05.05.2021 Aufrufe

architektur Fachmagazin Ausgabe 3 2021

Die dritte Ausgabe in diesem Jahr widmet sich (fast schon traditionell) dem Bereich der baulichen Außenhüllen. Wie vielfältig sich dieser „Wetterschutz“ heute sowohl technisch als auch optisch gestalten lässt, und welche Zusatzfunktionen sich dort integrieren lassen, zeigen die folgenden Beispiele.

Die dritte Ausgabe in diesem Jahr widmet sich (fast schon traditionell) dem Bereich der baulichen Außenhüllen. Wie vielfältig sich dieser „Wetterschutz“ heute sowohl technisch als auch optisch gestalten lässt, und welche Zusatzfunktionen sich dort integrieren lassen, zeigen die folgenden Beispiele.

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35<br />

XDGA – Xaveer De Geyter Architects<br />

Xaveer De Geyter Architects gestalteten in<br />

einem ehemaligen Hafenareal von Gent eine<br />

Schule mit außergewöhnlichem Erscheinungsbild.<br />

Für die diversen Bildungseinrichtungen,<br />

die im Gebäude untergebracht werden<br />

sollten, war die Grundstücksfläche ziemlich<br />

spärlich bemessen. Das rief einen außergewöhnlichen<br />

Lösungsansatz hervor, bei dem<br />

die Fassade eine zentrale Rolle spielt.<br />

Vor mehr als fünfzehn Jahren beschloss die belgische<br />

Stadt Gent im alten Hafenareal – den Oude Dokken –<br />

einen neuen Stadtteil entstehen zu lassen. Seit sich<br />

die Hafenindustrie aufgrund des erhöhten Platzbedarfs<br />

weiter nach Norden verlagert hatte, war dieses<br />

Areal weitgehend ungenutzt und doch aufgrund<br />

seiner Lage prädestiniert: nur fünfzehn Gehminuten<br />

trennen es vom historischen Stadtzentrum. Eine innerstädtische<br />

Verdichtung erfolgt seitdem auf der<br />

Grundlage des Masterplankonzeptes vom OMA. Dieses<br />

sieht vor, das Areal als attraktive Verbindung zwischen<br />

dem Stadtzentrum südwestlich davon und dem<br />

Wohngebiet östlich davon zu gestalten. Es setzt städtebaulich<br />

auf Durchlässigkeit und auf einen lebenswerten<br />

Mix an dicht bebauten und freien Bereichen.<br />

Dementsprechend entsteht im Areal des ehemaligen<br />

Hafens nun ein einladender Stadtteil am Wasser, der<br />

vielfältige Nutzungen in sich vereint: Wohnen, Arbeiten,<br />

Bildung, Kultur und Freizeit.<br />

Eine besondere Stellung nimmt das Schulgebäude<br />

mit dem klingenden Namen „Mélopée“ – französisch<br />

für Singsang – ein. An zentraler Stelle im Hafenareal<br />

direkt am Wasser gelegen, sind im fünfgeschossigen<br />

Gebäude mehrere Stätten der Bildung unter einem<br />

Dach vereint. Auf der knapp bemessenen Grundstücksfläche<br />

von nur etwas mehr als 2.600 m² befindet<br />

sich ein Volumen maximalen Ausmaßes. Der<br />

Clou: das Volumen ist zweigeteilt in einen geschlossenen<br />

und einen offenen Teil. Der eine funktioniert<br />

als Gebäude, der andere als Außenraum. Ein Stahlgerüst<br />

vereint beides visuell und auch konstruktiv miteinander.<br />

Es teilt die Fassade in rechteckige Felder,<br />

die beim geschlossenen Gebäudeteil mit transluzenten<br />

Polycarbonatplatten und Glasflächen ausgefüllt<br />

sind. Beim offenen Bereich sind sie mit einem Stahlnetz<br />

ausgekleidet, an dem sich zukünftig Pflanzen<br />

empor ranken werden.<br />

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