der Ionendichte (im Bulk, x > s) auf Null (in<br />
der Randschicht, x < s) ab. Dabei werden die Elektronen als kalt im<br />
Flüssigkeitsbild betrachtet, was zu großen Ungenauigkeiten bei der<br />
berechneten Randschichtspannung führt, wenn diese im Vergleich zur<br />
thermischen Spannung Te/e groß ist.<br />
Dieser Beitrag beinhaltet eine Behandlung des Übergangsproblems in<br />
größerer Strenge und Genauigkeit im Rahmen einer asymptotischen Ska-<br />
lenentwicklung. Eine Reihe von Annahmen führt für den Fall schwacher<br />
Gradienten (dni/dx ≪ ni/λD) zur Konvergenz der berechneten Lösung<br />
gegen die exakte Lösung. In erster Näherung ergibt sich dabei das bekannte<br />
Stufenmodel, während die zweite Näherung die Basis einer selbstkonstenten<br />
Randschichttheorie darstellt. Dies wird durch numerische Experimente<br />
untermauert, die mehr als zufrieden stellende Ergebnisse für<br />
das Randschichtpotential und die Ionendichteverteilung für den Fall eines<br />
stoßbestimmten Regimes liefern.<br />
Fachvortrag P 12.4 Mi 11:50 Hörsaal D<br />
Multiskalen-Analyse von Randschicht und Bulk in kapazitiv<br />
gekoppelten Niederdruckplasmen — •Frank S. Hamme und<br />
Ralf Peter Brinkmann — Lehrstuhl für Theoretische Elektrotechnik,<br />
Ruhr-Universität Bochum, Universitätsstr. 150, D-44780 Bochum,<br />
Germany<br />
In kapazitiv gekoppelten Niederdruckplasmen (p < 10 Pa) stellt die<br />
Ohmsche Heizung aufgrund der geringen Elektronen-Neutralteilchen-