Leo Mai / Juni 2021
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FOTOS: R. PATER<br />
Der Mann hinter legendären<br />
Artistik-Shows gilt als Punk<br />
und Poet unter den Varieté-<br />
Machern Deutschlands. Seit<br />
über einem Jahr gibt es nun fast keine<br />
Shows mehr, wir fragten nach.<br />
Wie geht es dir in der<br />
Pandemie-Zwangspause?<br />
Mir geht es noch relativ gut, da ich<br />
innerhalb des letzten Jahres ja noch<br />
einige Monate spielen konnte, anfangs<br />
noch im Berliner Wintergarten Varieté,<br />
unter Auflagen und unter Einhaltung<br />
aller Auflagen war dann auch etwa das<br />
GOP (bundesweit gibt es Varietés des<br />
Georgspalasts, Anm. d. Red.) offen. Uns<br />
Künstlern geht es allen schlecht, wir<br />
sind ja nicht nur wegen des Geldverdienens<br />
Künstler geworden … Im Kopf geht<br />
es uns allen schlecht. Wir haben etwas<br />
zu sagen und das nimmt man uns.<br />
Verliert man das Vertrauen in die<br />
Politiker?<br />
Sie wirken ideenlos und beharren auf<br />
dem, was nicht oder nur schlecht<br />
funktioniert. Wir haben eine Pandemie,<br />
wir alle wollen nicht, dass jemand stirbt.<br />
Aber ich finde nicht, dass alle getroffenen<br />
Maßnahmen richtig waren. Wenn<br />
man sagt, man wolle alte Menschen<br />
schützen, dann muss man dafür auch<br />
etwas tun. Und ich denke nicht, dass<br />
das letzten Sommer passiert ist. Wir<br />
müssen uns international austauschen,<br />
es sterben auch viele junge Leute an<br />
den Folgen der Pandemie, die „Dritte<br />
Welt“ etwa leidet massiv.<br />
Hältst du Kontakt zu deinen<br />
Künstlern?<br />
Hauptsächlich über Social Media, aber<br />
ich versuche auch, je einen Freund<br />
zu treffen. Proben sind ja noch unter<br />
Einhaltung der Auflagen erlaubt. Die<br />
Artisten proben in unserer Halle an ihren<br />
Darbietungen und Stücken. Man muss<br />
sich Aufgaben geben, um etwas zu tun<br />
zu haben. Ich habe viel mit Jack Woodhead<br />
zusammengearbeitet, das war<br />
meine Hauptaufgabe, den „Hellen<br />
Wahnsinn“ zu überarbeiten, als Musical,<br />
vor allem die Charaktere der Figuren zu<br />
vertiefen.<br />
Auf Social Media kann man dich<br />
jetzt mehr als früher als Fotograf<br />
wahrnehmen …<br />
Es gibt ja diese zwei Namen für mich,<br />
Markus Pabst und Robert Pater. Die<br />
Presse hat früher meine Stücke<br />
beschrieben und dann stand da über<br />
einer Kritik über ein Stück von Markus<br />
Pabst, „Foto: Markus Pabst“. Das wirkte<br />
auf mich so, als ob ich die Kritik beeinflusst<br />
hätte, das wollte ich nicht. Daher<br />
nannte ich mich als Fotograf Robert<br />
Pater. Jetzt in der Pandemie guckt man<br />
dann, was man so alles gemacht hat.<br />
Meine Fotos waren schon in der „Times“<br />
und anderer internationaler Presse,<br />
auch habe ich vor langer Zeit mal einen<br />
recht erfolgreichen Bildband über die<br />
Ceasar Twins herausgebracht, einer der<br />
Zwillinge ist übrigens mein Partner in<br />
der Firma.<br />
Worauf legst du wert bei einem<br />
Foto?<br />
Meine Fotos dienten immer der Theaterschiene,<br />
waren ein Geschenk an den<br />
Künstler. Es sind immer relativ einfache<br />
Bilder, aber sie haben eine gewisse<br />
Stärke. Mein Gegenüber soll sich so<br />
darstellen können, wie er es will.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
Alle 11 Minuten 1)<br />
verliebt sich ein<br />
Single mit<br />
1) Hochrechnung aus Nutzerbefragung 2016, Deutschland